, Nik Dömer, AZ

Saftige Busse und ein prominenter Trainerkandidat: Was beim FC Baden derzeit zu Reden gibt

Nach der Niederlage gegen den FC Thun hält sich die Enttäuschung in Grenzen, eher sorgen andere Themen beim FC Baden für Gesprächsstoff. Etwa, dass der Klub für die Ausschreitungen in Aarau ein hohe Strafgeld zahlen muss. Nebenbei kursiert neuerdings ein bekannter Name unter den Trainerkandidaten.

Sechste Niederlage in Serie und schon wieder eine Klatsche: Doch nach dem 1:5 gegen den FC Thun hält sich die Enttäuschung über die sportliche Leistung beim abtretenden Präsidenten Heinz Gassmann in Grenzen. Es sind andere Themen, die ihn und den FC Baden dieser Tage bewegen.

Würdiger Abschied beim TV-Spiel

Am letzten Freitagabend wurde noch einmal deutlich, warum es für die Challenge League ein Verlust sein wird, wenn sich der FC Baden am Ende der Saison verabschiedet. Knapp 2300 Zuschauer waren im Stadion Esp bei der Partie zu Gast, die vom TV-Sender «blue» als Hauptspiel übertragen wurde. Dabei sorgten die Badener Szene und ein gut gefüllter Thuner Gästesektor für eine stimmungsvolle Atmosphäre, wie man sie sonst eher selten in der Challenge League wahrnimmt. Und nebenbei war auch die Partie spannend – zumindest in der ersten Halbzeit.

Die Badener gingen dabei sogar in Führung, Mats Hanke verwandelte einen anschaulichen Konter zum 1:0. Zwar hatten die Thuner bereits in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel, aber erst nach der Pause wurde es einseitig. «Wir haben uns lange Zeit gut geschlagen, aber je länger das Spiel dauerte, umso mehr war uns die lange Saison anzumerken. Irgendwann waren einige Spieler platt», meint Präsident Gassmann und fügt an: «Etwas bedauerlich, dass unser Abstieg schon vor diesem Duell praktisch besiegelt war. Hätten wir noch eine realistische Chance auf den Ligaerhalt gehabt, dann wären wohl noch 1000 Zuschauer mehr gekommen.»

Der Präsident gab bei der Partie auch noch ein Pauseninterview, bei dem er die Saison Revue passieren liess und die immensen Herausforderungen hervorhob, die er und sein Klub bewältigen mussten. «Wir hatten Glück, dass wir nochmals eine richtige TV-Bühne bekamen, um uns zu verabschieden. Vor ein paar Wochen stand zur Diskussion, ob das Hauptspiel nach Sion verlegt wird, sofern die Walliser hätten aufsteigen können.»

Gassmann führt aus: «Das hätte uns sehr geärgert. Schliesslich wurde zuvor nur ein Spiel in der Hinrunde bei uns übertragen. Bedenkt man, dass fast eine Million Franken in die neue Lichtanlage investiert wurde, um den TV-Anforderungen gerecht zu werden, wäre das schon etwas absurd gewesen.»

Rauchtopf und Böllerwurf kosten Baden 25'000 Franken

Zum Glück ist es für den FC Baden anders gekommen. Ein Ärgernis gab es am Freitag aber dennoch. Und zwar ging es dabei um eine saftige Geldstrafe, die den Badenern aufgrund der Ausschreitungen beim letzten Derby in Aarau von der Swiss Football League aufgebrummt wurde. Für die Verfehlungen der eigenen Fans (Rauchtopf- und Böllerwurf) muss der Verein nun 25'000 Franken bezahlen. «Das trifft uns sehr hart und ist für mich mehr als frustrierend», sagt Gassmann dazu.

Ein erfreulicheres Thema hingegen ist beim FC Baden die erste Vertragsverlängerung. Der 30-jährige Daniele Romano unterschrieb in der vergangenen Woche einen Vertrag für die kommenden zwei Jahre. Romano war bei den beiden Aufstiegen als Flügel- und Schienenspieler ein Leistungsträger.

Bleiben Hanke und Gloor in Baden?

Und es schaut gut aus, dass weitere Aufstiegshelden dem FC Baden die Stange halten werden. Die Verhandlungen sind bereits fortgeschritten. Gerüchte gibt es auch bezüglich einem Verbleib von Anthony Mossi. Der erfahrene Torhüter, der in dieser Saison hinter Tim Spycher die Reservistenrolle einnehmen musste, wird in Baden für seinen Charakter und seine Qualitäten sehr geschätzt. Nun erhält er für die restlichen drei Partien im Tor den Vorrang. Womöglich auch ein Zeichen dafür, dass die Badener künftig gerne mit ihm planen würden.

pannend dürfte auch die Frage sein, wie es punkto Leihspieler weitergeht. Badens bester Rückrundenspieler Mats Hanke (ausgeliehen vom FC Zürich) betonte im Interview bei «blue» nach dem Spiel gegen Thun, dass er noch nicht wisse, wie es im Sommer weitergehe. Sein Vertrag läuft beim FCZ aus. Auch Fabian Gloor ist in dieser Situation. Wäre ein Verbleib der beiden denkbar? «Wir werden in dieser Woche das Gespräch mit ihnen suchen», betont Gassmann. Bei den Leihspielern Spycher (FC Basel) und Arnel Kujovic (Energie Cottbus) stehen die Zeichen hingegen eher auf Abschied.

«Die Familie Gygax ist mit dem FC Baden stark verbunden»

Und dann ist da noch die Trainerdiskussion. Am letzten Freitag wurde eine spannende Personalie frei: Daniel Gygax. Seit 2017 war er als Trainer im Nachwuchs des FC Zürich aktiv, nun reichte er bei den Stadtzürchern seine Kündigung ein. Der 42-jährige Ex-Nationalspieler durchlief einst im Esp sämtliche Nachwuchsstufen. Auch sein Sohn trug in den letzten Jahren als Junior das Badener Trikot.

Wäre Gygax nicht der perfekte Trainerkandidat für den FC Baden? Darauf angesprochen, lässt sich Gassmann nicht so richtig in die Karten schauen: «Die Familie Gygax ist mit dem FC Baden stark verbunden, ich spielte bereits mit seinem Vater zusammen. Ich schätze Dani sehr und weiss, dass er einen hohen Fussball-Sachverstand hat, deshalb würde das schon passen. Aber wir möchten eigentlich gerne einen Trainer mit Pro-Diplom.»