, Nik Dömer, AZ

Abstieg praktisch besiegelt: FC Baden fängt sich beim FC Vaduz eine brutale 0:6-Klatsche

Klare Angelegenheit im Ländle: Der FC Baden ist gegen den FC Vaduz chancenlos und verliert mit 0:6. Und weil der FC Schaffhausen im Parallelspiel gegen den FC Wil gewinnt, steht damit der Abstieg vier Runden vor Schluss unmittelbar bevor.

Mats Hanke bleibt fassungslos auf dem Rasen sitzen, andere Spieler verschwinden mit gesenktem Blick rasch in die Garderobe und die mitgereisten Fans haben genug gesehen. Sie verschwinden, ohne dass sie ihre Mannschaft verabschieden. Das gab es in dieser Meisterschaft noch nie. Es sind bittere Momente im Rheinparkstadion nach dem Schlusspfiff. Nicht nur, weil der Abstieg mit der Niederlage beim FC Vaduz praktisch besiegelt ist, sondern, weil die Badener chancenlos mit 0:6 vom Platz gefegt wurden.

Früher Penalty leitet Debakel ein

Doch von Anfang an. Dem FC Baden passierte in Vaduz, was ihm auswärts schon so oft in dieser Saison passiert ist: Er geriet früh in den Rückstand. Bereits nach zehn Minuten liess sich Théo Golliard im Zweikampf mit Captain Cedric Franek geschickt fallen und wurde dafür mit einem Penalty belohnt. Torhüter Tim Spycher ahnte darauf zwar die richtige Ecke, doch weil Fabrizio Cavegn nicht nur präzise, sondern auch hart schoss, landete der Ball trotzdem im Netz.

Nach dem Gegentreffer fanden die Badener etwas besser in die Partie, aber wirkliche Torgefahr wollte im Vaduzer Strafraum nicht entstehen. Daran konnten auch Marin Wiskemann und Omer Dzonlagic nichts ändern, die für Davide Giampà (angeschlagen auf der Bank) und Marvin Spielmann (krank) in der Startelf standen und gegen Vaduz eine Doppelspitze bildete.

Und weil die Badener nichts aus ihrem Ballbesitz nichts Gefährliches kreieren konnten und sich generell zu viele einfache Ballverluste erlaubten, schlugen die Vaduzer kurz vor der Pause noch einmal zu: Erneut war es Fabrizio Cavegn, der im Ländle für Feierlaune sorgte. Erst liess er drei Badener stehen, die zu wenig energisch den Zweikampf suchten, und dann erwischte er aus 25 Metern mit einem satten Schuss Spycher auf dem falschen Fuss.

Kein Badener Aufbäumen

Auch nach dem Seitenwechsel waren die Vaduzer zu jedem Zeitpunkt die gefährlichere Mannschaft und nutzten gleich die erste Badener Schläfrigkeit aus. Fabian Stöber schüttelte fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff viel zu leicht Arnel Kujovic ab und fand darauf mit seinem Pass im Strafraum Vaduz-Topskorer Dejan Djokic, der zum 3:0 für die Hausherren einschieben konnte.

 

Wer darauf auf ein letztes Aufbäumen der Badener hoffte, der wurde bitter enttäuscht. Denn die Messe war nach dem dritten Gegentor gelesen. Der FC Baden kassierte darauf gar noch drei weitere Tore. Besonders der vierte Vaduzer Streich hatte es in sich: Nach einer Balleroberung auf Höhe der Mittellinie sah Golliard, dass Spycher weit vor seinem Tor stand und erwischte den Badener Goalie prompt mit einem Distanzschuss aus rund 40 Metern Distanz.

Die Demütigung wurde schlussendlich perfekt, als Tobias Pachonik in der 86. Minute einen Klärungsversuch in den eigenen Maschen versenkte und wenige Minuten später Gabriel Isik per Kopf nachlegte. So stand nach dem Schlusspfiff ein 0:6 auf der Anzeigetafel. Ein sichtlich mental geknickter FC Baden hatte gegen das derzeit formstärkste Team der Liga schlicht keine Chance.

Somit ist auch klar, der FC Baden wird mit ganz grosser Sicherheit am Ende der Saison absteigen, sofern er keine Hilfe vom grünen Tisch erhält. Rein rechnerisch könnten die Badener mit vier Siegen zwar noch zum FC Schaffhausen (sofern dieser viermal verlieren sollte) aufschliessen, doch dann müsste auch noch das Torverhältnis (minus 45 Tore, Schaffhausen hat minus 13) in einem Ausmass verbessert werden, das wohl noch kaum einem Profiteam gelungen ist.

 

Das Telegramm

FC Vaduz - FC Baden 6:0 (2:0)

Rheinpark. – 1693 Zuschauer. – SR: Huwiler. – Tore: 11. Cavegn 1:0 (Foulpenalty). 44. Cavegn 2:0. 50. Djokic 3:0. 65. Golliard 4:0. 85. Pachonik (Eigentor) 5:0. 90. Isik 6:0.

Vaduz: Büchel; Isik, Gelmi, Berisha, Stöber; Njie, Wieser (46. Lüchinger), Fosso (66. Kräuchi); Djokic (66. Rastoder), Golliard (75. Fehr), Cavegn (72. Väyrynen).

Baden: Spycher; Gloor, Pachonik, Franek (54. Isufi), Muff (54. Fontana), Romano; Hanke, Laski, Kujovic (68. Cirelli); Dzonlagic (68. Brack), Wiskemann (68. Giampà).

Bemerkungen: Baden ohne Pasche, Zumberi (verletzt). Spielmann (krank). Eraslan, Weilenmann, D’Ovidio (nicht im Aufgebot).– Gelb:11. Franek. 37. Laski (alle Foul).