, Alexander Wagner (Text und Bilder)

Trotz Regen und Unterbrüchen: Fussball-Nachwuchs hat im Juniorencamp im Esp viel Spass

Knapp 100 Kinder und Jugendliche trainieren diese Woche im Stadion Esp unter Anleitung von Profis des FC Baden. Obwohl das Wetter nicht wirklich mitspielt, ist die Motivation gross.

Die Kinder können es nach dem Mittagessen kaum erwarten, wieder auf dem Platz zu stehen. Obwohl eigentlich noch Pause wäre, schnappen sich viele einen Ball und flitzen auf dem Kunstrasen im Stadion Esp umher.

Weil der Regen zwischendurch aber so stark wird, müssen alle kurz unter dem kleinen Dach der Auswechselbänke Schutz suchen. Kaum werden die Tropfen jedoch auch nur etwas kleiner, stürmen sie mit lautem Geschrei wieder hinaus und jagen dem Leder nach.

Knapp hundert Kinder vom Kindergärtner bis zum vierzehnjährigen Teenager-Mädchen nehmen diese Woche am Juniorencamp des FC Baden teil. Den Kleinsten müssen die Trainer schon mal beim Schuhebinden helfen. Ganz besonders knifflig wird es, wenn der Übungsleiter sie anweist, nur mit dem linken Fuss zu schiessen. «Du, welcher ist der linke? Der hier?», fragt ein Dreikäsehoch seinen Kollegen – und streckt prompt das rechte Bein in die Höhe.

Gute Laune trotz Platzregen

Obwohl das Wetter am ersten Tag des Camps nun wirklich nicht mitspielte, waren alle mit Feuereifer dabei. «Trotz des Regens waren die Kinder hoch motiviert, und alle haben das Beste aus der Situation gemacht», sagt Organisator Ronny Minkwitz vom FC Baden.

Das ist nicht verwunderlich, sind doch auch die Trainer allererster Güte. So ist Michael Winsauer von der ersten Mannschaft des FC Baden dabei. Der Tiroler hat es als Profi einst bis auf die eher exotische Fussballer-Destination nach Neuseeland gebracht. «Das ist doch mega schön mit den Kindern», meint er mit einem strahlenden Lächeln.

Die Kinder sollen sich bewegen und viel Freude miteinander haben, ergänzt der Lehrer. «Aber es geht auch darum, Rücksicht aufeinander zu nehmen, sich gegenseitig zu helfen und vielleicht auch mal zu trösten.» Es sei wertvoll, wenn man dies den Kindern mit auf den Weg geben könne.

Ebenfalls mit Herzblut dabei ist Ronny Minkwitz, der früher als Profi beim FC Fulham im Mutterland des Fussballs gespielt hat. Unterstützt werden die beiden von zahlreichen Trainern, die grosse Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen haben. Für die Mädchen war unter anderem Evelyn Fuentes im Einsatz, die selber jahrelang auf höchstem Niveau gespielt hat.

Als besonders Zückerchen schauen auch einige Spieler des Fanionteams im Esp vorbei – und müssen mindestens so viele Fragen beantworten wie Tricks zeigen. Besonderes Highlight ist, als sich Feldspieler Guillaume Furrer und seine Kollegen als Goalie versuchen und die kleinen Kicker gegen sie einen Treffer erzielen. «Wir haben hier ein richtig cooles Trainerteam», ist Mike Winsauer überzeugt.

Für ihn ist die Arbeit nach dem Training mit den Kindern noch nicht getan. Anschliessend kümmert er sich um die erste Mannschaft, die immer noch versucht, den Ligaerhalt in der zweithöchsten Spielklasse zu schaffen.

Die Autogrammstunde mit der gesamten Mannschaft am zweiten Tag des Camps am Dienstag war ein weiteres Highlight in einer actionreichen Woche. Die Spieler mussten dabei so ziemlich alle Utensilien, die es im Fussball überhaupt gibt, signieren und wurden von den Kindern gleichzeitig mit Fragen gelöchert. Von ihrer bisherigen Karriere über ihren Lieblingsclub wollte der Nachwuchs alles wissen. Die Antworten lösten Begeisterung oder Nasenrümpfen hervor. Den Spielern schien das Treffen genauso viel Freude zu machen wie den Kindern selber. Und damit war der Zweck des Camps mehr als erfüllt.