, Nik Dömer, AZ

Niederlage gegen den Leader: Baden beisst und kratzt, doch Sion zieht den Zahn

Der FC Baden verliert gegen den FC Sion zuhause im Stadion Esp deutlich mit 0:3. Die Badener zeigen dabei einen leidenschaftlichen Auftritt, doch die individuelle Klasse der Sittener ist an diesem Samstagabend eine Nummer zu gross.

Es wäre die perfekte Story gewesen: Captain Cedric Franek kehrt nach seinem Kreuzbandriss auf den Platz zurück und schafft mit dem FC Baden eine kleine Sensation gegen den FC Sion. Wie bereits bei seinem letzten Meisterschaftsspiel in der 6. Runde. Doch der Fussballgott ist an diesem Samstag kein Romantiker, schlussendlich mussten sich die Badener gegen den Tabellenführer mit einer 0:3-Niederlage vom Platz begeben.

Spielmann, Giampà und Hanke beissen sich die Zähne aus

Schon früh in dieser Partie bekam der FC Baden Sions individuelle Stärke zu spüren. Etwa in der 13 Minute, als sich Numa Lavanchy und Theo Berdayes mit einem Doppelpass auf der linken Seite geschickt durchspielten und die Flanke darauf perfekt von Theo Bouchlarhem verwertet wurde. Die Badener zeigten sich durch den Rückschlag zwar keineswegs verunsichert und waren darauf die aktivere Mannschaft, konnten jedoch kaum Torgefahr kreieren. Ein abgefälschter Freistoss von Marvin Spielmann sorgte dafür, dass in der Torschuss-Statistik immerhin nicht eine Null zur Pause stand.

Sion dagegen verhielt sich gegen den FC Baden sehr geschickt, die Gäste aus dem Wallis überliessen den Hausherren das Spieldiktat und konterten eiskalt. So gelang in der 58. Minute der zweite Treffer durch Ali Kabacalman und in der 76. Minute durch Kevin Bua der dritte Streich. In beiden Szenen waren die Badener nach schnellem Sittener Konterspiel unsortiert und kamen gegen die hochkarätig besetzte gegnerische Offensive nicht richtig in die Zweikämpfe.

Auf der anderen Seite waren gefährliche Badener Torszenen auch in der zweiten Halbzeit Mangelware. Davide Giampà, Mats Hanke und Marvin Spielmann bissen sich an Routinier Reto Ziegler und Co. die Zähne aus. Spielmann hatte dabei die beste Chance, aus gut 20 Meter Distanz erwischte er Torhüter Timothy Fayulu beinahe mit einem Flatterball.

Schlussendlich blieb den Badenern aber der Ehrentreffer verwehrt, 0:3 stand nach dem Abpfiff auf der Anzeigetafel. Die Niederlage hätte gar noch höher ausfallen können, doch Torhüter Tim Spycher zeigte mehrere Glanzparaden und verhinderte Schlimmeres.

Mannschaft hat den Glauben noch nicht verloren

17 Saisonniederlagen, sieben Punkte Rückstand und nur noch sieben Runden zu spielen, nach dem Schlusspfiff war die Enttäuschung bei der Mehrheit der rund 2500 Zuschauern im Stadion Esp gross. Aber es war an diesem Samstagabend längst nicht alles schlecht. Denn die Badener brachten gegen den Tabellenführer endlich wieder Emotionen auf den Platz, die Zweikämpfe wurden bissig und aggressiv geführt. Selbst beim Stand von 0:3 war keine Spur von Selbstzweifel und Lethargie, Baden gab sich bis zum Schlusspfiff nicht auf. Ein durchaus positives Zeichen nach dem trostlosen Auftritt in Nyon, denn offenbar hat die Mannschaft den Glauben an sich noch nicht verloren.

Franek: «Sion war brutal»

Ähnlich sah das auch Cedric Franek. Zum Spielgeschehen meinte der Captain: «Sion war brutal abgezockt. Sie haben uns den Ball überlassen und fokussierten sich auf ihre Umschaltmomente. Dabei waren sie leider sehr effektiv. Und immer, wenn wir gerade etwas Aufwind hatten, konnten sie mit einem Tor reagieren. Damit haben sie uns den Zahn gezogen.»

Franek war sich auch sicher, dass der FC Baden aus dieser Partie ein paar positive Dinge mitnehmen kann: «Wir wussten, dass gegen Sion alles passen muss, damit wir zu einem Punktgewinn kommen. Das war leider nicht der Fall. Aber wir haben uns im Vergleich zum Auftritt in Nyon gesteigert, wir brachten die Leidenschaft wieder auf den Platz. Es gab einige gute Phasen im Spiel, das muss uns Mut machen.» Er fügt an: «Wenn wir am nächsten Freitag auf dieser Leistung aufbauen können, dann wird gegen Bellinzona ein Erfolg möglich sein. Sollten wir dort drei Punkte holen, dann sieht die Welt wieder anders aus. Das muss uns jetzt anstacheln.»