, Nik Dömer, AZ

Nach Horror-Niederlage im Esp: FC Baden sehnt sich gegen Nyon nach Revanche

Das letzte Duell gegen Stade Nyonnais war für den FC Baden ein herber Rückschlag, nun will der Aargauer Aufsteiger am Genfersee zurückschlagen. Womöglich müssen die Badener dabei auf zwei wichtige Leistungsträger verzichten. Hingegen gibt es im Badener Training eine erfreuliche Rückkehr zu vermelden.

as letzte Spiel gegen Stade Nyonnais war für den FC Baden der blanke Horror. Eine Slapstick-Aktion rund zehn Minuten vor Schluss brachte die Badener mit 2:3 in den Rückstand. Darauf verloren sie eine Partie, in der sie klar die bessere Mannschaft waren und eine zweimalige Führung verspielt hatten. Ein kapitaler Rückschlag. Nicht nur mental, sondern auch in der Tabelle.

Baden hat Nyon wiederbelebt

Die Partie, die Ende Februar im Stadion Esp stattfand, ist inzwischen verarbeitet. Aber dennoch dürfte klar sein: Die Badener sehnen sich nach Revanche. Die Gelegenheit dazu bietet sich am kommenden Freitag (wir tickern live ab 20:15 Uhr) auswärts am Genfersee.

Trainer Michael Winsauer rechnet mit einem kampfbetonten Spiel: «Man muss leider sagen, dass wir Nyon im Februar neues Leben eingehaucht haben. Sie kamen damals sehr verunsichert mit fünf Niederlagen in Serie ins Esp.» Er führt aus: «Seither zeigen sie jedoch ein anderes Gesicht und spielen wieder mit mehr Selbstvertrauen. Ich gehe davon aus, dass sie zu Hause gegen uns ein physisch betontes Spiel aufziehen werden und uns früh unter Druck setzen wollen.»

Trotzdem ist sich Winsauer sicher, dass es für seine Mannschaft durchaus etwas zu holen gibt bei den Westschweizern. «Die Spiele gegen Stade Nyonnais waren immer äusserst knapp. Wir sind spielerisch auf einem ähnlichen Level, wenn wir ihre Konter unterbinden können und mit der gleichen Effizienz wie zuletzt gegen Wil auftreten, dann bin ich zuversichtlich.»

Ligaerhalt als Abschiedsgeschenk

Was die Badener zudem bei der schwierigen Aufgabe beflügeln könnte: In dieser Woche wurde bekannt, dass Heinz Gassmann per Ende Saison zurücktreten wird. Der Präsident geniesst grosse Beliebtheit bei den Spielern, steht dem Team stets sehr nahe und verkörpert die Badener Werte mit viel Leidenschaft und Engagement: «Heinz ist für uns alle eine Inspiration. Er hat sich in den letzten Jahren aufgeopfert für den Verein, das wissen alle zu schätzen.»

Winsauer ergänzt: «Sein Rücktritt lässt niemanden kalt, dank seiner nahbaren Art haben alle Spieler einen guten Draht zu ihm. Ich bin mir sicher, sie und auch wir vom Trainerstab, wollen nun alles dafür geben, dass wir ihm mit dem Ligaerhalt einen Abschluss ermöglichen, den er sich mehr als verdient hat.»

In dieser Hinsicht wäre ein Punktgewinn in Nyon ein äusserst wichtiger Schritt. Denn sollten die Schaffhauser am Samstag bei den heimstarken Aarauern verlieren, könnte der FC Baden weitere Punkte auf Platz 9 gutmachen. Es gibt aber leider bei diesem Vorhaben mit Blick auf den Kader auch ein paar Sorgen bei den Badenern. Ein Einsatz von Topskorer Davide Giampà, der gegen Wil wegen Problemen im Adduktorenbereich ausgewechselt werden musste, ist weiterhin fraglich.

Definitiv ausfallen wird hingegen Tobias Pachonik. Der aktuell beste Badener Abwehrspieler erlitt nach einem völlig fahrlässigen Abschlussversuch von Hussayn Touati am letzten Samstag einen Nasenbeinbruch. Zudem musste ihm auch noch ein Zahn wieder eingesetzt werden. Warum der Wiler Akteur in dieser Szene nur die Gelbe Karte sah, ist auch nach abgeflachten Emotionen nicht erklärbar. Pachonik wird vorerst darauf waren müssen, dass ihm eine Maske sowie ein Beissschutz angefertigt wird, ehe er weitere Spiele bestreiten kann.

Der Captain ist (fast) zurück!

Nun müssen also wahrscheinlich andere Spieler in die Fussstapfen der Leistungsträger treten. Etwa wäre Marin Wiskemann so ein Kandidat. Der Stürmer stand bisher sämtlichen Partien gegen Stade Nyonnais immer in der Startelf und hatte dabei einen guten Einfluss auf die Offensive. Gerade im Umschaltspiel könnte der laufstarke Stürmer eine grosse Bereicherung sein. In der Defensive wird wohl Elis Isufi das Zepter von Pachonik übernehmen, zudem wird Emirhan Eraslan vermutlich von der Bank nachrücken. Die beiden bewiesen zuletzt gegen Wil, dass sie durchaus ein Abwehrbollwerk bilden können.

Verantwortung übernehmen müssen auch die beiden Flügelspieler Guillaume Furrer und Marvin Spielmann. Will der FC Baden gefährliche Konter fahren, sind ihre Qualitäten gefragt. Zuletzt boten sie gegen den FC Wil eine eher durchwachsene Vorstellung, nun wird eine Leistungssteigerung erwartet. Der Trainer meint dazu: «Ich wünsche mir mehr Entschlossenheit von ihnen in der Offensive und auch gegen den Ball müssen sie energischer werden. Bei Marvin soll aber auch erwähnt sein, dass er noch zu wenige Bälle erhält. Auch das gilt es zu optimieren.»

Zum Schluss noch etwas Positives: Captain Cedric Franek ist seit zwei Wochen zurück im Training und kann nach seiner schweren Verletzung (Kreuzbandriss) sein Knie wieder voll belasten. Wann er wieder einsatzbereit ist, kann Winsauer zwar noch nicht genau sagen, aber es schaut gut aus: «Cedis Rückkehr ist enorm wichtig für die Mannschaft. Gerade in dieser heiklen Schlussphase können wir seine Leaderqualitäten wirklich gut gebrauchen. Man merkt das bereits im Training. Wir wollen sicherlich nichts überstürzen, aber er hat wirklich sehr gute Fortschritte gemacht. Ein zeitnahes Comeback ist vorstellbar.»