, Nik Dömer, AZ

Starker Teamgeist, angeschlagene Schlüsselspieler: Das sind die Mutmacher und Sorgenfalten beim FC Baden

Mit einem kapitalen 2:1-Heimerfolg über den FC Wil schöpft der FC Baden neue Hoffnung im Abstiegskampf. Das Spiel war dabei wenig glanzvoll, doch die Badener erkämpften sich die wichtigen Punkte dank toller Moral. Die Erkenntnisse zum sechsten Sieg dieser Saison.

Neun Runden vor Schluss keimt beim Tabellenletzten FC Baden wieder Hoffnung auf. Dank dem 2:1-Heimsieg am letzten Samstag beträgt der Rückstand auf den FC Schaffhausen (Platz 9) nur noch vier Punkte. Sieben Zähler sind es auf die AC Bellinzona (Platz 8) und den FC Vaduz (Platz 7), auch diese beiden Teams dürften noch in Schlagdistanz sein.

Beim Arbeitssieg gegen den FC Wil zeigten die Badener bestimmt nicht ihren attraktivsten Auftritt in dieser Rückrunde. Wenig Ballbesitz, gefährliche Chancen waren Mangelware und zeitweise fehlte der Zugriff. Andererseits bewies die Mannschaft im bisher wichtigsten Spiel dieser Saison Moral und hielt dem Wiler Druck stand. Das Fazit zur Partie fällt gemischt aus, dabei gibt es jeweils drei Mutmacher und Sorgenfalten für den Aargauer Aufsteiger.

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Drei Mutmacher
 
1. Die Form von Mats Hanke

Der 20-jährige Leihspieler des FC Zürich brauchte gegen den FC Wil nur eine Minute, ehe er jubeln konnte. Geschickt düpierte er den Wiler Goalie Abdullah Laidani aus spitzem Winkel. Auch beim zweiten Treffer hatte er seine Füsse im Spiel. Hanke strotzt derzeit vor Selbstvertrauen, in den letzten acht Partien hat er bereits fünfmal getroffen. Unbestritten wird er im Schlussspurt für den FC Baden ein Schlüsselspieler sein.

2. Die Einwechselspieler

Die Power, die Trainer Mike Winsauer von der Bank bringen konnte, hat gegen den FC Wil den Unterschied gemacht. Der formstarke Fabian Gloor, der wegen Knieproblemen nur einen Teileinsatz verbuchen konnte, brachte sofort neue Dynamik ins Spiel. Auch Marin Wiskemann, Jonathan Fontana und Siegtorschütze Arnel Kujovic hauchten der Offensive mit viel Tempo und der nötigen Portion Zweikampfstärke neues Leben ein.

3. Der Teamgeist

Nicht nur während der Partie, sondern auch schon vor dem Anpfiff war der Druck auf den FC Baden immens. Eine weitere Heimniederlage hätte mental wahrscheinlich bittere Folgen gehabt. Doch das Team hielt dem Druck stand. Dabei wurde deutlich, dass die Badener Mannschaft lebt. Kein Akteur erweckte den Eindruck, dass er die Saison bereits abgeschrieben hat. Mit viel Leidenschaft bei der Arbeit in der Defensive wurde der Grundstein für den Erfolg gelegt.

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Drei Sorgenfalten
 
1. Verletzungssorgen bei zwei Leistungsträgern

Badens Topskorer Davide Giampà musste mit Schmerzen im Adduktorenbereich kurz vor Schluss ausgewechselt werden und Abwehrchef Tobias Pachonik verlor bei einem haarsträubenden Abschlussversuch des Wiler Spielers Hussayn Touati einen Zahn (samt Wurzel). Nach einer halben Stunde wurde er blutüberströmt direkt ins Spital gebracht. Wie es um die beiden Leistungsträger steht, und ob sie gegen Stade Nyonnais wieder fit sind, ist noch ungewiss.

2. Kritik an den Flügelspielern

Der FC Baden brachte nach dem frühen Führungstreffer lange Zeit kaum etwas in der Offensive zustande. Gab es einen Umschaltmoment, so verloren sie den Ball, bevor nur ein Hauch von Gefahr aufkommen konnte. Kritik müssen sich dafür Guillaume Furrer und Marvin Spielmann anhören. Unbestritten zwei begnadete Techniker, die mit ihrem Tempo die perfekte Veranlagung fürs Konterspiel mitbringen. Leider konnten sie ihre Qualitäten in dieser Partie aber zu selten ausspielen.

3. Das Fragezeichen auf der Sechserposition

Neben Rajmond Laski stand auf der Sechserposition Lavidm Zumberi auf dem Platz, der nach seiner Verletzung zurück in die Startelf kehrte. Zumberis Leistung war in Ordnung, allerdings konnte er sein feines Füsschen in der Offensive nur selten präsentieren. Womöglich wäre der Standardspezialist etwas weiter vorne noch besser aufgehoben, doch da sich Alex Pasche gegen den FC Aarau schwer verletzt hat und bis zum Ende der Saison ausfallen wird, ist im defensiven Mittelfeld eine Lücke entstanden. Nebst Zumberi könnten am kommenden Freitag gegen Stade Nyonnais auf dieser Position auch Stefano Cirelli oder Arnel Kujovic agieren.