, Nik Dömer, AZ

«Die Niederlage gegen Aarau hat besonders geschmerzt»: Wie sich der FC Baden nach dem Derby wieder aufrappelt

Nebenschauplätze und eine bittere Derby-Niederlage haben dem FC Baden einiges abverlangt. Zusätzlich ist der Rückstand aufs rettende Ufer in der Tabelle noch gewachsen. Doch das Team hat den Glauben an den Turnaround nicht verloren. Trainer Mike Winsauer sieht in den kommenden drei Spielen eine grosse Chance.

Es gab schon einfachere Stunden beim FC Baden. Das Aargauer Derby hat in den letzten Tagen für viele Diskussionen und erhitzte Gemüter gesorgt. Doch: «The Show Must Go On» sang einst Freddie Mercury und das trifft in dieser Situation auch für die Badener Mannschaft zu. Bereits am Dienstagabend stand wieder ein Spiel auf dem Programm. Mit 4:2 gewann die Truppe von Mike Winsauer den Test gegen den Erstligisten FC Dietikon.

«Die Niederlage gegen Aarau hat besonders geschmerzt»

Natürlich sind die jüngsten Ereignisse, die sich im Brügglifeld bei der 0:2-Niederlage abgespielt haben, auch an Winsauers Mannschaft nicht spurlos vorbeigegangen. Gemäss dem Trainer hatte das aber weniger mit den Verfehlungen der eigenen Fans, sondern viel eher mit dem Geschehen auf dem Platz und den damit verbundenen sportlichen Derby-Emotionen zu tun.

Zu gerne hätten sich die Badener, die gegen den grossen Kantonsnachbaren erneut ein Spiel auf Augenhöhe ablieferten, endlich mal für ihre gute Leistung belohnt. Nicht zuletzt, weil sich die tabellarische Situation (Schlusslicht Baden hat inzwischen sieben Punkte Rückstand auf das rettende Ufer) mehr und mehr zuspitzt. Aber am Ende hiess es wie schon so oft in dieser Saison: Viel Aufwand, kein Ertrag.

Der Trainer betont dazu: «Die Niederlage gegen Aarau hat schon besonders geschmerzt. Wir wollten unbedingt im Brügglifeld punkten, das hätte uns beflügelt. Lange Zeit sah es gut aus, aber schlussendlich waren wir dafür einfach nicht effizient genug. Es hat nicht viel gefehlt, deshalb war die Enttäuschung am Sonntag noch gross.»

Brack kämpft sich zurück

Doch Trübsal blasen ist nicht. Denn die anstehende Länderspielpause ist auch eine grosse Chance für den FC Baden, um den Kopf freizubekommen und nebenbei einen letzten Feinschliff für die entscheidende Schlussphase der Saison vorzunehmen. Der Grundstein dafür wurde nun mit dem Testspiel gegen Dietikon gelegt: «Es war eine gute Gelegenheit für uns, um möglichst rasch mit der Derby-Geschichte abzuschliessen und nebenbei auch den Spielern Einsatzminuten zu geben, die in letzter Zeit weniger oft zum Zug kamen. Das tut dann im Endeffekt auch dem Teamgeist gut.»

Die Partie selbst lieferte wenig neue Erkenntnisse. Auffällig war lediglich der Einsatz des wirbligen Offensivspielers Joël Brack, der nach seiner Knieverletzung – die er im ersten Rückrundenspiel gegen Neuchâtel Xamax erlitt – eine starke Vorstellung bot. «Joël strahlt viel Energie und Spielfreude aus. Und er macht einen hungrigen Eindruck. Er hat mich bereits in der letzten Woche beim ersten Training nach seiner Knieverletzung beeindruckt. Darum wechselte ich ihn auch bereits gegen den FC Aarau ein.»

Drei kapitale Spiele vor der Brust

Vor dem dritten Aargauer Derby dieser Saison betonten die Badener, dass eine weitere Niederlage kaum noch drinliegen würde. Nun hat es dennoch eine gegeben. Ist die Mannschaft nun gebrochen? «Sieben Punkte Rückstand auf Platz 9 klingen hart, aber wir haben nach der Länderspielpause drei kapitale Spiele gegen den FC Wil, Stade Nyonnais und die AC Bellinzona. Da sind für rechnerisch neun Punkte möglich, auch für uns. Wenn wir das schaffen, sieht die Welt wieder ganz anders aus.»

Eine solche Zielsetzung mag gewagt sein, immerhin kassierten die Badener in den letzten sechs Spielen fünf Niederlagen. Doch Winsauer ist sich sicher: «Leider befinden wir uns in einer Phase, in der wir es nicht schaffen, den Gegner ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Handkehrum wird die kleinste Unachtsamkeit bestraft. Wir arbeiten tagtäglich hart, um noch besser werden und Details zu korrigieren. Die Jungs ziehen super mit und alle glauben daran, dass wir den Ligaerhalt noch schaffen können.»