, Michael Wehrle

Nachbarschaftsduell: FC Baden II tritt gegen Fislisbach an – gut vorbereitet dank selbst bezahltem Trainingslager

In Spanien holte sich die zweite Mannschaft den letzten Schliff für die Rückrunde in der 2. Liga, die am Freitag startet. Bei den «wilden Kerlen» mit einem Durchschnittsalter von 21 Jahren läuft der Ball einiges runder als bei der ersten Mannschaft. Über einen Aufstieg will der Trainer aber nicht reden.

Zwei Wochen spielfrei hat die 1. Mannschaft des FC Baden nun nach der erneuten Niederlage gegen Aarau. In der Challenge League geht es wegen der Länderspielpause erst wieder am Samstag, 30. März, weiter. Dann ist der FC Wil zu Gast im Stadion Esp. Schon diese Woche können die Fussballfans aber die 2. Mannschaft sehen. Nach der Winterpause beginnt in der 2. Liga Aargau die Rückrunde. Baden II empfängt am Freitag, 22. März, um 20.15 Uhr, den FC Fislisbach zum Derby im Esp.

Die Vorzeichen sind klar: Während Baden II auf Platz 6 der Tabelle nach oben schaut, steckt Fislisbach mitten im Kampf um den Klassenerhalt. Als Drittletzter, auf Platz 12, stehen die Fislisbacher auf einem Abstiegsplatz. Davon ist Baden II im Moment zwar weit entfernt, doch Trainer Rino Luongo lässt sich deshalb nicht beirren. «Der Fussball ist unberechenbar, darum schaue ich immer auch nach unten, selbst wenn unser Polster 15 Punkte beträgt», betont er. Oben mitspielen möchte er mit seinem Team schon, doch von einem möglichen Aufstieg kann bei Luongo keine Rede sein: «Die 2. Liga Inter ist ja auch nicht attraktiv.»

Vollgas nach vorne, so lautet seine Devise. Er wolle den Teamgeist fördern, mit einigen Routiniers seine jungen Spieler in der Entwicklung weiterbringen. «Die wilden Kerle» nennt er seine Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 21 Jahren.

Einige Routiniers, die in der vergangenen Saison noch in der 1. Mannschaft in der Promotion League spielten und die Vorrunde mit Baden II bestritten, sind gegangen. «Mir tun die Abgänge von Michael Schär, Michael Weber, Fabio Capone und Christ Teichmann leid», sagt Luongo. Doch es sei deren Entscheidung gewesen. Fünf Neue kamen in der Winterpause, darunter mit Kujtim Dzelili und Felipe de Oliveira vom Erstligisten Kosova zwei Routiniers mit Badener Vergangenheit.

Sie sollen mit den erfahrenen Luca Ladner, Sebastian Bortolin und Carsten Wyss für Stabilität sorgen. Wie lange Jahre in der 1. Mannschaft führt Ladner das Team auch beim FC Baden II als Captain aufs Feld. «Seit acht Jahren kenne ich Luca, ihn muss man einfach gernhaben. Wir haben viel erlebt, verpasste Aufstiege aber auch dann in Paradiso den Aufstieg in die Promotion League», sagt Luongo.

Perfekte Bedingungen südlich von Barcelona

Im Gegensatz zur 1. Mannschaft leistete sich Baden II vor der Rückrunde ein Trainingslager: «Wir haben das lange geplant und alles aus dem eigenen Sack bezahlt», erklärt Luongo. So reisten 21 Spieler und der Trainer an einem Mittwoch nach Spanien, nach Cambrils, südlich von Barcelona. «Die Bedingungen waren perfekt, wir trainierten drei Mal und spielten zwei Match à 45 Minuten», erzählt Luongo.

Die Spieler wohnten in kleinen Bungalows, mussten pünktlich zum Training und Essen erscheinen, ansonsten liess ihnen Luongo freie Hand. Den Samstag verbrachte das Team in Barcelona, ging noch gemeinsam in den Ausgang und am Sonntag ging es bereits um 7 Uhr morgens zurück in die Heimat.

«Ich denke, dass wir nun gut vorbereitet in die 2. Hälfte der Saison starten», sagt Luongo. Am liebsten mit einem Sieg über Fislisbach, auch wenn der Trainer seinem ehemaligen Verein den Klassenerhalt wünscht. Doch Geschenke gibts keine.