, Nik Dömer, AZ

Zwei verlorene Punkte, aber immerhin ein Lichtblick: Das Badener Fazit nach dem Remis gegen Vaduz

Gemischte Gefühle nach dem Spiel gegen Vaduz: Der FC Baden war näher dran am Sieg, liess aber die Effizienz vermissen. Doch weil es kurz vor Schluss zu einer haarsträubenden Szene vor dem eigenen Tor kam, müssen Trainer Michael Winsauer und sein Team froh sein, dass mit dem Punktgewinn immerhin die Niederlagenserie beendet wurde.

Als nach 94 Minuten beim Stand von 1:1-Unentschieden zwischen dem FC Baden und dem FC Vaduz der Schlusspfiff im Stadion Esp erfolgt, verwirft Michael Winsauer genervt seine Arme. Denn die Nachspielzeit ist für den Trainer deutlich zu kurz ausgefallen.

Schon wieder also Ärger über die Schiedsrichter? Winsauer rudert zurück: «Nein, auf keinen Fall. Die Leistung war in Ordnung. Aber es gab ein paar lange Unterbrechungen und zudem viele Auswechslungen. Für mich fiel die Nachspielzeit zu kurz aus, das hat mich dann ein bisschen genervt.»

Eine Unachtsamkeit wird gleich bestraft

Dass der Hauptübungsleiter gerne noch mehr von diesem Spiel gesehen hätte, zeigt auch, dass der FC Baden gegen den formstarken FC Vaduz ein starkes Spiel ablieferte. Zwar hatten die Gäste aus dem Liechtenstein mehr Ballbesitz, doch das gefährlichere Team waren die Hausherren. Auch punkto Zweikampfstatistik hatten die Badener die Oberhand.

Und sicherlich lag das auch daran, dass die Hausherren in den letzten zehn Minuten auch noch in Überzahl spielen konnten. «Überzahlspiel in den letzten Minuten ist eine schwierige Sache, da wirds oft ziemlich hektisch, weil alle Spieler auf dem Zahnfleisch laufen und der Gegner dann sowieso nur noch den Bus vor seinem Tor parkiert und auf Konter lauert. Aber meine Mannschaft hat das gut gemacht, wir kamen noch zu ein paar gefährlichen Chancen. Wer weiss, was passiert wäre, hätte die Partie noch ein bisschen länger gedauert.»

Der Trainer kommt entsprechend zu einem ernüchternden Fazit: «Die Ausbeute ist zu gering. Wir hatten die Partie im Griff und hätten aus unseren Chancen mehr machen müssen. Leider erlaubten wir uns in der zweiten Halbzeit in der Defensive eine ärgerliche Unachtsamkeit, die gleich eiskalt bestraft wurde. So sind es am Ende zwei verlorene Punkte.»

Captain Muff sackt zusammen

Aber war da nicht noch eine haarsträubende Szene in der 86. Minute, die für einen kurzen Moment das gesamte Stadion Esp in Schockstarre versetzt hat? Denn beinahe hätte der FC Baden schon wie bereits gegen Stade Nyonnais durch ein unfassbares Missgeschick das Spiel verloren. Im Spielaufbau passte Elis Isufi den Ball zu Captain Patrick Muff, doch dieser sackte plötzlich zusammen, weil er zuvor einen Ellenbogen bei einer Standardsituation ins Gesicht bekam. Torhüter Tim Spycher erkannte die Gefahr zum Glück rechtzeitig und grätschte den Ball vor dem heraneilenden Théo Golliard ins Seitenaus.

Winsauer mag sich nicht ausmalen, was los gewesen wäre, hätte erneut ein fast schon unerklärbares Missgeschick für eine unnötige Niederlage gesorgt. «Ich bin einfach froh, dass unser Torhüter ein starkes Spiel ablieferte und uns in dieser Szene geistesgegenwärtig den Punkt rettete. Das freut mich auch für ihn, weil er auch sonst eine starke Leistung zeigte. Er musste zuletzt auch ein paar Mal Kritik einstecken, nun hat er die passende Antwort gegeben.»

Sonderlob für Mats Hanke

So lässt sich am Ende eben auch sagen, dass der Punkt vielleicht noch nicht der erhoffte Befreiungsschlag, aber nach vier Niederlagen in Serie immerhin ein kleiner Lichtblick ist. Zumal sich auch sagen lässt, dass die Vaduzer im Badener Esp deutlich spielstärker als zuletzt Stade Nyonnais oder der FC Schaffhausen auftraten.