, Michael Wehrle

Rot, gelb oder grün – mit diesen Farben arbeitet Rudi De Fina

Beim FC Baden ist der 65-Jährige seit fast 20 Jahren nicht nur für die Sicherheit verantwortlich.

Einst kickte er mit Heinz Gassmann beim FC Neuenhof. Und seit dieser Zeit ist Rudi De Fina ein treuer Weggefährte des Präsidenten des FC Baden. Vom FC Wettingen ist er vor 24 Jahren zum FC Baden gekommen und hat in dieser Zeit viel Herzblut in den Verein gesteckt. Sein Sohn Tiziano besuchte damals die Fussballschule beim FC Baden und so zog es den Vater auch über die Limmat. Er war Juniorentrainer, Mitglied der Juniorenkommission, Eventmanager der Hallenturniere und der Sponsorenläufe, besuchte Juniorencamps im Tessin in Tenero, sass im Vorstand während der ersten Amtszeit von Gassmann als Präsident, die von 2003 bis 2010 dauerte. Inzwischen ist De Fina Ehrenmitglied des Vereins.

2005 übernahm De Fina den Posten des Sicherheitschefs, damals in der Challenge League. Ende der Saison stieg der FC Baden in die 1. Liga ab und Rudi De Fina hatte zwar einen Posten, doch der forderte ihn nicht mehr. Seit dem vergangenen Sommer sieht das allerdings wieder ganz anders aus. Plötzlich ist der Sicherheitschef für den Verein enorm wichtig und De Fina hat Arbeit.

Ein Pensum von rund 50 Prozent

Doch nicht nur das. Inzwischen ist er pensioniert, hat aber beim FC Baden ein Pensum von 40 Prozent in der Wäscherei. Spiel- und Trainingskleider der 1. Mannschaft jagt er im Esp durch die Waschmaschinen. «Dafür werde ich bezahlt», erklärt er. Den Rest seiner Aufgaben erledige er ehrenamtlich. «Insgesamt komme ich so auf etwa 50 Prozent, ich schaue, dass ich fast alles am Vormittag erledigen kann», erzählt er.

Er ist nicht nur Sicherheitschef, sondern als Materialwart auch für Bälle, Hütchen, Überzieher und ähnliches verantwortlich. «Da fällt die meiste Arbeit vor der Saison an, wenn die Mannschaften ausgerüstet werden, teilweise auch während der Winterpause, ansonsten sind das nur Kleinigkeiten, wenn etwas ersetzt werden muss», sagt er. Dazu übernimmt er die Aufgaben von Barbara Kipfer, der Materialverantwortlichen der 1. Mannschaft, wenn die in Ferien ist. Und die Wartung der Kleinbusse des Klubs liegt auch in De Finas Händen.

Kurse und Tagungen der Liga

Intensiver ist allerdings die Sicherheitsaufgabe während der Saison. Er muss Kurse besuchen, zweimal an Tagungen teilnehmen. De Fina erkundigt sich vor den Heimspielen jeweils über ein Tool der Swiss Football League über die Anzahl der Gästefans und gibt diese Informationen an den Sicherheitsdienst und die Verantwortlichen fürs Catering weiter. «Wir arbeiten mit Farben, gelb war es nun beim Unentschieden gegen Vaduz, da ungefähr 50 Fans angekündigt waren», sagt er. Darunter liege grün, wie bei Nyon, als zwei Fans einsam im Gästesektor standen. Rot wird’s dann gegen Aarau, Sion und Thun, die bringen mehr als 100 Fans mit. Die Badener Fans begleitet De Fina bei den Auswärtsspielen, hat ein Auge auf sie. «ich greife aber nicht selbst ein», betont er. Dennoch sei er nicht der Liebling der Fans, er stehe in deren Augen auf der anderen Seite.

Ausser in seinen Ferien besucht De Fina alle Spiele der Mannschaft in der Challenge League. «Auswärts fahre ich mit dem Mannschaftscar, ich sehe das nicht als Arbeit, ich schaue gern die Matches», betont er.

Denn Rudi De Fina ist tief mit dem FC Baden verbunden, macht es gerne. «Du bist mit dem Verein verheiratet, hat meine Frau einmal gesagt», verrät er. «Doch sie hat meine Leidenschaft für Fussball von Beginn an akzeptiert, unsere Beziehung hält schon über 40 Jahre», sagt De Fina. Und nun trifft er bei Heimspielen auch noch Sohn Tiziano. «Der ist für die Ballkinder verantwortlich und es ist schön gemeinsam, etwas zu machen», geniesst er die Zeit.