, Stefan Wyss, AZ

Remis im Stadion Esp: Der FC Baden erspielt sich gegen den FC Vaduz einen Punkt

Die Negativserie ist beendet: Der FC Baden kann nach vier Niederlagen in Serie dank eines Unentschiedens gegen den FC Vaduz endlich wieder einen Punktgewinn verbuchen. Im Kampf gegen den Abstieg ist dieses 1:1 aber trotzdem zu wenig. Für die Badener traf Mats Hanke nach 20 Minuten zur 1:0-Führung. Der Vaduzer Ausgleich fiel in der 68. Minute.

Es war vielleicht nicht gerade ein Steilpass vor das Tor, aber zumindest ein öffnendes Zuspiel: Mit dem 1:1 am Tag zuvor beim Tabellen-Zweitletzten Schaffhausen offerierte der FC Aarau seinem Kantonsrivalen die Chance, das Handicap auf den rettenden neunten Platz auf zwei Punkte zu reduzieren. Doch der Tabellenletzte Baden nahm die Offerte nicht an. Er spielte seinerseits gegen Vaduz nur 1:1 und verharrt mit seinen vier Punkten Rückstand auf Schaffhausen in ungemütlicher Position.

Und so lagen die Badener Spieler am Ende dieses nur in der Schlussphase hektischen und emotionalen Sechs-Punkte-Spiels gegen den ebenfalls nach unten blickenden FC Vaduz niedergeschlagen auf dem Kunstrasen des Stadions Esp. So als hätten sie gerade einen Cup-Fight verloren. Aus und vorbei. Ausgeschieden.

Nur ein Punkt aus drei kapitalen Heimspielen

So weit ist es noch nicht. Es bleiben elf Spiele, um den Abstieg aus der Challenge League doch noch zu verhindern. Aber es ist halt eben auch so, dass die Badener nun hintereinander die Heimspiele gegen Schaffhausen, Nyon und Vaduz nicht gewinnen konnten. Einen einzigen Punkt holten sie aus diesen drei kapitalen Duellen. Da hellte auch die Tatsache, dass man die Negativserie von vier Niederlagen beenden konnte, die Mienen nicht auf.

Vielmehr bleibt die Enttäuschung zurück, dass man einmal mehr eben mehr hätte erreichen können. Gegen Schaffhausen fiel das entscheidende 0:1 in der 90. Minute. Gegen Nyon führte Baden bis zur 72. Minute 2:1 und verlor noch 2:3. Und jetzt gegen Vaduz lag das Team von Trainer Michael Winsauer nach über eine Stunde noch immer in Führung, ehe es in der 68. Minute noch den Ausgleich kassierte. Dabei liess Tobias Pachonik dem Vaduzer Théo Golliard auf dem linken Flügel zu viel Platz, dann kam in der Mitte der eben eingewechselte Jonathan Fontana gegen Torschütze Fabrizio Cavegn einen Schritt zu spät.

Baden wurde in diesem Moment bestraft dafür, dass es die Führung aus der 20. Minute nicht ausbauen konnte. Nicht, dass das Heimteam viele Chancen liegengelassen hätte. Aber die Möglichkeiten zu vielversprechenden Kontern waren da. Doch die Badener spielten zu umständlich, hatten nicht das Tempo, um hinter die aufgerückte Vaduzer Abwehr zu kommen. Die gefährlichsten Abschlüsse hatte Baden in der zweiten Halbzeit erst nach dem 1:1. Als etwa ein Schuss von Daniele Romano im Anschluss an einen Corner geblockt wurde (79.). Oder als Vaduz nach einer Notbremse und dem Platzverweis gegen Merlin Hadzi dezimiert war und Davide Giampà seinen Freistoss von Vaduz-Keeper Benjamin Büchel in Corner gelenkt sah.

Gefährlicher war Baden vor der Pause. Natürlich, beim Führungstor durch Mats Hanke, als die FCZ-Leihgabe einen schönen Angriff, den Giampà mit einem sehenswerten Seitenwechsel eingeleitet hatte, mittels Linksschuss aus zwölf Metern via Innenpfosten traf. Aber auch Guillaume Furrer, der kurz zuvor das leere Tor nicht traf (17.), und Giampa, der aus kurzer Distanz das 2:0 verpasste (30.), kamen einem Treffer nahe. Es waren Szenen, die belegen, dass sich die Badener (auch) mit Vaduz mindestens auf Augenhöhe bewegten.

Die Forderung der Fans: Derbysieg

Neben einer ansprechenden Leistung, bleibt noch etwas Positives hängen: Diesmal wurde das Team trotz des wenig erfreulichen Resultats von den Fans nicht beschimpft wie nach der Niederlage vor zwei Wochen gegen Nyon. Im Gegenteil: Die Ultras jubelten den Spielern nach dem Schlusspfiff zu – und entliessen sie mit einem klaren Auftrag: «Derbysieg, Derbysieg», schrien die Fans mit Blick auf das Spiel vom kommenden Samstag gegen Aarau im Brügglifeld. Ob Derby oder nicht: Der FC Baden hat im Abstiegskampf drei Punkte dringendst nötig, nach dem Spiel gegen Vaduz mehr denn je.