, Nik Dömer, AZ

Fehlendes Spielglück und alte Muster: FC Baden kassiert in Thun die nächste Niederlage

Gut gekämpft, aber kein Erfolg: Der FC Baden kassiert gegen den FC Thun eine 1:3-Niederlage und muss damit zum vierten Mal in Folge als Verlierer vom Platz. Am Ursprung der Niederlage stehen mangelnde Badener Effizienz und ein fragwürdiger Penalty.

Es läuft die 26. Minute in der Stockhorn Arena, als sich sämtliche Badener an den Kopf fassen und unglaubwürdig in Richtung Schiedsrichter Hajrim Qovanaj schauen. Dieser zeigt nämlich auf den Penaltypunkt, weil Rajmond Laski zuvor durch einen Stoss vom Gegenspieler leicht den Ball mit dem Arm touchierte. Die Hausherren nehmen das Geschenk dankend an und gehen in Führung. Es ist die Kehrtwende dieser Partie.

Baden liefert starke Halbzeit ab

Doppelt bitter ist dieser fragwürdige Penaltyentscheid, weil der FC Baden beim Tabellenzweiten FC Thun vor 4024 Zuschauern in der ersten Halbzeit eigentlich stark aufspielte und die gefährlichere Mannschaft war. Bereits nach drei Minuten tankte sich Davide Giampà durch und schoss das Leder an den Querbalken. Konzentriert und dynamisch kreierten die Badener zahlreich gefährliche Umschaltmomente. In der 34. Minute vergab Guillaume Furrer eine hochkarätige Chance. Erst verschaffte er sich mit feiner Technik etwas Platz im Strafraum, schob dann jedoch den Ball fast schon unerklärlich aus sieben Meter am Tor vorbei.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der FC Baden in der zweiten Halbzeit teilweise in alte Muster zurückfiel. Gegentreffer Nummer zwei und drei gelangen dem Gegner zu einfach. In der 52. Minute kam Jan Bamert unbedrängt nach einer Ecke zum Kopfball und verlängerte damit die Flanke, anschliessend durfte Marc Gutbub nur noch einschieben. Und in der 78. Minute war ein ein simpler Fehler im Spielaufbau, der zum Konter führte und am Ende von Ihsan Sacko bitter bestraft wurde.

Die Badener waren im zweiten Durchgang zwar nicht mehr ganz so gefährlich, aber sie gaben sich bis zum Schluss nicht auf und spielten mit dem Liga-Schwergewicht auf Augenhöhe. So gelang dem eingewechselten Marin Wiskemann in der 81. Minute nach einem Zuspiel von Omer Dzonlagic im Strafraum mit einem platzierten Schuss der Treffer zum 1:3. Doch für mehr reichte es nicht mehr, die zweitbeste Defensive der Liga liess nichts mehr anbrennen. So stand nach 94. Minuten die vierte Badener Niederlage in Serie fest.

«Kann nicht verstehen, warum das strafbar sein soll»

Zu reden gab nach dem Schlusspfiff vor allem die Penalty-Szene, die das Momentum dieser Partie drehte. Wie schon so oft in dieser Saison hart für ein Vergehen bestraft, bei dem kein Pfiff erforderlich gewesen wäre. Rajmond Laski selbst meinte zur Aktion: «Mir springt der Ball aus kürzester Distanz an den Finger, meine Hand war sogar an der Brust angewinkelt, zudem werde ich auch noch von Koro Koné gestossen. Ich kann nicht verstehen, warum das strafbar sein soll.»

Was Laskis Schilderung zusätzlich stützt: Kein Spieler in dieser Aktion forderte einen Elfmeter. Auch der Schiedsrichter Qovanaj reagierte erst, nachdem einige Sekunden vergangen waren. Sein Zögern deutete darauf hin, dass es sich wohl kaum um eine eindeutige Situation handelte. Aber Laski wollte die Niederlage nicht allein auf die fragwürdige Schiedsrichterentscheidung schieben: «Wir hatten genug gute Chancen und hätten zu diesem Zeitpunkt bereits mit 2:0 führen können. Leider waren wir einfach nicht effizient genug, das dürfen wir uns gegen einen solchen Gegner nicht erlauben.»