, Nik Dömer, AZ

Fassungslosigkeit im Esp: Der FC Baden schlägt sich gegen Stade Nyonnais selbst

Bitterer Abend im Stadion Esp: Der FC Baden geht gegen Stade Nyonnais zweimal in Führung, ist die bessere und aktivere Mannschaft, aber verliert am Ende trotzdem mit 2:3. Die Entscheidung fällt dabei ausgerechnet nach einer denkwürdigen Slapstick-Aktion.

Nach 95. Minuten herrscht in Stadion Esp Fassungslosigkeit. Der FC Baden verliert gegen Stade Nyonnais mit 2:3 und schlägt sich dabei selbst. Vor allem der Siegtreffer der Gäste sorgt am Ende für Kopfschütteln. Und als ob sich die Spieler nicht schon genug ärgern würden, kommen auch noch zwei Personen der Fanszene aufs Feld und halten eine Standpauke. Ein gebrauchter Abend.

 
Deutliches Foul an Wiskemann – Penalty bleibt aus

Doch von vorne: Der Abend begann aus Badener Sicht gar nicht so schlecht. Denn die Badener waren von Anfang an Herr der Partie. Stade Nyonnais verkroch sich in der eigenen Hälfte und überliess den Gastgebern das Spiel. Erste richtige Torgefahr kam allerdings erst nach 20 Minuten auf, Marvin Spielmann liess geschickt einen Gegenspieler aussteigen und prüfte Torhüter Edin Omeragic mit einem satten Weitschuss.

Stade Nyonnais blieb lange harmlos, die meisten Konter versandeten in der Badener Zone. Nicht so in der 27. Minute. Da verschafften sich die Westschweizer etwas Platz in der Badener Zone, Tiago Escorza zog am Rande des Strafraums ab und zwang Goalie Tim Spycher zu einer Glanzparade. Das Leder klatschte sogar noch an den Pfosten.

Just in dem Moment, als das Spiel zu kippen drohte, hatte Mats Hanke in der 36. Minute eine gute Idee. Nach einem misslungenen Zuspiel sprang das Leder zum zweitbesten Badener Skorer zurück und dieser knallte den Ball herrlich per Dropkick ins Netz. Zur Pause hätte der FC Baden gar mit 2:0 führen können, denn Marin Wiskemann wurde kurz vor dem Pausenpfiff im Strafraum deutlich gefoult, doch Schiedsrichter David Huwiler und sein Team sahen das Vergehen nicht.

 
Slapstick-Tor entscheidet die Partie

Nach dem Seitenwechsel war das Spielgeschehen ausgeglichener, Stade Nyonnais kam vermehrt zu gefährlichen Angriffen. Und das wurde prompt in der 50. Minute belohnt. Nach einem Eckball konnte Jules Silvestre-Brac unbedrängt per Kopf ausgleichen. Neun Minuten später hatte der FC Baden auf den Gegentreffer eine Antwort bereit. Rajmond Laski war es, der nach einer Ecke von Hanke goldrichtig stand und die Badener wieder in Führung brachte.

Doch dann nahm das Drama seinen Lauf. In der 71. Minute tänzelte Hamza Abdallah den Badener Captain Patrick Muff aus und glich die Partie wieder aus. Rund zehn Minuten später war es ebendieser Abdallah, der einer langen Flanke hinterher rannte und dabei für grosse Verwirrung beim FC Baden sorgte. Tim Spycher eilte aus dem Strafraum heraus, um den Ball zu klären, doch da Eraslan die gleiche Absicht hatte und per Kopfball zu klären versuchte, flog der Goalie am Leder vorbei. Eraslan misslang darauf der Klärungsversuch gänzlich und so landete der Ball slapstickartig im Netz. Darauf konnten die Badener nicht mehr reagieren, die Niederlage war mit diesem unnötigen, fast schon lächerlichen Tor besiegelt.