, Nik Dömer, AZ

«Können richtig gefährlich werden» – die neue Wucht des FC Baden

Der FC Baden hat in der Rückrunde zu einem Steigerungslauf angesetzt und dabei zuletzt die formstarke AC Bellinzona in die Schranken gewiesen. Doch trotz beendeter Resultatkrise ist Trainer Michael Winsauer nicht gänzlich zufrieden mit seinem Team.

Ein verdienter Punkt in Neuenburg, eine ärgerliche und knappe Niederlage im Derby gegen Aarau und ein erlösender Heimsieg gegen die AC Bellinzona. Der FC Baden kommt in dieser Rückrunde langsam in Fahrt, die Formkurve zeigt nach oben. Von einer Resultatkrise (zuvor gabs nur einen Punkt in sechs Partien) spricht keiner mehr.

Badener Siegeswille machte den Unterschied

Der 2:1-Sieg gegen Bellinzona ist ein Befreiungsschlag, so zumindest die Momentaufnahme. Die Tessiner gehörten bis dato zu den formstärksten Teams der Liga. In den letzten zehn Runden holte nur der FC Sion noch mehr Punkte. Dass die Badener einen 0:1-Rückstand gegen diese starke Truppe in einen Sieg umwandeln konnten, zeugt nicht nur von Qualität, sondern auch von Teamcharakter.

Badens Coach Michael Winsauer analysiert: «Die erste Halbzeit war nicht gut, unser Spiel war fahrig und wir schenkten dem Gegner auch noch ein absolut unnötiges Gegentor. Zudem waren wir nicht sattelfest bei den Standardsituationen gegen uns. Doch dann haben die Spieler Charakter bewiesen und die richtige Antwort geliefert. Ich hab in der Pause gespürt, dass die Mentalität stimmt. Wir wollten unbedingt die drei Punkte. Dieser Siegeswille stimmt mich positiv für die Zukunft.»

Was Winsauer punkto spielerischer Entwicklung gut gefällt: «Wenn wir einfach und zielstrebig vorwärts spielen, dann können wir richtig gefährlich werden. Gegen Bellinzona ist uns das in der zweiten Halbzeit eindrücklich gelungen. Auch in den beiden Spielen zuvor konnten wir das phasenweise zeigen.»

Qualitätsgewinn im Winter

Diese neue Wucht des FC Baden führt der Trainer auch auf die Rückkehrer und den Qualitätsgewinn während der Winterpause zurück: «Wir sind im Vergleich zu den letzten Partien der Hinrunde wieder breiter aufgestellt. Einige Verletzte sind zurückgekehrt, nebenbei bringen die Neuzugänge Tobias Pachonik und Lavdim Zumberi auch eine gewisse individuelle Klasse mit. Ich kann nun wieder Spieler einwechseln, die der Mannschaft sofort helfen können.»

Und nebenbei wirken die Ostaargauer auch punkto Teamgeist gefestigter: «Wir sind nun in der Rückrunde dreimal in den Rückstand geraten und konnten immer darauf reagieren. Die Mannschaft gab sich nie auf und hat an den Erfolg geglaubt. Dass wir uns nun auch noch mit drei Punkten belohnen konnten, bestärkt den Charakter der Mannschaft zusätzlich.»

Dennoch betont Winsauer auch, dass die Badener noch viel Arbeit vor sich haben: «Dieses schnörkellose Offensivspiel, das wir gegen Bellinzona in der zweiten Halbzeit gezeigt haben, müssen wir künftig noch konsequenter umsetzen. Wir müssen schneller umschalten und den Abschluss suchen. Es ist unser Ziel, dass wir dies während 90 Minuten so durchziehen können.»

Einer, der dem FC Baden dabei helfen könnte, ist Neuzugang Marvin Spielmann. Der Mittelfeldspieler hat in der letzten Woche einen Vertrag bis Ende Saison unterschrieben. Mit seiner Erfahrung und seiner bekannten Abschlussstärke ist der 27-Jährige womöglich das fehlende Puzzlestück im Badener Kollektiv: «Wir sind wirklich sehr glücklich darüber, dass dieser Transfer geklappt hat. Marvin kann uns mit seiner Qualität in der Offensive zu mehr Durchschlagskraft verhelfen. Er trainiert schon etwas länger mit dem Team, war jedoch zuletzt angeschlagen. Noch ist unklar, ob es bereits für einen Einsatz gegen Sitten reichen wird.»