, Michael Wehrle

Der FC Baden verstärkt sich neben dem Platz

Mit dem Aufstieg in die Challenge League sind die Anforderungen gestiegen. Ronny Minkwitz arbeitet nun in der Geschäftsstelle.

Fast alles im Umfeld des FC Baden läuft über ehrenamtliche Arbeit. Damit stösst der Fussballklub in der professionellen Challenge League an seine Grenzen. Deshalb hat der Verein in den vergangenen Wochen nicht nur drei neue Spieler verpflichtet, sondern auch in der Administration aufgestockt. Seit dem 1. Februar übernimmt Ronny Minkwitz mit einem Pensum von 80 Prozent in der Geschäftsstelle Aufgaben in der Organisation.

«Der komplette Stellenbeschrieb ist noch nicht erstellt», sagt Minkwitz. Im Moment entlaste er hauptsächlich Heidi Bieri bei der Arbeit in der Geschäftsstelle und Vorstandsmitglied Basri Dzelili. «Ich helfe ihm bei der Organisation der Events, der Hallenturniere für die Junioren, dem Juniorencamp und werde auch die Transfers bei den Jugendlichen übernehmen», listet Minkwitz seine momentanen Aufgaben auf. Sicher an drei Tagen in der Woche wird er im Büro des Vereins im Stadion Esp arbeiten. «Es geht darum, dass wir möglichst oft zusammen sind, das schauen wir aber flexibel an», erklärt er. Einen Teil seiner Arbeit könne er sicher von zu Hause aus, in Villmergen erledigen.

Minkwitz kennt das Geschäft und ist in der Branche kein Unbekannter. Er stammt aus Stuttgart, strebte beim VfB eine Karriere als Profi an. Mit 16 Jahren wechselte er nach London in die Nachwuchsabteilung des FC Fulham, gewann als Captain des Teams die englische U18-Meisterschaft und wurde als bester Nachwuchsspieler der Liga ausgezeichnet.

Vom FC Wohlen zum FC Baden

Vor zehn Jahren kam er als Talent zum FC Wohlen, wollte von dort aus als Profi so richtig durchstarten. Er spielte noch mit Davide Giampà zusammen, aber seine Karriere stockte. 2017 wechselt er für zwei Jahre in die 2. Liga Interregional zum FC Muri. Er kehrte nach Wohlen zurück und beendete 2021 seine Karriere. Dem FC Wohlen blieb er aber treu, arbeitete nun in der Geschäftsstelle. «Ich habe schon früh in Deutschland online die Ausbildung zum Sportadministrator absolviert, eine Art Sport-KV», erklärt er. Das sei neben dem Fussball ganz gut gegangen, nur für die Prüfungen habe er nach Düsseldorf fahren müssen. Inzwischen bildet er sich weiter an der Hochschule zum Sportökonom - wieder online. «Noch zwei Klausuren stehen an, dann habe ich es geschafft und kann mich ganz auf den FC Baden konzentrieren», erzählt er.

Zwei Jahre lang leitete er die Geschäftsstelle des FC Wohlen und ist dem Verein dankbar, für die Chance, die er erhielt. Die finanzielle Lage der Freiämter ist allerdings unsicher, so sondierte Minkwitz die Lage und kontaktierte Badens Präsident Heinz Gassmann. «Ich wollte gerne im Sportbereich bleiben und da Gassmann jemanden suchte, passte es für beiden Seiten», sagt Minkwitz. «Ich freue mich jetzt auf neue Gesichter, auf eine neue Herausforderung, für mich ist das ein Schritt nach vorne», sagt Minkwitz.

Im Dezember ist er 30 Jahre alt geworden, verheiratet und Vater eines einjährigen Sohnes. Der Fussball lässt ihn nicht los, aber lieber neben als auf dem Feld. Sportlich hat er neue Hobbys gefunden: Padel-Tennis, Angeln, Wandern.