Mit Joker-Traumtor zum Punktgewinn: FC Baden beendet Niederlagenserie

Die Szene der Partie spielt sich in der 80. Minute ab: Der frisch eingewechselte Joël Brack fasst sich aus gut 20 Metern Distanz ein Herz und zimmert das Leder zum 1:1-Ausgleich in den Winkel. Das Tor kommt einer Erlösung gleich. Denn erstmals seit dem Auswärtsspiel in Vaduz anfang November kann sich der FC Baden mal wieder für seine Bemühungen belohnen.

Laski verpasst frühe Führung

Aber von vorne: Bereits ab den ersten Minuten wird in der Maldière klar, dass die Badener mutiger spielen möchten, als dies zuletzt in der Hinrunde der Fall war. Vermehrt laufen sie den Gastgeber hoch an und versuchen damit früh einen Ballverlust zu erzwingen. Allerdings verstreicht die erste Viertelstunde ohne einen Aufreger. Der Badener Torhüter Tim Spycher sowie sein Gegenüber Theo Guivarch erleben eine ruhige Startphase.

Plötzlich aber dreht der Wind. Erst kommt Xamaxiens Zachary Athekame nach 17 Minuten völlig frei zum Abschluss und verpasst den ersten Treffer nur haarscharf, im Gegenstoss steht nach einer Hereingabe plötzlich Rajmond Laski alleine vor dem Tor, aber kann den Ball nicht richtig kontrollieren. Baden bekommt daraufhin das Spiel in den Griff, die Führung liegt phasenweise in der Luft, doch der entscheidende Pass will nicht gelingen.

Und dann passiert plötzlich das, was bereits beim letzten Auswärtsspiel in Schaffhausen der Fall war. Praktisch aus dem Nichts geraten die Badener in der 30. Minute in den Rückstand. Am Ursprung steht eine Flanke, die praktisch von Box zu Box segelt. Spycher versucht am Strafraumrand per Kopfball zu klären, doch der Ball bleibt in Neuenburger Besitz. In der hektischen Kontersituation erhält Simone Rapp freistehend im Strafraum den Ball und wird dabei leicht vom heraneilenden Arnel Kujovic touchiert. Der Stürmer lässt sich theatralisch fallen und erhält dafür einen fragwürdigen Penalty. Anschliessend verwertet Kenan Fatkic souverän.

Das erste Tor verändert das Momentum der Partie aber nicht. Es ist weiterhin der FC Baden, der das Geschehen bestimmt. Allerdings will dadurch in der ersten Halbzeit – bis auf eine anschauliche Volley-Direktabnahme von Guillaume Furrer – nicht entstehen.

Ähnliches Bild auch nach dem Seitenwechsel: Es spielt praktisch nur noch der FC Baden, während sich die Xamaxiens aufs Kontern beschränken. Lange sieht es dabei aber so aus, als würden die Badener wie in den letzten beiden Spielen verzweifeln. Doch dann folgt die bereits zu Beginn geschilderte Show von Joël Brack. Einziger Wermutstropfen dabei: Nur wenige Minute später verletzt sich der 20-jährige Offensivspieler am Knie und muss unter Schmerzen gepflegt werden. Und da Trainer Michael Winsauer bereits drei Wechselpausen vorgenommen hat, müssen die Badener die Partie in Unterzahl zu Ende spielen.

Aber auch zu zehnt lassen sich die Badener die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und holen damit nach vier Niederlagen in Serie endlich wieder einen Punkt. Und dieser Erfolg ist hochverdient. Mehr Ballbesitz, mehr Pässe und die bessere Zweikampfbilanz: Der kleine FC Baden kann nach dieser Leistung gegen ein Westschweizer Schwergewicht mit breiter Brust den Platz verlassen.

Das Telegramm

Neuchâtel Xamax - FC Baden 1:1 (1:0)

Maladière. – 2700 Zuschauer. – SR: Désirée Grundbacher. – Tore: 31. Faktic 1:0 (Foulpenalty). 80. Brack 1:1.

Xamax: Guivarch; Athekame; Hajrovic, Abedini (85. Bakayoko), Winkler, Nsakala; Del Toro (78. Saiz), Aliu (63.Moulin), Fatkic, Hautier (63. Ben Seghir); Rapp.
Baden: Spycher; Gloor, Laski, Muff, Fontana (67. Wiskemann); Kujovic, Cirelli, Romano (78. Brack), Zumberi (60. Hanke), Furrer (78. Dzonlagic); Giampà.
Bemerkungen: Baden ohne Eraslan (geperrt). Franek, Tushi, Weilenmann, (alle verletzt). – Gelb: 3. Hajrovic. 19. Athekame. 44. Zumberi. 53. Fontana. 54. Gloor. 65. Hanke. 83. Kujovic. 87. Saiz (alle Foul).