, Nik Dömer, AZ

Kommt Munsy oder Spielmann? Was der FC Baden auf dem Transfermarkt vorhat

Winterzeit ist Transferzeit: Der FC Baden möchte sich für den mental zermürbenden Abstiegskampf verstärken und ist gleichzeitig bemüht darum, sein Team zusammenzuhalten. Nun äussert sich der sportliche Berater Stephan Keller zu den aktuellen Gerüchten.

Der FC Baden steht vor einer Herkulesaufgabe: Er möchte mit dem kleinsten Budget aller Schweizer Profivereine in den kommenden fünf Monaten den Klassenerhalt in der Challenge League meistern. Eine wichtige Rolle spielt dabei Stephan Keller, der ehemalige Trainer des
FC Aarau berät die Badener seit dieser Saison in sportlicher Hinsicht.

Baden will zwei bis drei Spieler verpflichten

Transferzeit heisst für Keller Telefonzeit. Wirklich interessant sind im Vergleich zum letzten Sommer aber nur noch wenige Spielerangebote. Denn die Suchfilter haben sich präzisiert. Will heissen, in diesem Transferfenster (geöffnet bis am 15. Februar) sollen nur noch Spieler dazustossen, die das Team individuell Verstärken und Erfahrung aus einer Profiliga mitbringen. «Im Idealfall wären das zwei bis drei Akteure, die das nötige Rüstzeug für den mental zermürbenden Kampf um den Ligaerhalt mitbringen», sagt Keller.

Einmal wurde der sportliche Berater in Absprache mit Trainer Michael Winsauer und Präsident Heinz Gassmann bereits fündig. Am vergangenem Dienstag hat Mittelfeldspieler Lavdim Zumberi einen Vertrag bis 2025 unterschrieben. Der 24-Jährige war in der letzten Saison noch Leistungsträger beim FC Wil und hat knapp 70 Spiele in der Challenge League auf dem Buckel.

Keller erklärt zu diesem Zugang: «Lavdim ist ein Spieler, der für gefährliche Standards sorgt. Seine Qualität am Ball ist unbestritten und er bringt die nötige Erfahrung aus dieser Liga mit. Das war für uns entscheidend.» Er fügt an: «Wir wollten uns von seinem Fitnessstand überzeugen, da er noch kein Spiel absolvierte. In den Probetrainings sahen wir jedoch, dass er gut in Form und hungrig ist. Sofern alles mit der Spielerregistrierung klappt, ist er gegen Xamax bereits einsatzbereit.»

Was macht Marvin Spielmann?

Gewünscht wird in Baden auch noch ein variabler Verteidiger. Ein Testspieler namens Tobias Pachonik könnte hier die Lösung sein. Der 29-jährige Deutsche ist knapp 1,90 Meter gross. Er bringt nicht nur Wasserverdrängung, sondern auch Tempo mit. Ausserdem spielte er bereits in vier verschiedenen Ländern auf Profiniveau. «Wir sind in der Analyse der Hinrunde zum Entschluss gekommen, dass wir in der Abwehrreihe noch Bedarf haben. Tobias ist in dieser Hinsicht ein interessanter Spieler. Aktuell ist noch nichts unterschrieben, wir wollen sicher sein, dass es für beide Seite passt. Ich bin da zuversichtlich», betont Keller.

Im Badener Training ist derweil auch noch ein Spieler, der einigen Schweizer Fussballfans bestens bekannt sein dürfte: Marvin Spielmann. Was läuft da genau? «Marvin ist unser Trainingsgast. Das macht durchaus Sinn, hier hat er einst seine Karriere lanciert und er ist mit einigen Spielern und dem Umfeld noch sehr vertraut. Er fühlt sich wohl bei uns und seine Präsenz im Training hebt das Niveau an. Davon haben beide Seiten etwas», so Keller. Stellt sich die Frage, ob eine Verpflichtung Spielmanns überhaupt denkbar für den FC Baden wäre? «Natürlich tauschen wir uns mit ihm aus und schauen, wie sich die Geschichte entwickelt. Träumen darf man!»

Weitere Namen kursieren derzeit beim FC Baden nicht. Testspieler wie Yannick Scheidegger, Nuna Pina oder Kebba Badjie, die zuletzt im Stadion Esp zu sehen waren, wurden wieder verabschiedet. Wäre da noch ein Gerücht um Ridge Munsy, der einst für den FC Thun und GC über 100 Spiele in der Super League absolvierte. Eine Website schrieb kürzlich darüber, dass der FC Baden an dem vertragslosen Stürmer interessiert sei. Keller sagt zum Gerücht lediglich, dass ihn die Schlagzeile verwundert hätte.

Baggert Schaffhausen Badener Spieler an?

Auch ohne Munsy glaubt Keller daran, dass der FC Baden mit bestehendem Kader den Klassenerhalt schaffen kann. «Das Potenzial ist da. Einige Spieler haben noch deutlich Luft nach oben. Dazu gehört auch Tician Tushi, der noch keine Minute absolviert hat und von dem ich noch einiges erwarte. Ist er fit, so kann er der Mannschaft in der Offensive noch mehr Durchschlagskraft verleihen.» Der sportliche Berater fügt an: «Aber es gibt im Fussball keine Garantien. Mit gewissen Transfers können wir die Chancen erhöhen, dass uns der Ligaerhalt gelingt.»

Zuletzt wäre da aber auch noch der FC Schaffhausen. Beim Tabellenschlusslicht fliesst plötzlich der Geldhahn und es wurden zahlreiche Spieler verpflichtet. Zudem hat sich Neo-CEO Jimmy in der Vergangenheit bereits einen Namen damit gemacht hat, den direkten Konkurrenten Spieler abzuwerben, um diese gezielt zu schwächen. Ob da wohl auch schon in Baden gewisse Spieler angebaggert wurden?
«Wir lassen uns davon nicht beunruhigen, aktuell gibt es keine konkrete Offerten. Wir werden auch keinen Spieler verschenken. Bis zum Schluss des Transferfensters kann noch viel passieren kann. Wir sind überzeugt, dass unsere Jungs an den Badener Ligaerhalt glauben und mit an Board bleiben wollen», betont Stephan Keller.