Missglückte Hauptprobe und ein Gerücht um Ridge Munsy: Eindrücke vom Badener Testspiel gegen Kriens

Selbstvertrauen tanken geht definitiv anders: Eine Woche vor dem Rückrundenstart in der Challenge League muss sich der FC Baden zuhause im Stadion Esp nach einer harmlosen Vorstellung geschlagen geben. Er verliert gegen den Promotion Ligist SC Kriens mit 1:2.

Potenzielle Startelf enttäuscht

Zwar waren die Hausherren dabei über weite Strecken spielbestimmend, doch wussten sie mit dem Ball in der gegnerischen Zone nur selten etwas anzufangen. Vor allem die erste Halbzeit war enttäuschend. Trainer Michael Winsauer schickte seine potenzielle Startelf auf Platz, doch die Badener Topbesetzung konnte den SC Kriens kaum in Bedrängnis bringen.

Was dabei jedoch auch betont werden muss: Der leicht angefrorene Kunstrasen sorgte wie bereits beim letzten Test für rutschige Verhältnisse, dadurch war ein gepflegtes Spiel mit dem Ball nur bedingt möglich. Die Gäste aus der Innerschweiz kamen mit den schwierigen Bedingungen besser zurecht und nutzten eine schläfrige Phase der Badener kurz vor der Pause gleich zweimal eiskalt aus.

Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel des FC Baden ansehnlicher. Coach Winsauer tauschte die Mannschaft nach rund 60 Minuten einmal komplett aus. Nur Goalie Tim Spycher blieb auf dem Platz. Spannend dabei: Wie bereits gegen den FC Wohlen kamen mehrere Testspieler zum Einsatz. Nebst den bereits bekannten Gesichtern (Lavdim Zumberi, Nuno Pina, Kebba Badjie, Yannick Scheidegger) trug neu auch noch der Verteidiger Tobias Pachonik ein Badener Trikot.

Der 29-jährige Deutsche verbuchte einst für den 1. FC Nürnberg Einsätze in der Bundesliga und war in zahlreichen Ländern als Profifussballer aktiv. Pachonik zeigte eine äusserst solide Leistung in der Defensive, nebenbei machten auch zwei andere Testspieler auf sich aufmerksam. Beim einzigen Badener Treffer war es eine Ecke von Zumberi, die von Pina geschickt per Kopf verwertet wurde. Auch sonst führten die beiden eine feine Klinge am Ball.

Zu mehr als einem Anschlusstreffer reichte es den Badenern jedoch nicht. Und dies, obwohl sie in den Schlussminuten zahlreiche hochkarätige Chancen hatten. Doch Badjie und Wiskemann konnten trotz hervorragenden Abschlusspositionen keinen Treffer verbuchen.

Trainer Mike Winsauer ärgerte sich direkt nach dem Schlusspfiff besonders über die erste Halbzeit: «Das Resultat ist zwar nicht so wichtig für mich, aber wenn wir uns die erste Halbzeit anschauen, dann haben wir schon noch grossen Verbesserungsbedarf. Uns fehlte die Dynamik und die Intensität im Aufbauspiel.»

Der Coach führt aus: «Erneut haben wir uns gegen einen Gegner schwer getan, der uns den Ball überlassen hat. Daran müssen wir arbeiten. Wenns nicht mit Ballbesitzfussball klappt, dann müssen wir in den Umschaltsituationen per Konter Lösungen finden. Das war heute aber nicht der Fall.»

Der Trainer will aber trotz schwacher Vorstellung seiner Mannschaft den Optimismus nicht verlieren: «Bei Theaterstücken gilt das Motto, dass eine misslungene Hauptprobe zu einer umso besseren Premiere führt. Ich hoffe, dass dieses Spiel zum Weckruf für die Mannschaft wird. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.»

In weniger als einer Woche steht das erste Spiel der Rückrunde auswärts gegen Xamax an. Der FC Baden hat sich bisher weder verstärkt noch die gewichtigen Abgänge von Chris Teichmann und Dejan Jakovljevic kompensiert. Neuigkeiten punkto Transfers konnte Winsauer nach dem Abpfiff noch nicht vermelden: «Es waren vom Wetter her schwierige Bedingungen für die Testspieler, um sich in den letzten Wochen zu zeigen. Wir führen übers Wochenende bestimmt nochmals Gespräche mit ihnen, womöglich folgen danach ein paar Entscheidungen.»

Und dann wäre da noch ein heisses Gerücht. Es geht um den ehemaligen Thun- und GC-Spieler Ridge Munsy. Das Portal «4-4-2.ch» titelte vor wenigen Tagen: «Ridge Munsy vor Unterschrift in Schaffhausen oder Baden». Ob da was dran ist? Die Verantwortlichen des FC Baden liessen verlauten, dass es noch kein Kontakt mit dem Spieler gab. Was jedoch nicht bedeuten soll, dass kein Interesse an der erfahrenen Offensivkraft bestehen würde. Man darf also gespannt sein, wie sich diese Geschichte in den kommenden Tagen noch entwickelt.