, Michael Wehrle

Beim FC Baden helfen alle mit

Die Challenge League ist für den Neuling nicht nur sportlich eine grosse Herausforderung. Auch neben dem Platz gibt es viel Arbeit.

Mit einem guten Gefühl geht Badens Präsident Heinz Gassmann in die Weihnachtspause. Zwar war die Enttäuschung nach der unglücklichen 0:2-Niederlage gegen den FC Thun zunächst gross, doch mit etwas Abstand blickt Gassmann zufrieden auf das letzte halbe Jahr zurück. Sportlich steht der FC Baden da, wo er es sich erhofft hat – auf einem Nichtabstiegsplatz. Und rund um den grünen Rasen meisterten die Badener alle Herausforderungen.

«Zu 95 Prozent hat alles geklappt, es gab ein paar kleine Probleme oder Pannen», sagt Gassmann. Dabei sei der Aufwand viel grösser gewesen als er gedacht habe, als er sich im Frühjahr für die Lizenz in der zweithöchsten Spielklasse beworben hat. «Es ist eine Mühle, die permanent läuft. Es war ein Wechselbad der Gefühle, aber grundsätzlich bin ich sehr zufrieden», betont Gassmann. Es gebe schon einen Auflagenkatalog der Liga für die Heimspiele, doch in der Umsetzung erweise der sich dann als viel Arbeit.

«Wir managen das alles mit Amateuren»

Mit einem Pensum von 40 Prozent stellte der Verein Roland Baumgartner als Assistent von Gassmann ein. «Aber das reicht nicht für eine Entlastung von meiner Arbeit, Roland ist mit Vorbereitung für die Matches voll ausgelastet, das haben wir unterschätzt», erklärt Gassmann. Baumgartner, zuständig für Catering, brauche jeweils 40 bis 50 Personen pro Spiel. «Unsere Damen kontrollierten zum Beispiel gegen Thun die Aufgänge im Stadion, die Senioren standen wir immer am Bierhahn, alles helfen mit, das ist einmalig», zollt Gassmann den treuen Helfern ein grosses Lob: «Wir managen das alles mit Amateuren.»

Neben Baumgartner hat nur noch Heidi Bieri mit 100 Prozent eine feste Stelle im Sekretariat. Mit dem ehemaligen Profi Ronny Minkwitz kommt am 1. Februar ein weiterer bezahlter Angestellter dazu. Er soll in der Organisation hauptsächlich Vorstandsmitglied Basri Dzelili entlasten.

Viel Zeit nimmt auch die Betreuung der Medien in Anspruch, alle Journalisten und Fotografen müssen sich jeweils akkreditieren, brauchen einen Badge. Und der Speaker muss je nach Gegner, dessen Sprache beherrschen.

Die Zuschauer nehmen den Verein an

Sehr zufrieden ist Gassmann mit dem Zuschauerschnitt von mehr als 2000, ohne das Spiel gegen Aarau. Das wird nächstes Jahr nachgeholt, der Temin ist offen. Da der 21. Januar für Aarau nicht möglich ist, hofft Gassmann auf einen Termin am Wochenende. Sonst sei der Aufmarsch mit über 4000 Fans nicht zu bewältigen. Nur schon wegen der Parkplätze. Und bis zu 20 Mitarbeiter der Security brauche es, in der vergangenen Saison waren es drei.

Glücklich ist der Präsident mit der Entscheidung im Einwohnerrat, dass der Verein für den Umbau des Stadions nicht allzu sehr an die Kasse kommt. «Es war sehr positiv, dass wir uns präsentieren durften und dass unsere Arbeit anerkannt wird», sagt Gassmann. Er spüre auch in der Stadt steigendes Interesse am Verein.

«Es war ein unglaubliches Jahr, hat das Jubiläumsjahr, 125 Jahre FC Baden noch übertroffen», zieht Gassmann Bilanz. Eigentlich wollte er danach ja kürzertreten und ist froh, dass seine Frau Lisbeth ihm dennoch den Rücken stärkt. «Ein Mitglied bedankte sich bei mir und auch explizit bei meiner Frau», plaudert Gassmann aus der Schule. Das habe ihn sehr gefreut. Fünf Wochen Ferien in der Wärme gönnen sich die Gassmanns nun zu Beginn des nächsten Jahres. Doch auch aus der Ferne bleibt der Präsident online am Ball.