, Pirmin Kramer, AZ

Vor Derby: Stadtpolizei warnt Badener Bevölkerung – Aarau-Fans planen Marsch durch die Stadt

Das Derby am 3. Dezember wird zum Hochrisikospiel: Die Polizei wird mit einem Grossaufgebot in Baden anwesend sein. Badenerinnen und Badener sollen den Bahnhof West meiden. Und: Der FC-Baden-Präsident wendet sich an die Aarau-Fans.

Am Sonntag in einer Woche treffen der FC Baden und Aarau in der Challenge League aufeinander. Das Interesse ist gross: Beim FC Baden rechnet man mit ungefähr 4000 bis 4500 Zuschauerinnen und Zuschauern, 1600 davon aus Aarau. Die Vorbereitungen auf das Derby laufen bereits, beim Verein und auch bei der Polizei. Denn: Die Rivalität der beiden Vereine ist gross. Das zeigte sich diesen Frühling, als es in Baden in der Bistro Bar zu einer Massenschlägerei kam und ein Badener Fan schwer verletzt wurde.

Auch wegen Vorfällen wie diesem sind die Sicherheitsvorkehrungen gross. Die Kantonspolizei teilt auf Anfrage mit: «Das Lokalderby birgt aufgrund des Verhaltens von Anhängern beider Clubs ein gewisses Konfliktpotenzial.»

Die Kapo teilt weiter mit: «Um Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten, kommen wir leider nicht umhin, vorsorglich ein entsprechend grosses Aufgebot an Ordnungsdienstkräften einzusetzen.» Dieses sei deutlich grösser als bei gewöhnlichen Meisterschaftsspielen und binde wertvolle Ressourcen. Zusammen mit der Stadtpolizei Baden als Verantwortliche für die Verkehrsbelange bereite sich die Kantonspolizei derzeit auf den Einsatz vor.

Das bevorstehende Derby gibt in Baden bereits jetzt zu reden. Denn: Die Aarauer Fans planten einen Marsch durch die Stadt, heisst es in Baden. Die Kantonspolizei hat davon auch gehört und darum bereits reagiert: «Die polizeiliche Bewilligung enthält die Auflage, dass die mit Extrazügen anreisenden Gästefans ab Bahnhof Baden mit Bussen zum Stadion Esp gelangen müssen.»

Damit soll verhindert werden, dass Fangruppen zu Fuss die Badener Innenstadt übermässig beanspruchen und Verkehrsachsen blockieren. «Nicht nur unter diesem Aspekt zählen wir auf die Vernunft der Fans im Interesse eines reibungslosen Ablaufs dieses Fussballspiels.»

Gemäss AZ-Informationen wollte die Kapo die Extrazüge an den Bahnhof Dättwil leiten, der in unmittelbarer neben dem Stadion Esp liegt. Dies lehnten die Aarau-Fans aber offenbar ab und sagten, sie würden in diesem Fall nicht mit dem Extrazug anreisen.

Auf eine Anfrage des Badener Tagblatts zum Derby reagiert die Stadt Baden mit einer Medienmitteilung. Darin warnt sie die Bevölkerung: Unbeteiligte werden gebeten, den Bahnhof West zu meiden. Dies während der Anreise der Aarau-Fans am späteren Mittag und der Rückreise am frühen Abend. Im Bereich des Bahnhofs Baden West komme es zu einer hohen Personenkonzentration.

Auf der Mellingerstrasse sei zeitweise mit Verkehrsbehinderung zu rechnen, teilt die Stadt Baden weiter mit. Teilweise können auch Strassenabschnitte gesperrt werden. Ein Anzeichen dafür, dass die Stadt damit rechnet, dass einige Fans durch Baden laufen werden und nicht den Bus zum Stadion nehmen, zumindest auf einer Teilstrecke.

FC-Baden-Präsident: «Exorbitante Sicherheitskosten»

Eingeschränkt sein wird das Parkplatzangebot im Raum Stadion Esp. Es wird ein Verkehrs- und Parkdienst eingesetzt. Den Anweisungen der Mitarbeitenden der Verkehrs- und Parkdienste ist Folge zu leisten.

FC-Baden-Präsident Heinz Gassmann bittet Fans beider Lager, Vernunft walten zu lassen. Sein Hinweis an die Gästefans: Wer nicht mit dem vorgesehenen Shuttlebus ab Bahnhof Baden anreise, werde zu spät ins Stadion gelangen. Gassmann hofft auf einen friedlichen Rahmen des Derbys.

Nicht nur, weil zwei Tage später, am 5. Dezember, im Badener Einwohnerrat über die Finanzierung der Stadioninfrastruktur abgestimmt wird. Meldungen zu Chaotentum im Zusammenhang mit Fussball könne der FC Baden und der Fussball generell nicht gebrauchen, «ganz abgesehen von den exorbitanten Sicherheitskosten, die anfallen».