, Nik Dömer, AZ

Viel Rampenlicht, aber keine Glanzlichter: Harmloser FC Baden kassiert zuhause gegen Xamax eine Klatsche

Der FC Baden muss sich beim ersten TV-Heimspiel der Saison deutlich geschlagen geben, gegen Xamax verliert er mit 0:4. Die Niederlage ist in dieser Höhe verdient. Die Badener fanden gegen stark aufspielende Xamaxiens kein Mittel, um Torgefahr zu kreieren.

Es wäre alles angerichtet gewesen für den nächsten Badener Streich in dieser Saison. Doch ausgerechnet bei der ersten TV-Liveübertragung im Stadion Esp muss der FC Baden den ersten herben Dämpfer seit dem Cup-Aus gegen Kriens hinnehmen. Gegen Neuchâtel Xamax verliert der Aargauer Aufsteiger deutlich mit 0:4.

Fehlende Badener Torgefahr

Das Unheil kündigte sich dabei schon früh an. Der FC Baden hatte in der ersten Halbzeit kaum Zugriff. Das Aufbauspiel funktionierte maximal bis zum Mittelfeld, doch danach landete jeder Pass in den Füssen eines Xamax-Spielers. Torgefahr fand entsprechend nur vor dem eigenen Goalie Tim Spycher statt. Wobei es für ihn nur wenig zu halten gab. Was aufs Tor kam, landete nämlich auch in den Maschen.

Es muss dazu aber auch gesagt sein, dass Spycher bei allen drei Gegentoren im ersten Durchgang ohne Abwehrchance war. Nach 14 Minuten stand Simone Rapp alleine vor ihm und netzte eiskalt ein. Nach 24 Minuten landete ein Sonntagsschuss von Adrian Winkler aus gut 30 Metern direkt im Lattenkreuz und nach 28 Minuten war es erneut Rapp, der nach einem Konter im Strafraum unbedrängt abschliessen konnte.

Auf der Gegenseite waren die Badener schlichtweg zu harmlos. Lediglich ein Kopfball von Innenverteidiger Elis Isufi flog innerhalb den ersten 45 Minuten auf den gegnerischen Kasten, sonst konnten sie keinen einzigen Schuss aufs Tor verbuchen. Es fehlte in den Zweikämpfen an Leidenschaft und Aggressivität, um sich gegen die Neuenburger Defensive in gute Abschlusspositionen zu bringen.

Am Ende gibt es nur eine positive Erkenntnis

Nach dem Seitenwechsel stellten die Xamaxiens auf Resultatverwaltung um und liessen die Badener anlaufen. So kam Jonathan Fontana in der 52. Minute am Rande des Strafraums völlig frei zum Abschluss, schoss das Leder aber am Tor vorbei. Die Badener erhielten zwar fortan mehr Platz in der gegnerischen Platzhälfte, kamen jedoch weiterhin nicht in gefährliche Abschlusspositionen. Das Badener Aufrücken hatte aber auch zur Folge, dass sich den Gästen mehr Räume zum Kontern anboten. Dies wusste der pfeilschnelle Franck Surdez in der 68. Minute auszunutzen, und spielte eine perfekte Flanke auf Rapp, der per Kopf sein drittes Tor verbuchte und damit für die Vorentscheidung sorgte.

Am Resultat änderte sich bis zur Schlussphase nichts mehr. Und das Bittere aus Badener Sicht: Der Spielstand auf der Anzeigetafel war in der Höhe verdient. Den Xamaxiens waren bis zum Schluss die gefährlichere Mannschaft auf dem Platz. Ihnen gelang fast alles, den Badenern nichts.
In den letzten acht Partien konnten die Badener (mit Ausnahme des Spiels gegen Sion) stets Positives aus ihren Auftritten mitnehmen.

Von einem Momentum war gegen Xamax jedoch nichts zu merken, es war schlichtweg eine Partie zum Vergessen. So bleibt letztendlich nur die positive Erkenntnis, dass an diesem kalten Freitagabend trotz schwach besuchtem Gästesektor rund 2500 Zuschauer im Esp anwesend waren. Positiv aufgefallen ist dabei der Badener Heimblock, der während des gesamten Spiels lautstarken Support gab und die Spieler nach dem Schlusspfiff mit Gesängen versuchte aufzubauen.

«Konnten nichts mit dem Ballbesitz anfangen»

Der Partie entsprechend gab sich der Badener Trainer Michael Winsauer enttäuscht und für einmal auch sehr wortkarg. «Ich kann es mir so knapp nach dem Spiel nicht erklären, warum wir es dem Gegner so leicht gemacht haben», sagt er. «Wir sind von Beginn an nicht in die Zweikämpfe gekommen und konnten kaum Torgefahr kreieren. Wir fanden einfach keine richtigen Lösungen gegen ihr Spiel.»

Ein ähnliche Match-Analyse gab auch der Badener Captain Patrick Muff von sich: «Die defensive Stabilität, die uns zuletzt zum Erfolg geführt hat, haben wir nicht auf den Platz gebracht. Wir waren von Anfang an nicht richtig im Spiel und liessen uns von den Gegentoren aus dem Konzept bringen. Nebenbei überliess uns Xamax oft den Ball, und wir konnten nichts mit dem Ballbesitz anfangen. Daran müssen wir nun dringend arbeiten.