, Nik Dömer, AZ

Im Fokus des Schweizer Fussballs: Auf den FC Baden wartet gegen Xamax eine Premiere

Auf und neben dem Platz läufts derzeit beim FC Baden. Nebst dem Punktekonto nimmt auch die Medienpräsenz kontinuierlich zu. Am Freitag wird nun erstmals ein Challenge-League-Heimspiel des FC Baden im TV übertragen. Das könnte dem Klub nochmals einen zusätzlichen Schub verleihen.

Wenn am Freitagabend die Flutlichter im Stadion Esp angehen, dann feiert der FC Baden eine Premiere in dieser Saison: Denn die Heimpartie gegen Neuchâtel Xamax ist das erste Badener TV-Spiel beim Sender «Blue Zoom». Will heissen: Moderatoren auf dem Feld, ein Kommentator in der Box, mehr Kameras und grössere Einschaltquoten. Baden steht an diesem Abend im Fokus des Schweizer Fussballs.

«Habe mit dem grossen Interesse nicht gerechnet»

Präsident Heinz Gassmann freut sich auf die erstmalige Challenge-League-Fernsehübertragung seines FC Baden: «Diese Bühne ist fantastisch und stärkt uns als Marke. Natürlich erhoffe ich mir, dass dadurch auch ein paar Leute den FC Baden für sich entdecken und künftig zu uns ins Stadion kommen. Nebenbei muss auch noch betont werden, dass es gute Werbung für die Stadt und die Region ist.»

Generell ist Gassmann derzeit überwältigt von der starken Medienpräsenz, die sich der FC Baden dank guten sportlichen Resultaten erarbeitet hat. Zuletzt gab es rund um Liga-Toptorschütze Davide Giampà zahlreiche Berichte und Videos. Selbst das SRF war in der vergangenen Woche für einen Beitrag zu Gast: «Um ehrlich zu sein, habe ich mit dem grossen Interesse am FC Baden nicht gerechnet. Ich würde es eine positive Überraschung nennen. Nun werden wir natürlich alles dafür tun, dass wir auch weiterhin im Gespräch bleiben.»

Die zunehmende Strahlkraft spürt der FC Baden auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Die Zuschauerzahlen nehmen kontinuierlich zu, zuletzt waren es über 3000 gegen den FC Sion. Nebenbei ist das Interesse bei den Supportern massiv gestiegen, bei fast jedem Spiel ist der Apéro mit über 100 Leuten ausgebucht. Nebenbei haben sich die Einnahmen aus der Gönner-Vereinigung verdoppelt.

«Region merkt, dass sich etwas tut»

Der Badener Präsident ist sehr zufrieden mit dieser Entwicklung: «Es ist schön zu sehen, dass die Region langsam merkt, dass sich beim FC Baden etwas tut. Wir werden derzeit von allen Seiten für unsere Arbeit gelobt, auch die Liga ist zufrieden mit uns. Das macht uns alle im Verein stolz. Es gibt sehr viele Mitglieder, die auf ehrenamtlicher Basis einen unheimlichen Aufwand betreiben, damit wir in der Challenge League spielen können.»

Und dennoch betont Gassmann auch, dass der FC Baden bei seiner Challenge-League-Reise immer noch am Anfang steht: «Die Professionalisierung muss stetig voranschreiten, sofern wir uns langfristig im Profifussball etablieren möchten. Momentan funktioniert es, weil viele Leute einen aussergewöhnlichen Job verrichten und wir einen unglaublichen Zusammenhalt im Verein haben. Aber auf lange Sicht können wir uns darauf alleine nicht stützen. Wir brauchen auch neue Sponsoren, damit die Arbeitsbedingungen verbessert werden können.»

Trainer Winsauer hebt den Mahnfinger

Zurück zum Sport. Auch hier läufts aktuell nach dem Gusto des FC Baden. Zwei Siege in Serie, nur eine Niederlage in den letzten acht Partien, 16 Punkte und Platz 5 in der Tabelle. Der Aargauer Aufsteiger gehört damit zu den formstärksten Teams in der Liga. Doch trotz grosser Euphorie ist Trainer Michael Winsauer nicht mit allem zufrieden: «In Vaduz haben wir die Startphase verpennt, das hab ich mit den Spielern ausgiebig besprochen. Wir können nicht in jedem Spiel das Glück für uns beanspruchen, gerade zuhause gegen Xamax dürfen wir uns das nicht mehr erlauben.»

Winsauer ist sich nämlich bewusst, dass die formschwachen Xamaxiens (sieglos seit zehn Partien) nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel mit grosser Wut im Bauch anreisen werden. «Vielleicht ist das Momentum gerade auf unserer Seite, aber wir haben sehr viel Respekt vor ihnen. Sie kommen als Favorit in diese Partie, gerade ihre Qualität auf den Flügeln ist beeindruckend. Wenn wir da nicht von Beginn hellwach auf dem Platz stehen, dann werden wir keinen schönen Abend erleben.»

Verfügen kann Michael Winsauer gegen Xamax (Anpfiff um 20:15 Uhr, wir tickern live) über fast alle Spieler. Nebst den Langzeitverletzten fallen lediglich Mats Hanke – der mit einer Schambeinentzündung wohl den Rest der Hinrunde verpassen wird – und Tician Tushi aus. Letzterer hatte in der vergangenen Woche besonders grosses Pech, er erwischte einen Schlag aufs Knie und überdehnte sich dabei ein Band. Der 22-jährige Stürmer, der wegen muskulären Problemen im Oberschenkel noch kein Spiel für den FC Baden absolvieren konnte, fällt damit erneut aus. Ob er sein Debüt noch in diesem Jahr geben kann, ist ungewiss.

Glück für den Trainer, dass er punkto Offensive keine grosse Sorgenfalten hat. Nicht zuletzt, weil in Vaduz Chris Teichmann (Assist) auf dem Flügel und Omer Dzonlagic (Tor zum 1:1) im Sturm ihre erste Akzente in dieser Saison setzen und damit wichtiges Selbstvertrauen tanken konnten.