, Michael Wehrle

«Sie dürfen und sie sollen Fehler machen»

Trainer Rino Luongo möchte die 2. Mannschaft des FC Baden in der 2. Liga etablieren und oben mitmischen.

Seit dem Sommer ist er wieder zurück. Fussballtrainer Rino Luongo, der vor acht Jahren zum FC Baden gekommen war. Er war Leiter der Nachwuchsabteilung, Co-Trainer unter Thomas Jent, Fredy Strasser und Ranko Jakovljevic. Mit ihm führte er den FC Baden von der 1. Liga Classic in die Promotion League. Dann suchte er eine neue Herausforderung, zog gut hundert Meter weiter, vom FC Baden zum FC Fislisbach, als Cheftrainer der Mannschaft in der 2. Liga.

Dort sollte er ursprünglich auch noch in dieser Saison arbeiten, bis die Anfrage aus Baden kam, ob er nicht Baden II in der 2. Liga übernehmen wolle. Ein reizvolles Angebot für einen, der immer alles gibt. «Es war eine gute Zeit in Fislisbach», blickt er zurück. Auch eine sehr lehrreiche Zeit sei das gewesen. Doch ohne despektierlich zu sein, sei Fislisbach von der Struktur her ein Dorfverein und das sei er nicht gewohnt gewesen. So schon vom Trainingsumfang: Im Normalfall habe er mit Fislisbach zwei Trainings pro Woche gehabt, die Badener bittet er drei Mal zur Arbeit.

Ein Start mit 38 Spielern

«Ich bin froh, in Baden wieder Fuss zu fassen», gibt er zu. Und mit dem Verlauf der Saison ist er durchaus zufrieden. Mit dem 4:1 im Derby gegen Wettingen schlossen die Badener die Vorrunde ab, haben 23 Punkte in 13 Spielen geholt. Das Team sei gut, eine junge Mannschaft, sei seit dem Sommer gewachsen. Dabei musste Luongo doch einiges an Arbeit reinstecken. «Mit 38 Spielen habe ich begonnen, nun haben wir das Kader reduziert auf 23 Feldspieler und zwei Torhüter», sagt er. Auf zwei routiniertere Zugänge hofft er noch, denn drei seine Schützlinge müssen im Januar in die Rekrutenschule.

«Ich habe eine wilde junge Mannschaft, die muss ich formen», erklärt er. «Die Spieler dürfen Fehler machen und sollen auch Fehler machen», betont er. Schliesslich sollen sie sich weiter entwickeln. Dabei helfe es, dass der eine oder andere Spieler der ersten Mannschaft das Team verstärkt habe: «Doch haben die Jungen bewiesen, dass es auch ohne diese Unterstützung geht.»

Fester Bestandteil des Teams ist Luca Ladner. Wie zuvor in der 1. Mannschaft, trägt Ladner die Binde des Captains und füllt diese Rolle aus. «Mit seiner Präsenz auf dem Platz bringt er sehr viel», betont Luongo. Von aussen habe er während der Partie nicht so viel Einfluss, da greife Ladner mit seiner Erfahrung und seinem Wissen ein, bringe die Korrekturen an. «Ich will, dass er so auftritt wie früher, es hat die Aufgabe die Jungen zu führen und macht das», sagt Luongo.

Noch einmal Vater geworden

53 Jahre alt ist Bodenleger Luongo, vor einem Jahr hat er wieder geheiratet und ist vor sechs Wochen nochmals Vater geworden. Aurel heisst der Kleine, seine anderen Kinder sind erwachsen, Matteo ist 21 und Deborah 24 Jahre alt. «Die sind ganz vernarrt in den Kleinen», erzählt er lachend. «Und ich bin noch längst nicht müde», sagt er. Er liebe seine Rasselbande beim FC Baden und sei mit Leib und Seele dabei. «99 Prozent sind mir zu wenig», erklärt er.

In der 2. Liga möchte er die Mannschaft etablieren und ist zuversichtlich, dass sie in der Rückrunde noch stärker auftrete. «In der Winterpause können wir gut arbeiten», sagt er. Die Vorbereitung im Sommer sei kurz und geprägt von Ferien. «Oben mitspielen und Schritt für Schritt vorwärtskommen», das haben Luongo und seine Spieler sich vorgenommen.