, Nik Dömer, AZ

Plötzlich eine Auswärtsmacht: FC Baden feiert in Wil den dritten Saisonsieg

Der FC Baden gewinnt beim FC Wil eine enge Partie mit 1:0. Für den entscheidenden Treffer ist dabei Davide Giampà zuständig. Die Badener sind nun auswärts seit vier Partien ungeschlagen.

Jetzt wirds unheimlich: Lange war der FC Baden für seine Heimstärke bekannt, nun blüht er auf fremdem Terrain so richtig auf. Völlig verdient ergattern die Badener im Stadion Bergholz drei Punkte dank einem 1:0-Sieg gegen den FC Wil. Damit ist der Challenge-League-Aufsteiger auswärts seit vier Partien ungeschlagen und hat sich dabei acht Punkte erspielt.

Giampà-Streich nach 30 Minuten

Eigentlich sahen die Zeichen für den FC Baden vor dieser Partie nicht so rosig aus: 0:4 verloren sie zuletzt gegen den FC Sion und gegen den FC Wil kassierten die Badener im ersten Direktduell die höchste Heimniederlage (0:5) dieser Saison. Doch schnell war in Wil zu erkennen, dass der FC Baden keineswegs verunsichert auftrat. Eher waren es die Ostschweizer, denen nach zuletzt vier Niederlagen in Serie kaum was gelingen wollte.

Was dem Badener Umschaltspiel entgegenkam: Anders als im letzten Spiel versuchte der Gegner ein hohes Pressing zu installieren. Das wiederum öffnete den Badenern wichtige Räume. Und diese wussten sie zu nutzen. Nach 30 Minuten landete eine Hereingabe vom pfeilschnellen Jonathan Fontana bei Davide Giampà, der sich im Strafraum mit einer geschickten Drehung Platz verschaffte und eiskalt einnetzte. Damit verbuchte der Badener Topskorer bereits seinen sechsten Saisontreffer.

Badener Fans sorgten für die Musik im Bergholz

Mehr Torgefahr fand in der ersten Halbzeit nicht mehr statt. Im zweiten Durchgang sahen die Zuschauer eine umkämpfte, aber nicht sonderlich attraktive Partie. Der FC Wil verzeichnete zwar mehr Ballbesitz und mehr Abschlussversuche, doch wirklich brenzlig wurde es dadurch im Badener Strafraum praktisch nie. Was aber auch daran lag, dass die Defensive kaum was anbrennen liess. Captain Patrick Muff sowie die Innenverteidiger Rajmond Laski und Elis Isufi entschärften praktisch jeden Ball, der es in den Strafraum schaffte. Die Badener Defensivarbeit war sogar so solide, dass es erstmals in dieser Saison keine mirakulöse Parade von Goalie Tim Spycher brauchte, um Punkte einzufahren. Schlussendlich setzte sich der FC Baden verdient mit 1:0 durch.

Eine positive Randbemerkung dabei: Die Kulisse in Wil war mit nur 1311 Matchbesuchern zwar ziemlich mager, doch die rund 100 angereisten Badener Fans sorgten mit lautstarkem Support für ordentlich Musik im Stadion. Sie untermalten damit einmal mehr, dass der Verein aus dem Ostaargau eine Bereicherung für die Challenge League ist. Angesprochen darauf meinte Torschütze Giampà nach dem Spiel: «Sie haben uns bei jeder gelungenen Aktion in der Defensive und in der Offensive gepusht. Wir merkten das auf dem Platz, das hat uns bestärkt.»

Trainer Winsauer: «Unser Umschaltspiel hat wieder besser funktioniert»

Mehrheitlich zufrieden gab sich nach dem Abpfiff auch Trainer Michael Winsauer. «Im Gegensatz zum letzten Spiel hat unser Umschaltspiel wieder besser funktioniert. Wir konnten dadurch gefährliche Chancen kreieren und gingen verdient in Führung.» Etwas kritischer äusserte er sich zum zweiten Durchgang: «Nach der Pause war das Spiel sehr hektisch, wir haben nicht mehr wirklich Fussball gespielt. Uns unterliefen viele einfache Ballverluste.»

Entscheidend sei am Ende die solidarische Mannschaftsleistung gewesen: «Natürlich strotzt Wil momentan nicht vor Selbstvertrauen, aber sie haben trotzdem immer noch viel individuelle Klasse. Wir liessen kaum etwas anbrennen, weil das ganze Team diszipliniert verteidigte. Das hat mir gut gefallen.»