, Michael Wehrle

Dem FC Baden entgehen einige Tausend Franken

Der FC Sion nimmt aus dem Esp die Punkte mit und seine Fans stürmen das Stadion. Guten Umsatz gibt’s dafür an den Imbissständen - Bier und Wurst finden reissenden Absatz.

Lange mussten die Verantwortlichen des FC Baden auf diesen Tag wieder warten. Doch nun, so scheint es, ist der Fussball in Baden wieder angekommen. 3083 Besucherinnen und Besucher strömten ins Stadion Esp, um die Partie gegen den FC Sion zu verfolgen. Zwei Jahre zuvor hatte das noch ganz anders ausgesehen. Da verfolgten gerade mal 400 Fans den 4:1-Sieg über den FC Thalwil in der 1. Liga Classic.

Immerhin freuten sich damals die Badener über drei Punkte, während nun in der Challenge League der FC Sion keine Geschenke machte. Mit 4:0 fertigte er die Badener ab. Während die Fussballer auf dem Rasen Lehrgeld zahlten, zeigten sich die Verantwortlichen neben dem Spielfeld aber der neuen Herausforderung gewachsen.

Sion-Fans am Bahnhof Baden

Und auch in der Stadt war etwas vom Fussball zu spüren. Sion-Fans machten sich gut eine Stunde vor dem Match am Bahnhof lautstark bemerkbar. Sie hatten die richtige Entscheidung in Sachen Anreise getroffen. Die Cars mit dem harten Kern der Fans standen auf der Fahrt vom Wallis nach Baden nämlich im Stau und kamen erst kurz vor Anpfiff beim Stadion an.

Und das kostet den FC Baden wohl ordentlich Geld. «Natürlich freue ich mich über diese Kulisse, mehr als 3000», sagte Badens Präsident Heinz Gassmann. Gleichzeitig aber ärgerte er sich über die Sion-Fans. «Das ist nicht sportlich gelaufen, zunächst zahlten einige an der Kasse beim Gästesektor, dann drückte die Meute sich einfach durch und ein paar Hundert Fans stürmten ohne Tickets ins Stadion», erzählte er: «Das kostet uns mehrere Tausend Franken.» 17 Franken kostet der Stehplatz im Esp, wenn nun 300 Fans einfach rein drückten sind das doch mehr als 5000 Franken.

Nun vielleicht kann Gassmann ja noch etwas reinholen, wenn er Sions Präsident Christian Constantin darauf anspricht. «Er war da, kam auch sehr spät und war gleich wieder weg», sagte Gassmann. Aber Millionär Constantin, der in seinem Stadion Tourbillon auch schon mal freien Eintritt gewährt, könnte ja nach dem Erfolg seiner Mannschaft gut gestimmt sein und den Fauxpas der Anhänger korrigieren.

Kurze Warteschlangen dank neuer Stände

Gut im Griff hatten die Badener die Verpflegung. Bier und Bratwurst waren sehr gefragt. Dabei bewährte sich, dass bei den Stehplätzen auf der Gegenseite neu ein grosser Imbisstand steht. Damit verkürzten sich die Wartezeiten extrem, die Zuschauer schätzten diesen Service, die Warteschlangen waren kurz. Dieser Stand bleibt fix ebenso das WC. Dies installierte die Stadt Baden, bot auch Hilfe beim Aufbau des Imbissstandes. Je nach Anzahl der erwarteten Besucher kommen wie beim Sion-Spiel noch weitere Getränkestände dazu. «Wir wollen das Schritt für Schritt in Angriff nehmen, unsere Infrastruktur anpassen», erklärte Roland Baumgartner, Assistent des Präsidenten in der Geschäftsleitung.

Gefordert ist er in den nächsten Wochen, denn nun stehen die Heimspiele gegen die attraktiven Gegner an. Am Freitag, 10. November, gastiert Neuchâtel Xamax um 20.15 Uhr im Esp und am Sonntag, 3. Dezember, kommts um 14.15 Uhr zum Derby mit dem FC Aarau.

Dann hoffen die Badener auf noch mehr als die gut 3000 Zuschauer. Und dass am Ende wieder alles friedlich bleibt wie am Samstag. Scharmützel unter den Fans gabs nämlich keine. «Alles friedlich, so wie es sein muss», sagte der Kantonspolizist vor dem Stadion ganz entspannt.