, Michael Wehrle

391 Stunden Arbeit in drei Monaten ohne Lohn – er ist der fleissige Helfer des FC Baden

Für den FC Baden ist Basri Dzelili keine Arbeit zu viel. Inzwischen mischt er auch in der Challenge League mit und wickelt Transfers am Laptop am Strand von Kreta ab.

Im Mittelpunkt stehen die anderen. Die Fussballer in der Challenge League, Trainer Michael Winsauer. Sie sind das Gesicht das FC Baden. Doch ohne die Arbeit vieler Helfer im Hintergrund ist der Erfolg auf dem Rasen nicht möglich. Seit zwei Jahren gehört Basri Dzelili dem Vorstand des Vereins an. Und seit dem Aufstieg ist er auch für Bereiche der ersten Mannschaft verantwortlich.

Denn wenn es irgendwas zu tun gibt, dann packt Dzelili mit an. Beim FC Baden stieg er im Kinderfussball ein. Vor acht Jahren begann er als Co-Trainer der G-Junioren. Immer mehr widmete er sich administrativen Aufgaben, das liess sich besser mit dem Beruf vereinbaren. Bei «Huba Control» in Würenlos ist er für die Instandhaltung und den Service der Produktionsanlagen zuständig.

Präsident Heinz Gassmann ist sein Vorbild

Angesteckt vom Engagement von Präsident Heinz Gassmann packte auch Dzelili das Fieber für den FC Baden. Am 25. Oktober organisiert er wieder den jährlichen Sponsorenlauf der Junioren im Stadion Esp. Rund 50’000 Franken spült er so in die Kasse für den Nachwuchs.

21 Hallenturniere stellt er in der Aue zwischen November und Ende Februar auf die Beine. «Zum einen geht’s da um die Aktivität der Kinder, aber auch um wichtige Einnahmen für den Verein», sagt er. Er organisiert im Sommer die Juniorencamps, entwickelte ein Mitgliederbeitrags-Tool, übernahm die Materialverwaltung, kümmert sich um Bestellungen und Auslieferungen sowie um Schlösser für die Schränke im Stadion.

Und nun wickelt er auch noch alle Transfers ab, bis hin zur ersten Mannschaft. «Die habe ich zusätzlich zu den Junioren nach dem Abgang von Jacqueline Strauss auch noch übernommen», sagt er. 15 Neue kamen diesen Sommer. Nur eine Woche war Dzelili in den Ferien.

«Selbst am Strand von Kreta habe ich per Laptop noch einen Transfer abgewickelt», erzählt er. Aus Interesse habe er mal notiert, wieviel Zeit er in den Monaten Juli, August und September für den FC Baden aufgewendet habe. «Ich bin auf 391 Stunden gekommen», sagt der 46-Jährige. Das sind 4,25 Stunden täglich, einschliesslich Samstag und Sonntag. Und das alles ohne Lohn.

Das Joggen kommt zu kurz

Da kommt die Freizeit kurz. «Früher ging ich regelmässig joggen, diesen Sommer noch 4 oder 5 Mal», weiss er. Und froh ist er, dass seine Frau da mitspielt: «Klar, wir reden über mein Engagement, aber sie akzeptiert es.»

Und da sind ja auch noch seine beiden Söhne, glücklicherweise Fussballer. Der Jüngere spielt bei den C-Junioren des FC Baden, der Ältere in der U19 des FC Aarau. Wenn es die Zeit erlaubt, schaut Basri Dzelili zu. So wie er bei fast allen Heimspielen der Challenge League im Esp dabei ist. Ohne offizielle Funktion zwar, aber immer mit dem Blick, ob er helfen kann. «Ich schaue, dass sich die Leute an den Kassen besser verteilen, wenn es eine Schlange gibt und helfe, die Bändel für die VIP-Besucher zu verteilen», erzählt er.

Obwohl der Aufstieg in die Challenge League ihm deutlich mehr Arbeit einbrockte, hat er sich darüber gefreut. «Natürlich», betont er. «Jetzt müssen wir halt ran, denn wie die Mannschaft war auch das Umfeld nicht auf dem Stand für die Challenge League, aber wir schaffen das», ist er sicher.