, Nik Dömer AZ

FC Baden feiert auswärts gegen Xamax den zweiten Saisonsieg

Doppelter Giampà-Streich und ein defensives Bollwerk: Der FC Baden feiert in Neuenburg den zweiten Saisonsieg.

Der FC Baden gewinnt tatsächlich das zweite Spiel in Serie. Dank zwei geschickten Toren von Davide Giampà und einer ausserordentlich guten Defensiv-Leistung bezwingen die Badener Neuchâtel Xamax in der Maladière mit 2:1.

Davide Giampà trifft gegen Xamax doppelt.

Der Fussball schreibt in der Challenge League gerade eine verrückte Geschichte, denn dieser Aufsteiger FC Baden, der nach dem harzigen Saisonstart schon ein bisschen angezählt schien, der steht nun plötzlich mit zwei Saisonsiegen da. Amateurstrukturen im Verein und Spieler, die unter der Woche arbeiten müssen und keine Vollprofis sind, solche Diskussionen interessieren nach dem 2:1-Auswärtssieg bei Neuchâtel Xamax niemanden mehr.

Doch von Anfang an: Kaum hat Schiedsrichter David Scharli das Spiel zwischen dem FC Baden und Xamax angepfiffen, da lag der Ball schon im Netz. Davide Giampà, der in diesem Spiel den angeschlagenen Marin Wiskemann ersetzte, sprintete einer zu weit geratenen Flanke hinterher, tankte sich dabei gegen die schläfrige Xamax-Verteidigung durch und netzte eiskalt mit einem satten Schuss unters Lattenkreuz ein. 2882 Zuschauer rieben sich in der Maladière verdutzt die Augen.

Spycher erneut mit sensationeller Parade

Nach dem perfekten Start zogen sich die Badener zurück und überliessen das Spieldiktat den Hausherren. Neuchâtel Xamax baute zunehmend Druck auf. In der achten Minute brauchte es von Goalie Tim Spycher erstmals eine mirakulöse Parade, um den Ausgleich zu verhindern. Er blockte einen Schuss von Sébastien Moulin aus kürzester Distanz mit ausgestrecktem Bein. Xamax liess darauf jedoch nicht nach und kam in der 22. Minute dann doch noch zum Ausgleich. Spycher liess einen Distanzschuss abprallen, darauf reagierte die Badener Verteidigung zu schläfrig. Jessé Hautier war der Nutzniesser davon.

 Goalie Tim Spycher zeigte gegen Xamax eine überragende Partie.

Einschüchtern liessen sich die Badener allerdings überhaupt nicht. Angetrieben von rund 30 mitgereisten Fans, die erst ab der 25. Minute im Stadion ankamen, wartete das Team von Michael Winsauer geduldig auf einen Aussetzer des Gegners. Und dieser kam! Rund zehn Minuten vor dem Pausenpfiff war es erneut Davide Giampà, der nach einer Flanke von Patrick Muff von fehlerhaftem Neuenburger Defensiv-Verhalten im Strafraum profitierte und eiskalt zur erneuten Führung einschob.

Baden lässt Gegner verzweifeln

Der FC Baden nahm den Vorsprung darauf mit in die zweite Halbzeit. Trainer Winsauer sah sich aufgrund der Belastungssteuerung früh zum Wechseln gezwungen. Nach rund 65 Minuten hatte er mit Guillaume Furrer, Omer Dzonlagic, Chris Teichmann und Stefano Cirelli bereits vier neue Spieler auf dem Platz. Bemerkenswert dabei, die vielen Wechsel taten der Badener Kompaktheit absolut keinen Abbruch. Im Gegenteil, denn die Hausherren bissen sich an der Badener Defensive bis zum Schluss die Zähne aus. Und wenn mal ein Xamax-Spieler zum Abschluss kam, war da ein überragender Torhüter Spycher, der im zweiten Durchgang gar nichts mehr anbrennen liess.

Nach 95 Minuten folgte der Schlusspfiff und der Liga-Neuling aus dem Aargau bejubelte den zweiten Sieg innert vier Tagen. Standesgemäss jubelten die Spieler lautstark mit den mitgereisten Fans und die Badener Gesänge hallten durch das ganze Stadion in Neuenburg.

 Emotionaler Jubel nach dem Sieg gegen Xamax.

Der FC Baden hat den Stein ins Rollen gebracht

Trainer Michael Winsauer konnte sich ein Schmunzeln nach der Partie nicht verkneifen. Dass seine Mannschaft nach schwierigen Wochen nun gleich zwei Siege aneinanderreiht, schien auch den Trainer etwas zu überraschen. «Gewinnen wollen wir ja eigentlich immer, aber es ist schon verrückt, wie schnell es im Fussball gehen kann. Offensichtlich haben wir den Stein ins Rollen gebracht, der Sieg gegen Nyonnais hat uns viel Selbstvertrauen gegeben.»

Der Badener Coach meinte ergänzend: «Entsprechend sind wir hier in Neuenburg mit ähnlichem Matchplan aufgetreten. Wir haben die Räume eng gemacht und auf die Umschaltmomente gelauert. Mit diesem System fahren wir derzeit ziemlich gut. Aber es braucht dabei gegen Kaliber wie Xamax auch immer eine aussergewöhnliche defensive Leistung von der ganzen Mannschaft und das ist uns gelungen.»

Auch Badens Mittelfeldmotor Arnel Kujovic war nach der Partie sehr glücklich über die Leistung des FC Baden. «Wir haben als Team zusammengehalten und uns in jeden Zweikampf geworfen. Obwohl viele noch etwas schwere Beine vom Spiel gegen Nyon am letzten Samstag hatten, sind wir unglaublich viel gelaufen. Da muss ich ein Lob an die ganze Mannschaft machen.»