, Michael Wehrle

Im Stadion Esp strahlen nicht nur die neuen Schweinwerfer

Der FC Baden steigert sich gewaltig und feiert im Duell der Aufsteiger gegen Stade Nyonnais seinen ersten Sieg in der Challenge League.

Fast vier Monate lang mussten die treuen Fans des FC Baden auf diesen Moment warten. Endlich einmal durften sie wieder ein Match so richtig geniessen und am Ende völlig zufrieden den Heimweg antreten. Mit einem Schaulaufen und einem 4:0 über Cham hatte sich die Mannschaft von Trainer Michael Winsauer am 27. Mai von der Promotion League verabschiedet. Gross war dann die Freude auf die neue Saison, auf die Partien der Challenge League.

Doch schnell merkten die Zuschauerinnen und Zuschauer, hier weht ein anderer Wind. Der Start war in Ordnung, Unentschieden gegen Bellinzona. Es folgten zwei Heimniederlagen, gegen Vaduz und Wil. Vor allem das 0:5 gegen die Ostschweizer schmerzte.

Die Forderung der Fans

Doch im vierten Heimspiel der Saison klappte es endlich. Erstmals in dieser Spielzeit am Samstag, wie in den vergangenen Jahren üblich. Und erstmals mit dem geforderten neuen Flutlicht. Ganze Arbeit hatte Goalietrainer Beat Hubeli unter der Woche geleistet. Er hat als Lichttechniker die Lampen installiert. «Es funktioniert schon alles, nur die Steuerung muss ich nächste Woche noch anpassen», sagte er vor dem Anpfiff. Jede einzelne Lampe kann er vom Boden aus ansteuern und deren Stärke regeln. Dies Feinheiten brauchte es gegen Stade Nyonnais noch nicht. Während der Partie begann das Flutlicht zu strahlen und mit ihm auch immer mehr die Anhänger des FC Baden. «Zerrissed eu für Stadt und Verein», stand auf dem Transparent, das an der Haupttribüne hing.

Und das taten die Spieler auf dem Rasen von Beginn an. Kein Vergleich mehr zum lethargischen Auftritt im Cup in Kriens. Da schmeckte die Pizza, die es beim VIP-Apéro der Supporter gab, gleich doppelt so gut.

Mit gut 922 Fans waren nur noch halb so viele gekommen, wie gegen Bellinzona. Doch vor allem die Kurve machte vom ersten Augenblick an klar, dass sie der Mannschaft helfen wollte. Lautstark feuerten sie das Team permanent an, der Funke sprang in der zweiten Halbzeit auf die Tribüne über. Keine Frage, der FC Baden eroberte an diesem Nachmittag wieder einmal die Herzen seiner Anhänger.

Stephan Keller leidet mit

«Die sind nervös», tönte es, als der FC Baden nach der Pause unter Druck geriet, den Vorsprung nach dem Penaltytor von Rajmond Laski verteidigen musste. Und auch Stephan Keller, der sportliche Berater, konnte seine Anspannung nicht mehr verbergen. «In die Positionen», rief er, als nach einem Ballverlust die Spieler seiner Meinung nach nicht schnell genug zurückliefen. Und «chömet, chömet», trieb er wie früher als Trainer, die Spieler an. «Dabei hören die das ja gar nicht», meinte er lächelnd auf der Tribüne.

Gross war dann der Jubel, als Neuzugang Guillaume Furrer in der Nachspielzeit das erlösende zweite Tor erzielte. Und wenig später feierten alle im Stadion, ausser dem Team aus Nyon und seinen wenigen Fans. Mit auf dem Rasen an Krücken stand auch der verletzte Captain Cedric Franek, der diese Woche am Kreuzband operiert wird. «Mental ist es viel schlimmer, als die körperlichen Schmerzen», gab er zu. Doch nach dieser Leistung seiner Kollegen, war das zumindest an diesem Abend kein Thema mehr.

Baden II siegt beim Spitzenreiter

Auch in der 2. Liga war der FC Baden erfolgreich. Die zweite Mannschaft siegte beim bisherigen Spitzenreiter Wohlen II mit 2:0: Dabei brachte das Team von Trainer Rino Luongo ganz viel Erfahrung mit auf den Platz. Neben dem langjährigen Captain Luca Ladner standen mit Michael Schär, Michael Weber, Joël Brack und Fabio Capone gleich vier Mann aus dem Kader der ersten Mannschaft in der Startformation. Und das zahlte sich aus. Mit Brack und Weber erzielten zwei von ihnen die beiden Tore.