, Text und Bilder: Alexander Wagner

Es werde Licht – dank doppeltem Hubeli

Die sechs neuen Lichtmasten im Fussballstadion Esp wurden per Helikopter eingesetzt

Der FC Baden ist innerhalb eines Jahres gleich zwei Mal aufgestiegen und mischt jetzt wieder in der zweithöchsten Liga mit. Das bringt auf dem Feld für das Fanionteam von Trainer Michael Winsauer grosse Herausforderungen – aber auch daneben. Präsident Heinz Gassmann und seine Führungscrew sind ebenfalls enorm gefordert. Da ist es doch gut, hat man einen doppelten Hubeli in den eigenen Reihen.

Früher selber Goalie

Beat Hubel war früher selber Goalie der ersten Mannschaft in der Nationalliga B. Danach zog es ihn weiter nach Muri, bevor er wieder ins Esp zurückkam. Ranko Jakovljevic hat ihn vor drei Jahren als Goalietrainer nach Baden zurückgeholt und er formte unter anderem Marvin Hübel zu dem Keeper, der er heute ist. Hubeli hat bei der BAG in Turgi Elektromonteur gelernt. Die BAG war eine der führenden Beleuchtungsfirmen und hat Stadien in ganz Europa beleuchtet. Seit 2003 hat Hubeli seinen eigenen Betrieb mit der Firma Sportlights, welche jetzt die neue Beleuchtung im Esp installiert.

Hochbetrieb frühmorgens

Die sechs neuen Beleuchtungsmasten waren bereits mit allen Lampen ausgestattet und lagen auf dem Parkplatz hinter dem Esp bereit. Ein Helikopter hob sie im wahrsten Sinne des Wortes in Windeseile in die sechs dafür vorgesehenen Standorte. Gleich vier Männer mussten die Masten jeweils in die richtige Position bringen, was angesichts des enormen Windes, welche die Rotorblätter des Helikopters verursachten, keine leichte Aufgabe war.

Zu den vier bereits bestehenden, grossen Masten kamen jetzt sechs neue, etwas kleinere Masten mit insgesamt 89 Lampen. Das Esp wurde, ebenfalls von Hubelis Firma, bereits vor zwei Jahren mit neuen LED-Lampen versorgt. Diese wurden jetzt vom Goalietrainer in luftiger Höhe demontiert. Sie werden jedoch nicht entsorgt, sondern werden innerhalb von Baden zügeln und in Zukunft die Leichtathletikanlage «Aue» erhellen. Kaum war der Helikopter wieder weg begannen Hubeli und sein Team, zuerst jeden Masten auf den Millimeter genau gerade zu stellen und danach jede einzelne der jeweils rund 30 Kilo schweren 89 Lampen exakt auszurichten. Denn die Liga schreibt nicht nur «500 Lux vertikal» vor, was bedeutet, dass das gesamte Spielfeld gleichmässig ausgeleuchtet werden muss. Sondern sogar der Farbton ist vorgegeben, deshalb konnten die alten Leuchten nicht mehr verwendet werden. Trotz der anspruchsvollen Aufgabe und des enormen Zeitdrucks ist Hubeli mit Feuereifer und viel Spass dabei: «Das ist ein Heimspiel und alles in der Nähe», freut er sich, dass er «sein» Stadion ausleuchten darf.

Ebenfalls ein Strahlen hatte Präsident Heinz Gassmann auf den Lippen, als er alles filmte. Auch wenn ihn die finanziellen Folgen dieser Aktion noch etwas belastet. Die Stadt Baden hat den Betrag von knapp einer Millionen Franken vorgeschossen, wieviel der FC Baden davon übernehmen muss, wird noch im Einwohnerrat verhandelt. Das Crowdfunding ist noch nicht so angelaufen wie gewünscht und erhofft. «Wir brauchen schon noch mehr Unterstützung», hofft der umtriebige Gassmann, der im Moment praktisch Vollzeit-Präsident ist.

Morgen wird Hubeli wieder in die Höhe klettern und bis zur letzten Lampe alles haargenau ausrichten. Am Freitag erfolgt der Lichttest und am Samstag bereits die Premiere: Der FC Baden spielt ab 18 Uhr sein nächstes Heimspiel im Esp und hofft, dass das Stadion genug hell sein wird und die Mannschaft genug wach, um die Punkte in Baden zu behalten.