, Michael Wehrle

Die Fans feiern ihre Mannschaft trotz der Niederlage

Die Enttäuschung sass tief bei Spielern und Zuschauern. Der FC Baden bleibt in der Challenge League weiter auf einem Punkt sitzen. Doch die Zahl der Supporter

Präsident Heinz Gassmann hatte vor dem Spiel die Parole ausgegeben. "Unser Ziel ist, in jedem Spiel einen Punkt zu gewinnen, dann haben wir am Ende der Saison 36 Zähler auf dem Konto, das sollte zum Klassenerhalt reichen." Nun, im Moment ist der FC Baden von diesem Ziel, einen Punkt pro Spiel, weit entfernt. Einen Punkt hat er aus vier Spielen gewonnen.

Gegen den FC Vaduz setzten es die erste Heimniederlage der Saison ab. Nicht zwingend, aber auch nicht einfach unglücklich. "Wir erarbeiten uns zu wenig Chancen", analysierte der ehemalige Captain Luca Ladner. Er ist ein treuer Gast im Stadion Esp und wird demnächst wieder für den FC Baden auflaufen. Allerdings nicht in der Challenge League, sondern in der zweiten Mannschaft, die am Freitag, 18. August, gegen den FC Fislisbach die neue Saison der 2. Liga startet.

Es war ein munteres Spiel, das die beiden Mannschaften boten, mit vielen Szenen vor dem Tor. Und so kamen die 1872 Zuschauerinnen und Zuschauer in Sachen Fussball auf ihre Kosten, auch wenn sie natürlich zumindest gerne ein Unentschieden ihrer Mannschaft gefeiert hätten. Die Fans trugen ihren Teil zur spannenden Schlussphase bei. "Sie haben uns nach vorne gepeitscht", lobte Daniele Romano, der Schütze des zweiten Badener Tores.

Die Fans aus der Kurve und die Fans auf der Tribüne zollten der Leistung der Badener, die nie aufgaben Respekt, und verabschiedeten das Team mit viel Applaus. "Es war doch ein gutes Spiel, so ist halt der Fussball", fand Sponsor Bruno Burkhart.

Die Punkte fehlen, doch dafür war der rührige Präsident Heinz Gassmann an einer anderen Front erfolgreich. Über 300 000 Franken fliessen in dieser Saison durch Supporter in die Kasse des FC Baden. Knapp die Hälfte waren es in der vergangenen Saison. 23 neue Mitglieder hat der Penalty-Business-Club nun, dem ehemaligen Penalty-Club gehörten zwei Mitglieder an. 

Gassmann, der Mann für alles beim FC Baden hat auch einen neuen Präsidenten für den Supporter-Club gefunden. Hermi Löhrli von der Parkgarage übernimmt das Amt. Und so freute sich Gassmann beim Spiel gegen Vaduz über mehr als 100 Besucherinnen und Besucher auf der VIP-Tribüne. "Vor vier Jahren sassen hier noch 18 bis 20 Leute", erinnert er sich.

Gassmann machte auch klar, das Geld stecke er nicht in die erste Mannschaft. "Das brauchen wir für den Verein, für Menschen die im Umfeld arbeiten. Geld braucht der Verein auch für den Umbau des Stadions. «Das Crowdfunding ist sehr gut angelaufen, aber nun stockt es», sagt Gassmann. Vom Ziel sei der FC Baden weit entfernt. Und das sind doch 100 000 Franken. Im Oktober entscheidet der Einwohnerrat der Stadt Baden darüber, wieviel der Verein selbst an den notwendigen Ausbau des Stadions selbst bezahlen muss. «Und da wollen wir ein Zeichen setzen, dass wir auch unseren Teil beitragen», betont Gassmann. Der Aufstieg sei grundsätzlich teuer. Deshalb werde er am Donnerstag bei der Generalversammlung auch erstmals seit fünf Jahren keine Rechnung mit schwarzen Zahlen präsentieren.