, Michael Wehrle

Ein Nachmittag zum Geniessen: Gute Stimmung am Heimspiel im Esp

Der FC Baden zeigt im ersten Heimspiel der Challenge League einen gelungenen Auftritt. Mit einem 1:1-Unentschieden gegen AC Bellinzona holt er einen Punkt. Das feierten die Fans gebührend – unter ihnen einige bekannte Namen aus der Sportwelt.

17 Jahre lang hatten die Fans des FC Baden auf diesen Tag warten müssen. Im Stadion Esp wird wieder Profifussball geboten, in der zweithöchsten Liga der Schweiz. Inzwischen hat es nicht mehr Nationalliga B sondern Challenge League und auch sonst hat sich einiges getan. Mit Hilfe der Stadt musste der Verein das Stadion tauglich für diese Liga machen und das ist nicht wenig. Viel diskutiert wurde über das neue Flutlicht. Nun, das steht noch nicht, aber ansonsten genügt das Esp den Ansprüchen.

Unter anderem gehört dazu ein eigener, abgetrennter Sektor für die Gästefans. Ungefähr 30 Fans der Tessiner verloren sich dort, hatten Platz zum Liegen. Dadurch kamen sie in den Genuss eines eigenen Imbissstandes, mussten für Bratwurst und Bier keine Sekunde lang anstehen.

Das sah an den weiteren Ständen doch ganz anders aus. Noch kurz vor dem Anpfiff hatte es lange Schlangen vor den Kassenhäuschen. Denn 1832 Zuschauerinnen und Zuschauer hatten den Weg ins Esp gefunden. So viele wie schon lange nicht mehr. Und sie genossen bei herrlichem Sonnenschein einen engagierten Auftritt des FC Baden. Der war nicht ganz fehlerfrei, darum reichte es auch nicht zu drei Punkten.

Doch die Badener Fans waren zufrieden. Sie feuerten ihre Mannschaft pausenlos und feierten am Ende einen verdienten Punkt. Gross war der Jubel als Davide Giampà nach gut einer halben Stunde den ersten Treffer der Saison erzielte und die Führung der Tessiner ausglich. 

«In Sachen Fans gehört der FC Baden klar ins Mittelfeld»

Jubel löste das Tor auch beim Badener Stadtammann Markus Schneider aus, der ehemalige Handballer genoss den Abstecher zum Fussball mit einem Bier in der Hand. Luigi Ponte, Präsident des Aargauer Fussballverbandes, war gekommen und auch Pilipp Bonorand, der frühere Präsident des FC Aarau.

«Das Unentschieden ist korrekt», sagte Bonorand. Der FC Baden müsse sich in dieser Liga keinesfalls verstecken. «Und in Sachen Fans gehört er klar ins Mittelfeld, hinter Aarau, Thun, Xamax und Sion aber klar vor ein Vaduz», fand er: «Das war richtig gut.» Mit Tennistrainer Ivo Werner verfolgte ein weiterer Sportartfremder interessiert den Auftritt der Badener.

Völlig zufrieden war Präsident Heinz Gassmann. Der sollte eigentlich noch in den Ferien auf Mallorca sein. «Doch als wir am Freitag von einem Ausflug ins Hotel zurück kamen fanden wir einen Zettel mit der Botschaft, dass direkt vor uns am Strand eine Party steige von 22 bis 3 Uhr morgens», erzählte er.

Nun die Party dauerte bis 5.15 Uhr, er habe die ganze Nacht kein Auge zu getan. Also habe er sich beschwert. Das sei zur Kenntnis genommen worden mit der Botschaft: «Auch am Samstag gibts nochmals dieselbe Party.» Darauf habe er sich mit seiner Frau Lisbeth entschieden, statt brutzeln am Strand wollten sie ins Esp. Tatsächlich fanden sie auch noch einen Flug. 

Und so freute sich Gassmann über seinen FC Baden, die vielen Fans und dass sich der grosse Aufwand der vergangenen Wochen gelohnt habe. «Auch dank vielen Helfern, darunter speziell Roland Baumgartner und Stephan Keller haben wir ein Stadion das passt und eine Mannschaft, die mitmischen kann», sagte Gassmann. «Ich bin heute rundherum zufrieden», betonte er.