, Michael Wehrle

Es braucht noch einen Punkt und die Lizenz

Der FC Baden steht nach dem 2:1-Sieg über die U21 des FC St. Gallen kurz vor dem Aufstieg.

Jahrelang lief der FC Baden dem Aufstieg in die Promotion League hinterher. Erst im achten Anlauf klappte es, vor knapp einem Jahr feierten die Badener in Paradiso. Und nun steht die Mannschaft bereits wieder vor dem Aufstieg, diesmal lockt das Profigeschäft, die Challenge League, die zweithöchste Liga. Und wieder können es die Badener auswärts richten. Am Samstag, 20. Mai, könnte gegen 18 Uhr die Party beginnen. Diesmal nicht auf einem Provinzsportplatz in einem Industriegebiet, sondern in einem tollen Stadion. Im Berner Wankdorf empfängt die U21 der Berner Young Boys um 16 Uhr den FC Baden. Holen die Gäste einen Punkt, sind sie sportlich für die Challenge League qualifiziert.

Auf Rang drei der Tabelle liegt der FC Baden, einem direkten Aufstiegsplatz. Sechs Punkte Vorsprung hat er auf den SC Brühl St. Gallen, den einzigen Konkurrenten im Aufstiegsrennen, da der SC Cham keine Lizenz beantragt hat. Die wurde dem FC Baden in erster Instanz vor der Swiss Football League bekanntlich verweigert. Inzwischen hat Präsident Heinz Gassmann weitere Unterlagen nachgereicht. Wichtig ist die Zusage der Stadt Baden, das Stadion Esp in Sachen Flutlicht aufzurüsten.

Sicher haben die Badener die Barrage erreicht. Zwei Teams der Promotion League steigen direkt auf, ein drittes kämpft in Hin- und Rückspiel gegen Neuchâtel Xamax um einen weiteren Platz in der Challenge League. Möglich ist, dass diese Barrage hinfällig wird, sollte der AC Bellinzona die Lizenz auch im zweiten Anlauf verweigert werden. Doch das sind Spekulationen. Sicher ist dagegen, dass der Aufsteiger Baden die Saison unter den ersten fünf Teams beenden wird und sich damit für den Schweizer Cup qualifiziert hat. Mitte August wird die erste Runde gespielt.  

Inzwischen scheint das Fussballfieber Baden etwas erfasst zu haben. 902 Besucher und Besucherinnen sahen den Sieg gegen die St. Galler. Das ist für diese Saison ein neuer Rekord im Esp. Dabei war auch Philipp Bonorand, der scheidende Präsident der FC Aarau. «Der Rahmen im Esp ist absolut würdig für die Challenge League», betonte er. Mit 900 Fans brauche sich der FC Baden in dieser Liga gar nicht verstecken. Zum Vergleich, gerade mal 2500 waren in Yverdon, das kurz vor dem Aufstieg in die Super League steht. Und Wil, ebenfalls ein Aufstiegskandidat, lockte zuletzt nur 1400 Fans an.

Bern ist eine Reise wert

In der Überzahl waren die Badener Fans beim Aufstieg in Paradiso. Das sollte am Samstag wieder so sein. Bern ist immer eine Reise wert, die Mannschaft hofft auf lautstarke Unterstützung im Wankdorf. Noch braucht es einen Punkt, den schenken die Young Boys nicht her Und das Team von Michael Winsauer kommt gegen Ende der Saison an seine Grenzen. Zwei der vier Stürmer, Chris Teichmann und Fabio Capone, fallen verletzt aus, den besten Torschützen, Davide Giampà plagen die Adduktoren. Aus der Stammelf fehlen werden auch der gesperrte Rajmond Laski und der angeschlagene Yves Weilenmann. Viele Alternativen bleiben Winsauer nicht. Da ist er froh, dass er auf Rückkehrer Michael Schär zählen kann, der sich nach seiner Weltreise auf der Position von Weilenmann ins Team gespielt hat, auch wenn er gegen St. Gallen unglücklich agierte, einen Penalty verschuldete und eine gute Chance liegen liess. «Ich hob den Arm, um ein Offside anzuzeigen, der Ball sprang dran und den vor dem Tor, den kann ich schon machen, sagte er dazu. «Doch egal, wir haben gewonnen, das zählt», brachte er es auf den Punkt. Und alles, was nun noch zählt für die Badener ist ein Punkt aus den letzten beiden Spielen.