, Michael Wehrle

Der Aufstieg ist nun zum Greifen nahe

Mit 2:1 (1:1) besiegte der FC Baden die U21 des FC St. Gallen. Joël Brack glich zum 1:1 aus, nachdem Fabrizio Cavegn die Gäste per Handspenalty in Führung gebracht hatte. Nach gut einer Stunde sah Badens Rajmond Laski die rote Karte. Und mit zehn Mann erzielte Gentrim Uka in der Nachspielzeit noch das 2:1. Foto Alexander Wagner.

Die Badener waren nicht mehr zu halten. Die Auswechselspieler stürmten quer übers Feld, Torhüter Marvin Hübel sprintete in die gegnerische Hälfte. Dort stand Uka an der Seitenlinie und liess sich feiern. Fast in letzter Sekunde bescherte der Auswechselspieler dem FC Baden noch zwei weitere Punkte im Aufstiegsrennen. Zwei Punkte, mit denen niemand mehr gerechnet hatte. Damit fehlt der Mannschaft von Trainer Michael Winsauer noch ein Zähler, um zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres aufzusteigen. Schon nächste Woche können die Badener in Bern, bei der Partie gegen die U21 der Young Boys, alles klar machen.

Lange hatte es danach nicht ausgesehen. Brack hatte zwar die erste Chance der Badener, doch dann waren erst Mal die St. Galler an der Reihe. Nach einer turbulenten Situation im Strafraum schien die Gefahr schon gebannt, da hob Michael Schär den Arm, der Ball prallte dagegen und der Schiedsrichter entschied sofort auf Penalty. Den verwandelte Cavegn souverän. Nur wenig später verfehlte Samet Cicek mit seinem Volleyschuss aus 25 Metern das Tor nur knapp.

Dann übernahmen die Badener das Kommando. Cedric Franek spielte Brack perfekt in den Lauf und der Stürmer knallte den Ball ins Netz. Es folgte die beste Phase des FC Baden. Der Fallrückzieher von Dejan Jakovljevic flog über die Latte, Davide Giampà verfehlte freistehend das Tor, Brack scheiterte mit dem Kopf an Torhüter Bela Dumrath und auch Pechvogel Schär schoss aus guter Position knapp daneben. Und Brack verfehlte mit seinem Schuss aus der Drehung das Tor ebenfalls nur um Zentimeter.

Zwei weitere Chancen vergab der angeschlagene Giampà nach der Pause. Es lief aber schon nicht mehr so rund. Bald wars mit der Herrlichkeit der Badener endgültig vorbei. Zwei St. Galler mähten Stefano Cirelli rüde um. Laski eilte herbei, wurde von St. Gallern am Kragen gepackt und schubste diese weg. Das reichte Schiedsrichter Yannick Carrard nach einem Gespräch mit seinem Assistenten für eine direkte rote Karte. Von nun standen die Badener unter Druck. Mehrere Male hielt Hübel das Team im Spiel, Alessandro Vogt schoss völlig frei aus fünf Metern neben das Tor.

Und dann brachen die Dämme. Die Badener hofften auf den Schlusspfiff, da schlug der eingewechselte Luca Ladner einen Pass nach vorne, Goalie Dumrath eilte heraus, war sich mit seinem Verteidiger Yannik Schweizer nicht einig, Uka schnappte sich den Ball und traf aus gut 35 Metern ins leere Tor. Einige Minuten später war dann tatsächlich Schluss, aus den Lautsprechern tönte der Hit der Toten Hosen: «An Tagen wie diesen.» Auf und neben dem Feld feierten alle, ausser den St. Gallern.

Das sagt der Trainer
«Das war eine brutale Partie. Sie wollten sie uns klauen, aber wir haben mit Herz gespielt, Kilometer gemacht und bis zum Ende an uns geglaubt. Dieser Spirit hier ist einmalig, das war schon vor meiner Zeit so. Diese Mannschaft hat einen geilen Charakter, ich bin stolz das zu erleben. Heute Abend trinke ich sicher drei Bier, um einzuschlafen.»

Der Schlüssel
Spielerisch hat der FC Baden in dieser Saison schon mehr geboten. Aber wieder einmal gab die ganze Mannschaft nicht auf, steckte den seltsamen Entscheid des Schiedsrichters weg, den unglücklichen Penalty. Mit Chris Teichmann und Fabio Capone fehlten zwei Stürmer verletzt und Giampà plagte sich mit Adduktorenproblemen, erst am Spieltag entschied sich, dass er überhaupt auflaufen konnte. Dafür zeigte Brack als Sturmspitze seine beste Partie, der Lohn war sein tolles Tor zum Ausgleich. Und dann gibt’s da auch noch den Torhüter, Hübel bewies in einigen Szenen wieder seine Klasse.

Das Telegramm

FC Baden – St. Gallen U21 2:1 (1:1)

Baden: Hübel; Laski, Franek, Muff; Schär (74. Gökpinar), Cirelli, Weber (82. Ladner), Romano; Jakovljevic (82. Matovic); Giampà (74. Uka), Brack. – Tore. 11. Cavegn 0.1 (Handspenalty). 15. Brack 1:1. 90+4. Uka 2:1. – Zuschauer: 902 - Bemerkungen: Baden ohne Weilenmann, Capone, Teichmann (alle verletzt). Hasani (gesperrt). – 59. Rote Karte Laski (Tätlichkeit).