, Nik Dömer, AZ

Sieben Tore, viele Emotionen und Schiri-Pech: Der FC Baden erleidet beim SC Kriens einen Rückschlag im Aufstiegskampf

Der FC Baden liefert sich mit dem SC Kriens eine packende und attraktive Partie, verliert am Ende aber dennoch im Stadion Kleinfeld mit 3:4. Nach dem Schlusspfiff sorgen vor allem die Entscheide des Schiedsrichters für Diskussionen.

Der FC Baden schiesst in Kriens drei Auswärtstore und verliert am Ende  trotzdem die Partie. Trainer Michael Winsauer ist nach dem Schlusspfiff bedient: «Wir haben eigentlich ein gutes Spiel gezeigt, bis der Schiedsrichter uns mit ein paar sehr unglücklichen Entscheidungen aus dem Rhythmus brachte. Er hatte heute wahrscheinlich nicht seinen besten Tag.» 

Dominante Startphase des FC Baden

Was war passiert? Die Partie begann für den FC Baden eigentlich wie gewünscht. In der siebten Minute setzte Top-Goalgetter Davide Giampà zu einer schönen Einzelaktion an, schüttelte seinen Gegenspieler am Rande des Strafraums ab und erwischte Goalie Lars Hunn mit einem satten Weitschuss aus rund 20 Metern.Die Badener hatten darauf das Geschehen im Griff und liessen vor dem eigenen Gehäuse keine Gefahr aufkommen. Doch in der 33. Minute nahm die Halbzeit eine dramatische Wendung. Lukas Riedmann liess sich im Laufduell gegen Michael Schär geschickt fallen und holte damit einen Strafstoss raus. Marvin Hübel ahnte darauf zwar die richtige Ecke, konnte den Ausgleich aber nicht verhindern. Der Schuss von Célien Wicht war wuchtig und platziert.

Und eben dieser Célien Wicht war nur sechs Minuten später erneut im Mittelpunkt. Diesmal liess sich der Krienser mit der Nummer 20 nach einem kleinen Rempler von Cedric Franek selbst geschickt fallen und wurde dafür mit dem nächsten Penalty belohnt. Wicht war darauf erneut erfolgreich.

Die beiden Strafstösse waren zwei sehr bittere Entscheide gegen den FC Baden, besonders der Zweikampf zwischen Franek und Wicht schien eigentlich branchenüblich zu sein und hätte durchaus auch als Schwalbe ausgelegt werden können. Dieser Meinung war auch Trainer Michael Winsauer und teilte den Schiedsrichtern entsprechend lautstark seinen Unmut mit.

Zum Badener Pech kam dann auch noch die Verletzung von Chris Teichmann dazu. Der Stürmer fasste sich nach einem scheinbar harmlosen Duell an den Oberschenkel und konnte danach nicht mehr mittun. Er wurde mich dem Verdacht auf eine Zerrung kurz vor dem Pausenpfiff ausgewechselt. 

Der FC Baden gibt sich nicht auf

Der Frust war dem FC Baden zu Beginn des zweiten Durchgangs deutlich anzumerken. Immer wieder stürmten sie in die gegnerischen Hälfte, doch bei den Zuspielen und den Abschlüssen fehlte es an Präzision. Einzig Rajmond Laski konnte mit einem Freistoss für ein bisschen Torgefahr sorgen. 

Und wie die Gesetze manchmal im Fussball eben so sind, nützte der SC Kriens eine kurze Unachtsamkeit der Badener Defensive eiskalt aus und erzielte aus dem Nichts den dritten Treffer. Wicht lancierte in der 68 Minute Rrezart Hoxha im Strafraum und dieser brauchte nur noch einzuschieben.

Was den FC Baden in dieser Saison auszeichnete: Er gab sich nie auf. Und so tat er das auch nicht im Krienser Stadion Kleinfeld. Zehn Minuten nach dem Gegentreffer zog der frisch eingewechselte Bersan Gökpinar pfeilschnell an seinem Gegenspieler vorbei, legte perfekt für Joel Brack auf und dieser netzte prompt den Anschlusstreffer ein.

Doch die Hausherren hatten keine Lust auf eine spannende Schlussphase. Carlo Manicone bekam nach anschaulicher Vorarbeit im Strafraum viel Zeit und sorgte schliesslich für die Entscheidung. Das letzte Wort hatten aber dennoch die Gäste, Stefano Cirelli verbuchte tief in der Nachspielzeit den dritten Treffer des FC Baden. Dieser kam jedoch zu spät, kurz darauf pfiff der Spielleiter die Partie ab.

«Wir haben es dem Gegner zu einfach gemacht»

Die neunte Saisonniederlage des FC Baden, sie war gemäss Trainer Winsauer überhaupt nicht zwingend: «Es nervt mich, dass Kriens nicht besser war und wir trotzdem verloren haben. Leider liessen wir uns nach den fragwürdigen Entscheidungen des Schiedsrichters den Frust anmerken und machten es dann dem Gegner zu leicht.» 

Dennoch kann Winsauer der Partie auch Gutes entnehmen: «Die Mannschaft hat einmal mehr Charakter gezeigt und bis zum Schluss an den Punktgewinn geglaubt. Entsprechend ist das keine Niederlage, nach der ich als Trainer irgendwas hinterfragen muss. Da müssen wir nun einfach den Mund abwischen und nach vorne schauen.»