, Michael Wehrle

Die Devise heisst: «Den Kopf runter und Gras fressen»

Der FC Baden will in den nächsten vier Spielen den Aufstieg in die Challenge League klar machen. Am Samstag, 6. Mai, steht um 17.30 Uhr die Partie in Kriens auf dem Programm. Die letzten Gegner heissen St. Gallen U21, YB U21 und SC Cham. Portrait Daniel Mercier daendusart, Foto Alex Wagner.

Vor gut drei Jahren kam Daniele Romano zum FC Baden. Und er ist auf der linken Seite ein Dauerbrenner. 30 Jahre alt ist der Freiämter am 5. Mai geworden, nun träumt er von einem ganz speziellen Geburtsgeschenk. Dem Aufstieg des FC Baden in die Challenge League.

Romano kennt diese Liga, er hat für den FC Aarau und den FC Wohlen in der zweithöchsten Schweizer Liga gespielt, für die Aarauer sogar zwei Partien in der Super League bestritten. Für die U21 der Schweiz lief er drei Mal auf. Mit dem Profifussball hatte er eigentlich abgeschlossen, doch nun reizt ihn der Schritt zurück noch einmal. Auch wenn er inzwischen als Lehrer arbeitet.

Er ist aber nicht der Einzige im Kader der Badener, der inzwischen mehr auf Beruf als den Fussball setzt. Viele in der Mannschaft standen an der Schwelle zum Profi, die meisten haben diese Vorstellung inzwischen abgehakt, die jungen Talente im Team dagegen wollen den Fussball zum Beruf machen. Für sie wäre der Aufstieg ein nächster Schritt, für die Routiniers allerdings eine Herausforderung, der sie sich alle noch einmal stellen wollen. Dafür würden sie im Beruf etwas zurückstecken.

Gross war die Freude vor einem Jahr, als dem FC Baden nach sieben Anläufen endlich der ersehnte Sprung in die Promotion League gelang. Sieben Mal waren die Aargauer in der Aufstiegsrunde hängen geblieben, im achten Anlauf klappte es endlich. Und das Ziel war klar: «Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben.»

Das Team setzt neue Ziele
Dieses Ziel haben die Badener dann bald einmal aus den Augen verloren. Der Neuling lehrte die Gegner das Fürchten. Und schon vor Weihnachten sprachen Spieler, Trainer und Funktionäre plötzlich von der Challenge League. «Wir haben unsere Ziele laufend angepasst», sagt Romano. Eine Angst vor der Herausforderung, vor möglichen dummen Sprüchen über zu hohe Vorstellungen war im Team nie zu spüren. Ohne überheblich zu sein, aber mit einem gesunden Selbstvertrauen zogen alle mit.

Und nun, vier Spieltage vor dem Ende der Saison, stehen die Badener als Tabellendritter tatsächlich auf einem direkten Aufstiegsplatz. Der souveräne Spitzenreiter, die U21 des FC Luzern, darf nicht aufsteigen. «Wir haben es in den eigenen Füssen», betont Romano. Er spüre keinen gesteigerten Druck, jetzt wo es in die Endphase gehe. «Kopf runter und Gras fressen, heisst es nun», betont Romano. Die Mannschaft habe oft genug bewiesen, dass sie jeden Gegner schlagen könne. Nicht zuletzt war das der Fall, als sie in einer begeisternden Partie die jungen Luzerner besiegte.

Romano merkt, dass die Aufmerksamkeit gestiegen ist. «Ich wohne zwar nicht in Baden, aber ich werde schon drauf angesprochen, dass wir nun doch realistisch vom Aufstieg reden dürfen», sagt er. Das beflügle natürlich ebenso, wie die Nachricht, dass die Stadt Baden dem Verein unter die Arme greife und das Stadion Esp nachrüste, um es tauglich für Challenge League zu machen.«

Wir sind bereit, wir sind auch körperlich topfit», betont Romano. Das gilt für den Dauerläufer auf der linken Seite ebenfalls. Zwei Spiele hat er gefehlt, beide gingen verloren. Zuletzt zeigte er wieder, wie wichtig er ist. Seinen Schuss liess der Torhüter von YF Juventus abprallen, Dejan Jakovljevic nutzte dies zum 2:0. Ob defensiv oder offensiv, drei Tore hat Romano in dieser Saison erzielt, dazu kommen mehrere Assists. Er ist eine Bank und ein Mann, der seine Mitspieler auch mitzieht. «Wir schauen auf uns, wenn wir viermal gewinnen, interessieren uns die anderen gar nicht», sagt er. Gibt aber zu: «So ganz kannst du den Blick auf die Tabelle schon nicht ausblenden.»