, Michael Wehrle

Der FC Baden hat es in der eigenen Hand

Nach dem Auswärtssieg bei YF Juventus Zürich bleibt die Mannschaft auf einem Aufstiegsplatz zur Challenge League. Foto Wagner

Noch vier Spiele stehen auf dem Programm des FC Baden in der Promotion League. Vier Spiele, die den Neuling vom möglichen zweiten Aufstieg innerhalb eines Jahres trennen. «Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben», dies war der Wunsch von Präsident Heinz Gassmann vor der Saison. Sieben Mal waren die Badener in den Aufstiegsspielen zur Promotion League, der dritthöchsten Schweizer Spielklasse in den vergangenen Jahren gescheitert. Im Sommer 2022 klappte es endlich und nun träumt die Mannschaft bereits vom nächsten Sprung nach oben. Die Challenge League lockt, die zweithöchste Liga. Dort spielte der FC Baden ununterbrochen von 1986 bis zum Abstieg 2006. Nationalliga B hiess die Spielklasse damals noch. Der FC Baden gehörte manche Jahre zu den Spitzenklubs.

Noch auf dem Sportplatz Scharten, auf Wettinger Boden, bestritten die Badener die zwei ersten Jahre nach dem Abstieg aus der Nationalliga A. Dann zogen sie 1988 um ins Stadion Esp nach Dättwil. Ein Stadion, das den heutigen Ansprüchen der Challenge League nicht mehr genügt, obwohl es immer wieder modernisiert wurde. Der grosse Knackpunkt ist das Flutlicht, das für die Übertragungen im Fernsehen zu schwach ist. Der Badener Stadtrat hat nun zugesagt, die Finanzierung zunächst einmal zu übernehmen, damit der Verein auch die notwendige Lizenz erhält, sollte er den Aufstieg auf dem Rasen tatsächlich schaffen.

Und das sieht im Moment doch gut aus. Unter dem neuen Trainer Michael Winsauer legte die Mannschaft eine tolle Vorrunde hin, zu Beginn der Winterpause wurde der mögliche Aufstieg bei Spielern, Trainer und Funktionären zum Thema. Sie stellten sich offen der Herausforderung. Nichts war mit dem so oft üblichen Schweigen, bloss nichts verschreien. Inzwischen haben sich die Badener weiter in der Spitzengruppe festgebissen, liegen vier Runden vor Schluss auf einem direkten Aufstiegsplatz. Sie haben es in der eigenen Hand, gewinnen sie ihre ausstehenden Partien, sind sie sportlich qualifiziert.

Beim Zweitletzten YF Juventus siegte der FC Baden zuletzt 2:0. Es war keine Gala, aber eine reife Leistung, die zeigt, dass die Mannschaft durchaus mit den Erwartungen umgehen kann. Am Samstag, 6.Mai, tritt der FC Baden in Kriens an, es folgt eine Woche später das Heimspiel gegen die U21 des FC St. Gallen. Auswärts geht’s dann noch zur U21 der Berner Young Boys und am Samstag, 27. Mai, steht dann um 16 Uhr im Stadion Esp das letzte Meisterschaftsspiel, gegen den SC Cham, auf dem Programm. Und vielleicht steigt dann ja ein grosses Fest mit vielen Fans. Grosse Unterstützung hat sich die Mannschaft in den letzten Spielen jetzt schon verdient, dank einer Saison, die so niemand erwartet hat.