Der FC Baden muss mit einem Punkt zufrieden sein
Abwehrchef Franek war nach seiner Verletzung mit dem frühen Aus in Bulle wieder fit und rückte in die Startformation der Badener. Dennoch stellte Trainer Michael Winsauer seine Standardformation um. Binjamin Hasani, der in Bulle den verletzten Franek glänzend ersetzt hatte, blieb im Team, dafür rückte Rajmond Laski aus der Abwehrkette ins Mittelfeld vor. Dort fehlte der zuletzt überzeugende Michael Weber und so spielte Laski an der Seite von Stefano Cirelli. Und auch im Angriff musste Winsauer wechseln. Neben Davide Giampà stürmte Joël Brack, da Chris Teichmann ebenfalls gesperrt war.«Ich wünsche mir einen mutigen und frechen Auftritt meiner Mannschaft, ich mache das ja auch und überlege mir was bei der Aufstellung», sagte Winsauer zu seinem Experiment mit Laski.
Das funktionierte zunächst auch ganz gut. Giampà hatte gegen die sehr defensiv eingestellten Gäste die erste Badener Chance, scheiterte aber an Goalie Raphael Radtke. Der hielt auch wenig später gegen den freistehenden Brack, allerdings war seine Rettungstat am Ende umsonst. Den fälligen Corner brachte Daniele Romano präzise nach innen und Franek traf per Kopf.
Es folgte die beste Phase der Badener mit einigen Chancen. Doch nach einer Unaufmerksamkeit in der Deckung bezwang Massombo den Badener Torhüter Marvin Hübel mit einem satten Schuss. Das Spiel der Badener lief nun nicht mehr so rund, die Bieler verteidigten gut und blieben mit blitzschnellen Kontern immer gefährlich.
Und so ging es auch nach der Pause weiter. Der FC Baden war bemüht, fand aber kein Rezept mehr, die aufmerksame Deckung des Gegners zu knacken. Zu wenig Tempo war im Spiel, zu unpräzis waren Pässe, vor allem im letzten Drittel vor dem Bieler Tor. So kamen die Badener zwar noch zu Möglichkeiten, zwingend waren die aber kaum. Cirelli verfehlte nach einem Durcheinander im Strafraum das Tor knapp, Laskis Fernschuss ging drüber, ebenso ein Kopfball in der Nachspielzeit. Auf der anderen Seite drohte bei Kontern immer Gefahr, auch wenn die Badener grosse Chancen nicht zu liessen. «Es war ein offenes Spiel, das Unentschieden geht in Ordnung», analysierte der frühere Badener Assistenztrainer Rino Luongo. Zu wenig Bewegung sei im Spiel der Badener gewesen. «Allerdings sind die Bieler klar besser als ihr Tabellenstand, da sind richtig gute Fussballer dabei», sagte Luongo. «Uns fehlten Tempo und Präzision», erklärte Abwehrspieler Patrick Muff.
Das sagt der Trainer
«Wir wollten in der zweiten Halbzeit noch einen Gang hochschalten. Das ist uns nicht gelungen. Kräftemässig haben wir das im dritten Spiel in acht Tagen nicht mehr geschafft. Auf der anderen Seite mussten wir auch immer aufpassen, nicht noch ein Gegentor zu kassieren. Wir nehmen jetzt diesen Punkt mit.»
Der Schlüssel
Der FC Baden kam gegen die tief stehenden Spieler nicht zum präzisen, schnellen Kombinationsspiel, das ihn oft auf dem Kunstrasen auszeichnet. Die physisch starken Gäste machten die Räume geschickt eng, störten immer wieder den Aufbau. Mit hohen, weiten Pässen war gar nichts zu machen. Für ein engmaschige Kombinationen fehlte es bei den Aargauern an Spritzigkeit.
Das Telegramm FC Baden – FC Biel 1:1 (1:1)
Baden: Hübel; Hasani, Franek, Muff; Schär (73. Gökpinar), Cirelli (73. Ladner), Laski, Romano; Jakovljevic (82. Uka); Giampà, Brack. – Zuschauer: 802. – Tore: 9. Franek 1:0. 24. Massombo 1:1. – Bemerkungen: Baden ohne Weilenmann, Capone (beide verletzt). Weber, Teichmann (beide gesperrt).