, Alexander Wagner

Von den Grossen ganz viel lernen.

Über 100 Kinder lachen, lernen und leisten diese Woche im Juniorencamp des FC Baden. Foto Wagner

Es wuselt, rennt und quickt vor lauter Freude in diesen Tagen auf dem Kunstrasen im Esp. Wo sonst die erste Mannschaft um Punkte für den Aufstieg in die zweithöchste Schweizer Liga kämpft, jagen jetzt 105 Kinder zwischen sechs und 14 Jahren mit Feuereifer dem Ball hinterher. Der FC Baden hätte viel mehr Kinder nehmen können. «Aber wir haben Klasse statt Masse», erklärt Daniele Lorusso, der das Camp leitet. Und er hat grosse Erfahrung als Trainer im Juniorenbereich und im organisieren von Camps. «Wir haben das Motto 3M», erklärt er augenzwinkernd: Die Kinder sollen lachen, lernen und leisten. Und das tun sie offensichtlich. Mit viel Elan und noch mehr Freude.

Als besonderer Leckerbissen kamen einige Spieler der erfolgreichen ersten Mannschaft vorbei. Dabei zeigte Goalie Marvin Hübel nicht nur wie man die Bälle fängt oder abwehrt, sondern kickte mit sichtlich viel Spass ebenfalls mit den Kindern. Genauso wie Daniele Romano und Joel Brack. Daneben wurden sie auch mit Fragen gelöchert. Sei es in der offiziellen Fragerunde oder einfach zwischen den Trainingseinheiten. Und natürlich mussten sie zusammen mit Binjamin Hassani auf Hosen, Stulpen oder Trikots ihre Autogramme verewigen.

«Normalerweise trainieren die Kinder vielleicht drei Mal in der Woche 90 Minuten», rechnet Lorusso. Gibt 4,5 Stunden insgesamt. Dies absolvieren sie im Lager an einem Tag. «Und man sieht vom ersten bis zum letzten Tag im Camp eine klare Entwicklung bei den Kindern», weiss er aus unzähligen Lagern. Spieler und Cheftrainer dabei wenn sich einer auskennt mit Kindern, dann ist es Michael Winsauer. Der sympathische Tiroler ist nur erfolgreicher Trainer der ersten Mannschaft, sondern auch Lehrer. So kann der ehemalige Profi, der unter anderem in Neuseeland spielte, sein grosses Wissen mit viel pädagogischen Fingerspitzengefühl weitergeben. Immer wieder mal garniert mit einem kernigen Spruch, der für viele Lacher bei den Kindern sorgt. Wer es von den kleinen Talenten einmal in die erste Mannschaft des FC Baden schafft, steht noch in den Sternen. Aber sie wollten alles ganz genau von den Fanionspielern wissen. Wie man trainiert, auf was man besonders achten muss und wie man es in die erste Mannschaft bringt. Der 29jährige Romano schaut bereits auf eine beachtliche Karriere zurück, war er doch sechs Jahre Profi bei Aarau, Lausanne und Wohlen während Goalie Hübel sowie Hasani und Brack noch am Anfang ihres Weges stehen. Aber alle betonten, dass es beim FC Baden wie bei einer grossen Familie zu und hergeht. Der Zusammenhalt war auch hier zu spüren und die vielen Helfer und Leiter packten mit an wo es nötig war. Für die Knirpse geht das Lager am Freitagnachmittag mit dem Mini-Final der Champions League zu Ende. Für Winsauer und seine Spieler steht am Samstag um 16 Uhr das nächste wegweisende Spiel im Esp gegen Biel auf dem Programm. Gut vorbereitet scheinen alle zu sein.