, Michael Wehrle

Der FC Baden beschert seinen Fans einen tollen Nachmittag

Nach dem klaren Sieg über den FC Breitenrain geht der Traum von der Challenge League weiter.

Noch drei Minuten waren im Stadion Esp zu spielen. «Es geht 4:1 aus», prophezeite Fabio Capone. Der verletzte Stürmer stand gut gelaunt mit seinen Krücken am Rand des Spielfelds und plauderte mit Ranko Jakovljevic. Der Trainer, der den FC Baden im Sommer in die Promotion League geführt hatte, genoss die Vorstellung seiner ehemaligen Mannschaft mit der Enkelin, der Tochter von Sohn Dejan, auf dem Arm.

Es war aber auch wirklich ein Genuss, zumindest für die Badener Fans unter den 702 Besuchern, diesem Auftritt der Mannschaft zuzusehen. Und tatsächlich, kaum hatte Capone zu Ende gesprochen, da setzte Daniele Romano mit seinem Tor die Prophezeiung noch in die Tat um. Auf der Tribüne verabschiedeten die Zuschauerinnen und Zuschauer die Mannschaft mit einer Standing Ovation, die Kurve feierte ihre Lieblinge und hatte zuvor mit einer neuen Choreografie ihre Ankündigung wahr gemacht: «Wir werden lauter und bunter.» Und laut waren die Fans auch 90 Minuten lang, trieben sie die Mannschaft nach vorne.

Die liess sich inspirieren. Besser als nach der Pause kann der FC Baden wohl kaum spielen. Breitenrain war schliesslich chancenlos, dabei hatten die Berner dem Gastgeber 45 Minuten lang das Leben sehr schwer gemacht. «Wir spielen etwas präziser, schneller», hatte Max Haller, Kultfan und Präsident des Donatorenvereins von Breitenrain, gesagt. «Absolut verdient» lobte er eine Stunde später den Sieger.Haller wird auch nächste Saison mit seinem Megafon die Breitenrainer hinter dem Tor auf dem Spitalacker in der Promotion League anfeuern. «Für uns macht der Aufstieg überhaupt keinen Sinn, wir wollen und können die Auflagen der Swiss Football League nicht erfüllen», sagte er. Und ärgerte sich: «Es ist unglaublich, dass ein Stadion wie das Esp nicht für die Challenge League genügen soll, die machen den Fussball kaputt.»

Nun, noch träumen die Badener vom Aufstieg, hoffen, dass sie das Esp tauglich machen können, wenn die Mannschaft es tatsächlich schafft. Und wenn die Badener diese Leistung weiter abrufen, dann steigen sie auch auf. Begeistert war da Heinz Ackle, Dauergast im Esp. «Das macht Spass, so gefällt mir das», rief er, als die Badener in der zweiten Halbzeit mit unglaublicher Wucht nach vorne stürmten. Und sich dann schliesslich belohnten.

Tief beeindruckt zeigte sich Xamax-Trainer Jeff Saibene. Der ehemalige Spieler des FC Baden muss mit seiner Mannschaft wohl die Barrage gegen den dritten aufstiegsberechtigten Verein der Promotion League bestreiten. «Wir kommen vom letzten Rang nicht mehr weg», glaubt er.

Diese Barrage wollen die Badener natürlich vermeiden. Dazu brauchts weitere Siege. Möglichst schon am Mittwoch beim Auswärtsspiel in Bulle. Trainer Michael Winsauer, weiss, wie schwierig die Wochen mit Mittwochspielen für sein Team sind. «Erholt euch gut, schaut auf euren Körper, schaut auf die Ernährung», gab er seinen Schützlingen mit auf den Weg. Das Training am Montag strich er, zugunsten der Erholung, auch mental. «Aber macht individuell für euch etwas», ermahnte er.

Denn eines ist klar. Der FC Baden muss an seine Grenzen gehen, will er aufsteigen. Dabei ist jeder gefordert. Davide Giampà und Chris Teichmann erzielten je ein Tor. «Das ist wichtig für unsere Stürmer», betonte Winsauer, das ist gut fürs Selbstvertrauen. Das bringt auch Rajmond Laski mit. Der fiel nicht nur mit seinem Tor auf, sondern auch mit seinen blond gefärbten Haaren. «Ich hab dich zunächst gar nicht erkannt», gab der bestens gelaunte Präsident Heinz Gassmann zu und hofft, dass am Samstag, 22. April, zum nächsten Heimspiel gegen Biel noch ein paar Zuschauer mehr Lust auf den FC Baden haben. Geht’s in diesem Stil weiter wie gegen Breitenrain, dann lohnt sich der Besuch im Esp.