Der FC Baden überfährt den FC Breitenrain nach der Pause

Bis kurz vor dem Anpfiff galt Breitenrain als Konkurrent für den FC Baden im Rennen um einen Aufstiegsplatz zur Challenge League. Dann wurde publik, dass die Berner zum zweiten Mal in Folge ihr Gesuch zurückziehen, zu hoch seien die Auflagen der Swiss Football League. Doch wer nun erwartet hatte, dass dies die Mannschaft auf dem Rasen lähmen würde und sie die Punkte kampflos abgeben würde, der sah sich schnell getäuscht. Von Beginn an entwickelte sich eine hochstehende Partie zweier spielerisch und physisch starker Teams. Dabei führten die Berner zunächst die etwas feinere Klinge. 

Vor allem die zwei schnellen und technisch sehr starken Angreifer Matteo Regillo und Pascal Schüpbach machten der Badener Abwehr das Leben schwer. Schon früh scheiterte Schüpbach mit einem Kopfball am Badener Goalie Marvin Hübel. Dann verzog Mittelfeldspieler Christoph Schneuwly frei vor dem Badener Tor. Auf der Gegenseite hielt Torhüter Felix Hornung den Kopfball von Dejan Jakovljevic brillant, Laskis Nachschuss flog knapp nebens Tor. Giampà bewies nur eine Minute später seinen Torriecher. Er fing einen Befreiungsschlag des ansonsten tadellosen Hornung ab, lief alleine aufs Tor und traf. Doch die Berner reagierten schnell. Mit einem Konter spielten Regillo und Schüpbach die Abwehr aus, Schüpbach behielt alleine vor Hübel die Nerven, glich aus. Dann vergab Regillo alleine vor dem Tor und kurz vor der Pause hielt Hübel gegen Schüpbach das Unentschieden fest. 

Die Badener Machtdemonstration
Es sollte die letzte Chance der Berner bleiben. Denn nach dem Wechsel spielte die Mannschaft von Trainer Michael Winsauer ihren Gegner an die Wand. Pausenlos rollten nun die Angriffe, die Deckung des FC Breitenrain bekam kaum Luft. Entlastungsangriffe blieben Versuche, die Abwehr der Aargauer liess überhaupt nichts mehr zu. Teichmann scheiterte noch am Torhüter, Stefano Cirelli brachte den Nachschuss aus kurzer Distanz ebenfalls nicht im Netz unter. Doch die Badener drückten weiter und Teichmann erzielte nach einer Stunde aus wenigen Metern das 2:1. Nicht einmal im Fernsehen war zu erkennen, ob der Torschütze im Abseits stand. Das hinderte einen Berner Fan auf der Tribüne nicht seinem Ärger Luft zu machen. «Das war so was von einem klaren Offside», brüllte er und stürmte wutentbrannt davon.

Die Badener aber nahmen den Fuss nicht vom Gas. Zweimal vergab Teichmann beste Möglichkeiten. Für Entspannung sorgte schliesslich Laski, der nach einem indirekten Freistoss im Strafraum, der Schiedsrichter hatte einen Rückpass zum Goalie geahndet, das 3:1 auf den intelligenten Pass von Jakovljevic erzielte. Das wars dann fast. Hübel hielt in der Nachspielzeit den einzigen Schuss der zweiten Halbzeit auf sein Tor und Romano krönte die Leistung der gesamten Mannschaft mit dem 4:1. Auch wenn einige Breitenrainer mit dem Schiedsrichter haderten, der Tenor war klar: «Der Badener ist Sieg ist absolut verdient.» Doch auch auf der anderen Seite gabs Komplimente: «Ein wenig zu hoch ist 4:1 schon, denn Breitenrain war einer der stärksten Gegner bisher.» Und Xamax-Trainer Jeff Saibene war auf der Tribüne beeindruckt vom Niveau des Spiels.

Das sagt der Trainer
«Das war ein geiler Sieg. Die halbe Stunde nach der Pause war wohl das Beste, was wir in dieser Saison gezeigt haben. Wir waren sehr präsent und dominierten eine Mannschaft, die nicht irgendwer ist. Breitenrain spielt seit Jahren in dieser Liga, ist eine Nummer. Das muss man sich vor Augen halten.

»Der Schlüssel zum Erfolg«
In der ersten Halbzeit fehlte uns etwas die Aggressivität», bemängelte Winsauer. Das habe er in der Pause angesprochen und seine Spieler haben es umgesetzt. Die Abwehrspieler gewann nun jeden Zweikampf, das Team spielte schnell nach vorne, war hellwach und holte sich fast jeden Abpraller. 

Das Telegramm FC Baden – FC Breitenrain 4:1 (1:1)

Baden: Hübel; Laski, Franek, Muff; Schär (73. Brack), Cirelli, Weber, Romano (92. Uka); Jakovljevic (86. Ladner); Giampà, Teichmann. - Zuschauer: 702. – Tore: 13. Giampà 1:0. 15. Schüpbach 1:1. 59. Teichmann 2:1. 78. Laski 3:1. 90+2. Romano 4:1. - Bemerkungen: Baden ohne Weilenmann, Capone (beide verletzt).