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AZ vom Samstag von Nik Dömer: Der Mann für die Drecksarbeit

Warum Cirelli für den Badener Erfolg essenziell wichtig ist. Foto Dänu Mercier@daendusart

Es war ein ungewohntes Bild in Brühl: Mit Goalie Marvin Hübel, Abwehrchef Cedric Franek, den Aussenläufern Daniele Romano und Yves Weilenmann sowie Stefano Cirelli fehlten dem FC Baden gleich fünf Stammspieler auf dem Platz. Besonders der Ausfall von Cirelli war dabei aussergewöhnlich, bisher stand der Badener Dauerbrenner immer in der Startelf, nun hebelte ihn erstmals eine Gelb-Sperre aus.   Stefano Cirelli war im Paul-Grüninger-Stadion am letzten Samstag vor Ort und musste zusehen, wie sein Team die siebte Saisonniederlage kassierte. Rückblickend sagt er: «Ich denke, diesen Rückschlag darf man nicht zu schwer gewichten. Wenn fünf Stammspieler ausfallen, dann wird es für jeden Klub der Welt schwierig, das zu kompensieren.»

«Ich verrichte Arbeit, die nicht immer Spass macht» Cirelli ist ein Spieler, der auf dem Platz nicht sofort auffällt, aber dennoch fürs Badener Spiel essenziell wichtig ist. Sein Trainer Michael Winsauer bezeichnet ihn als unermüdlichen Kämpfer im Mittelfeld und schätzt besonders seine Qualitäten im Zweikampf, den offensiven Drive sowie den guten Riecher für die Schnittstellenpässe. Punkto fussballerischer Qualitäten gibt sich Cirelli selbst etwas zurückhaltender: «Ich verrichte im defensiven Mittelfeld die Arbeit, die nicht immer so viel Spass macht. Sprich den Ball zu erobern oder ihn laufen zu lassen. Das erfordert auch viel Laufpensum, mit dem ich mich auszeichnen kann.»

Traum vom Fussballprofi ist geplatzt Dass der 26-Jährige aus Birr heute das defensive Mittelfeld beim FC Baden in der Promotion League beackert, daran verschwendete Cirelli noch vor wenigen Jahren keinen Gedanken. Fleissig absolvierte er sämtliche Nachwuchsstufen des FC Zürich, ehe ihn der SC Kriens im Jahr 2017 unter Vertrag nahm. Ein gewisser Bruno Berner war es damals, der auf ihn beim Luzerner Klub setzte. Die Geschichte in der Innerschweiz begann grossartig: Kriens stieg im Sommer 2018 in die Challenge LIn der Saison darauf nahmen die Krienser Ansprüche allerdings zu und Cirelli stand in der zweithöchsten Liga der Schweiz nur noch bei 24 von 36 Partien auf dem Platz. Schlussendlich gab es für ihn keine Vertragsverlängerung. Für Cirelli war dies im ersten Moment ein harter Entscheid: «Ich hatte bis dahin sehr viel für meinen Traum vom Profifussball investiert. Als ich dann in der Challenge League merkte, dass der SC Kriens nicht mehr auf mich setzt, war das im ersten Moment schon sehr bitter. Da hat es sich für mich dann auch ausgeträumt.»

Cirelli liebäugelt mit Challenge-League-Rückkehr Für Cirelli brach deswegen aber keine Welt zusammen. Er hatte sich während seiner Zeit in Kriens auf dieses Szenario vorbereitet und mittels einer Ausbildung zum Versicherungsassistenten bereits Fuss auf dem Arbeitsmarkt gefasst. Inzwischen ist er bei einer Aargauer Pensionskasse gelandet und auch in seinem fussballerischen Umfeld hat sich einiges getan. Während der SC Kriens wieder abgestiegen ist und aktuell auf dem viertletzten Platz der Promotion League steht, darf Cirelli beim FC Baden – bei dem er aktuell die vierte Saison absolviert – mit einer Rückkehr in die Challenge League liebäugeln.