, Michael Wehrle

Das Leiden mit den Kollegen

Auf der Tribüne erleben die verletzten Spieler des FC Baden die 0:1-Pleite gegen Bavois.

Vier Verletzte und ein Nachwuchsmann sitzen einträchtig nebeneinander und nehmen ihre Kameraden genau unter die Lupe. Yves Weilenmann, Daniele Romano, Fabio Capone und Torhüter Marvin Hübel fehlen beim FC Baden verletzt, Jan Kalt steht nicht im Aufgebot.

Und sie erleben einen Nachmittag zum Vergessen. Es ist ungemütlich auf der Tribüne im Stadion Esp, es zieht. Immerhin sitzen sie bei den heftigen Regenschauern im Trockenen. Das trägt allerdings wenig zur richtig guten Laune bei, denn das Spiel des FC Baden kommt nur kurz auf Touren. Wenig läuft auf dem Rasen zusammen.

«Wir sind zu lasch», kommentiert Capone gegen Ende der ersten Halbzeit. «Nein, ich bin nicht so zufrieden, wir hätten mindestens eine unserer Chancen nutzen sollen», findet Weilenmann zur Pause. «Das ist überhaupt nicht unser Spiel», sagt Kalt. Der FC Baden versucht es aus der Abwehr oft mit weiten Bällen, vernachlässigt das gepflegte Aufbauspiel übers Mittelfeld. Intensiv diskutiert Kalt mit Hübel, der naturgemäss ein besonderes Auge auf seinen Vertreter Gabriele D’Ovidio wirft. «Ich leide mit jedem Goalie mit», gibt Hübel zu. «Du musst unglaublich parat sein, der Regen macht den Platz sehr schnell, die Kontrolle ist nicht einfach», weiss Romano. Tatsächlich, den Badenern verspringen viele Bälle, Bavois lauert auf Fehler und Konter.

Das Quintett bleibt aber zuversichtlich. «Es kommt gut», meint Kalt, als der Schiedsrichter wieder anpfeift. «In den nächsten zehn Minuten schiessen wir ein Tor», versucht sich Capone als Prophet und scheitert. Inzwischen sind auch Olivier Jäckle und Marco Thaler vom FC Aarau dazugestossen, diskutieren mit den Badenern. «Jetzt haben wir Glück gehabt, das war ein Weckruf», hofft Romano als Bavois eine gute Chance vergibt. Baden wird nicht besser.

Das Tor aus dem Konter nach der vergebenen Chance durch Dejan Jakovljevic kommentiert Romano: «Das war die Schlüsselszene.» Zuwenig entschlossen, zu wenig Zweikämpfe gewonnen, finden Capone und Weilenmann. So siehts auch Captain Luca Ladner, der seine Mitspieler zusammenstaucht, die nach dem Ende wie begossene Pudel auf der Spielerbank sitzen: «Wir müssen jetzt nicht so da hocken, vorher hatten wir genug Möglichkeiten, das zu ändern.»