, Michael Wehrle

Der FC Baden verliert die Leichtigkeit und das Spiel gegen Bavois

Zum zweiten Mal in Folge blieb der FC Baden ohne ein Tor und auch ohne Punkte. Nach der 0:3-Niederlage beim SC Brühl St. Gallen unterlagen die Aargauer im eigenen Stadion gegen Bavois mit 0:1.

Wie hat der FC Baden noch vor vier Wochen gegen die U21 des FC Luzern die eigenen Fans begeistert. Mit temporeichem Fussball fegten die Badener den Spitzenreiter vom Platz, auch wenn es nochmals eng wurde, weil die Abwehr kurzzeitig nicht auf dem Posten war. Doch seither läufts bei der Mannschaft von Trainer Michael Winsauer nicht mehr so rund. Schon vor zwei Wochen mühte sich das Team gegen die U21 des FC Zürich. Immerhin erzielten die Badener da noch zwei Treffer, verloren aber auch zwei Punkte, weil sie Sekunden vor dem Ende sich etwas dumm anstellten und noch den Ausgleich kassierten. Es folgte der gute Auftritt mit dem Sieg bei Rapperswil-Jona, doch auch dort brauchten die Badener lange, um ins Spiel zu finden und profierten schliesslich von einem Platzverweis beim Gegner. Wenig lief dann in St. Gallen zusammen und daran knüpfte die Mannschaft nun auch zu Hause an.

Dabei fehlten wieder drei Stammspieler - die beiden verletzen Aussenläufer Daniele Romano und Yves Weilenmann sowie Torhüter Marvin Hübel. Dazu fällt auch noch Stürmer Fabio Capone mit einem Mittelfussbruch länger aus. «Das darf uns aber nicht so aus der Bahn werfen», erklärte Mittelfeldmann Stefano Cirelli.

Es dauerte gut eine Viertelstunde, bis die Mannschaft wirklich Fussball spielte. Zuvor hatte sie nur versucht, mit weiten Pässen das Mittelfeld zu überbrücken. Es folgte die beste Phase mit einigen Chancen. Rajmond Laski traf mit seinem Kopfball nach einem Corner nur die Latte, Chris Teichmann und Davide Giampà scheiterten an Torhüter Roberto Enrico. Der parierte auch noch einen Volleyschuss von Joël Brack glänzend. Doch schon vor der Pause begann das Badener Spiel wieder zu stottern.

Und nach dem Wechsel verloren die Gastgeber fast komplett den Faden. Bavois nutzte die vielen Fehlpässe zu Kontern, verpasste aber einen Treffer. Und plötzlich schien der FC Baden, doch noch in die Erfolgsspur zu kommen. Dejan Jakovljevic verpasste mit der einzigen echten Badener Chance in der zweiten Halbzeit das 1:0. Im Gegenzug traf dafür Idriz Bega. Das wars dann. Winsauers Mannschaft bemühte sich, doch zum Ausgleich reichte es nicht mehr, denn Sekunden vor dem Ende schob Laski den Ball am Tor vorbei.

Das sagen die Trainer
«Die ersten zehn Minuten waren so lala, dann wars eine Zeitlang gut, der Rest war zu wenig. Wir hatten zu viele Fehlpässe, wir brachten insgesamt fünf bis zehn Prozent zu wenig», sagte Winsauer. Und sein Assistent Tom Lehmann ergänzte: «Ich kann keinem Spieler einen Vorwurf machen, es nicht probiert zu haben, aber uns fehlt die Leichtigkeit. Auf den letzten 20 Metern kamen die Pässe nicht an. Wir müssen wieder locker im Kopf werden.» Eine Erklärung für die Verkrampfung hat keiner. «Ich sehe das genauso, aber ich weiss nicht, woher das kommt und wie ich das schnell ändern kann», betonte Winsauer.

Die Schlüsselszene
Nach 77 Minuten tauchten die Badener in der zweiten Halbzeit endlich einmal gefährlich im gegnerischen Strafraum auf. Jakovljevic setzte sich durch, hob dann aber den Ball nicht nur über den am Boden liegenden Goalie, sondern aus wenigen Metern auch noch übers Tor. Die Enttäuschung der Badener nutzten die Gäste zu einem ihrer schnellen Konter und Bega überwand Torhüter Gabriele d’Ovidio aus kurzer Distanz.

Das Telegramm FC Baden – FC Bavois 0:1 (0:0)

Baden: D’Ovidio; Laski, Franek, Hasani; Brack (61. Gökpinar), Cirelli, Ladner (70. Weber), Muff; Jakovljevic (84. Schär); Giampà, Teichmann (70. Uka). Zuschauer: 536. – Tor: 78. Bega 0:1. - Bemerkungen: Baden ohne Hübel, Weilenmann, Romano, Capone (alle verletzt). - 24. Lattenkopfball Laski.