, Michael Wehrle

Der FC Baden muss in Sankt Gallen fünf Stammspieler ersetzen und verteilt Geschenke

Die englische Woche endete für den FC Baden mit einer Enttäuschung. Mit 0:3 (0:0) unterlagen die Aargauer beim SC Brühl. Damit holten die Badener aus den drei vergangenen Partien vier Punkte: Unentschieden gegen Zürich U21, Sieg in Rapperswil-Jona und nun die Pleite in der Ostschweiz.

Schon vor der Reise nach St. Gallen war klar, dass dem FC Baden eine ganz schwierige Aufgabe bevorstand. Denn ohne fünf Stammspieler musste die Mannschaft beim SC Brühl im Paul-Grüninger-Stadion antreten. Im Tor fehlte der verletzte Marvin Hübel, er musste nach der Partie in Rapperswil-Jona drei Schnittwunden im Gesicht nähen lassen. Für ihn rückte Gabriele D’Ovidio ins Team. Wegen Verletzungen waren die beiden Flügel, Yves Weilenmann und Daniele Romano nicht dabei, Joël Brack und Bersan Gökpinar übernahmen deren Rollen. Verteidiger Rajmond Laski rückte in die Mitte, vertrat den gesperrten Abwehrchef Cedric Franek, Binjamin Hasani spielte dafür rechts in der Deckung. Und im Mittelfeld vertrat Michael Weber den gesperrten Dauerläufer Stefano Cirelli.

Vor der Pause hielt der FC Baden dem Druck der Gastgeber stand. Die hatten mehr Chancen, doch die Abwehr hielt, D’Ovidio zeigte einige gute Paraden. Wenige Möglichkeiten hatte der FC Baden selbst. «Es war schwierig für unsere Stürmer, sie erhielten nur wenig brauchbare Bälle», sagte Trainer Michael Winsauer.

Kurz nach der Pause ging der SC Brühl in Führung, zwingend war die allerdings ganz und gar nicht. Die Gefahr schien längst gebannt, da ging Torhüter D’Ovidio nach einem Rückpass unnötigerweise ins Dribbling und verlor prompt den Ball. Angelo Campos machte Druck auf den Goalie, luchste ihm den Ball ab und schob ein. 20 Minuten vor dem Ende verhinderte D’Ovidio gegen einen alleine auf ihn zulaufenden St. Galler das zweite Gegentor. Doch nur kurz darauf profitierte Felipe Martins Dorta von einem Missverständnis zwischen Patrick Muff und dem D'Ovidio und drückte den Ball über die Linie. Es kam noch dicker. D’Ovidio kam aus seinem Tor, rannte an der Strafraugrenze einen Gegenspieler um. Den Penalty nutzte Campos zum verdienten 3:0. Der FC Baden war zu keiner Reaktion mehr fähig. Brühl aber nahm die Badener Geschenke an, feierte im sechsten Spiel des Jahres den fünften Sieg bei einem Unentschieden.

Das sagt der Trainer: «Wir sind enttäuscht, aber lassen uns nicht unterkriegen. Auf dem holprigen Rasen, bei stürmischem Wind war es schwierig, gepflegt Fussball zu spielen. Und bei den Chancen vor der Pause fehlte uns die Ruhe vor dem Tor. Physisch war der Gegner präsenter, wir leisteten uns zu viele Fehlpässe, begingen ärgerliche Fehler. Vom Einsatz her war es in Ordnung, der Sieg des SC Brühl ist verdient.»

Der Schlüssel: Torhüter Gabriele D’Ovidio spielte eine unglückliche Partie und die tragische Rolle. Er trägt sicher nicht alleine Schuld an der Niederlage, doch war ihm die fehlende Spielpraxis anzumerken. Und es ist nun einmal das Schicksal des Goalies, dass seine Fehler ganz bitter bestraft werden. Doch das gehört dazu, beim nächsten Mal kann wieder zeigen, dass er ein guter Torhüter ist.

Das Telegramm SC Brühl - FC Baden 3:0 (0:0)

Zuschauer: 610

Baden: D’Ovidio; Hasani, Laski, Muff; Brack, Weber, Ladner (59. Uka), Gökpinar (59. Schär); Jakovljevic, Giampà, Teichmann. - Tore: 47. Campos 1:0. 75. Martins. 81. Campos (Foulpenalty) 3:0. – Bemerkungen: Baden ohne Hübel, Weilenmann, Romano, Capone (alle verletzt); Franek, Cirelli (beide gesperrt).