, Nik Dömer, AZ

Ein Arbeitssieg nach der Arbeit

In einer hektischen und turbulenten Partie gewinnt der FC Baden auswärts gegen Rapperswil-Jona dank eines Tores in der 89. Minute 2:1.

Schlussendlich jubeln die Badener in der Rosenstadt ausgelassen. Mit einem 2:1-Auswärtssieg hat der FC Baden nicht nur den Aufstiegsanwärter FC Rapperswil-Jona bereits zum zweiten Mal in dieser Saison in die Schranken gewiesen, sondern auch seine eigenen Ambitionen einmal mehr unterstrichen können.

Dass die Badener am Schluss als Sieger dastehen würden, war zu Beginn der ersten Halbzeit im Stadion Grünfeld kaum erkennbar. Einzig die rund 20 mitgereisten Badener Fans sorgten mit lautstarken Gesängen für gute Unterhaltung. Auf dem Feld hingegen blieben die Badener erstaunlich blass, daran änderte auch die Rückkehr des zuvor gesperrten Goalgetters Davide Giampà nicht.

Es soll dabei erwähnt sein, dass auch die Rapperswiler einen verkrampften Eindruck hinterliessen. Zwar hatten die Hausherren ein Chancenplus, doch die Abschlüsse flogen reihenweise am Badener Gehäuse vorbei. Dass die Gastgeber dennoch zur Pause mit 1:0 führten, lag einzig daran, dass sich Rijad Saliji in der 32. Minute im Zweikampf mit Rajmond Laski geschickt fallen lies und darauf beim Penalty vor Marvin Hübel die Nerven behielt.

Baden erst nach der Pause gefährlich
Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel kam es im Badener Strafraum zu einer unschönen Szene. In der 53. Minute eilte Marvin Hübel gegen den heranstürmenden Bahadir Yesilcayir aus dem Tor und blieb nach dem Zusammenprall liegen. Er konnte darauf nicht mehr weitermachen und wurde durch Gabriele D’Ovidio ersetzt. Yesilcayir wurde für sein fahrlässiges Einsteigen vom Platz gestellt. Die Szene erinnerte an das bisher einzige Mittwochspiel Badens in dieser Saison. Bereits in der Hinrunde im Heimspiel gegen Chiasso musste Hübel nach einer ähnlichen Situation ausgewechselt werden.Von da an fletschen die Badener aber endlich die Zähne.

In Überzahl brauchten die Ostaargauer lediglich vier Minuten für den Ausgleich. Michael Weber konnte nach einer perfekten Flanke vor Rapperswils Goalie Calvin Heim seelenruhig einschieben. Der FC Baden führte ab dem Ausgleich das Spieldiktat und belagerte dauerhaft den Rapperswiler Strafraum.

Lange hielt das Heimteam erfolgreich dagegen an, ehe der eingewechselte Gentrim Uka zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit mit einer scharfen Flanke den ebenfalls eingewechselten Bersan Gökpinar fand und dieser prompt zum 2:1-Auswärtssieg einnetzte. Dass Abwehrchef Cedric Franek in der 95. Minute noch mit gelb-rot vom Platz flog, bleibt am Ende nur für den FC Baden nur eine Randnotiz.

Wie lange fällt Torhüter Marvin Hübel aus?
Michael Winsauer war direkt nach dem Schlusspfiff sehr zufrieden mit seiner Mannschaft: «Solche Mittwochsspiele sind für meine Spieler eine komplizierte Geschichte. Um 18:00 Uhr gabs im Esp noch einen Teller Pasta, zwei Stunden später stehen sie auf dem Platz. Wir sind keine Profis, unsere Spieler kommen alle von der Arbeit, entsprechend muss man ihnen diesen Arbeitssieg ganz hoch anrechnen.»

Der Badener Trainer führt aus: «In der ersten Halbzeit war uns wohl etwas Müdigkeit anzumerken, wir konnten kein hohes Pressing installieren. Das gelang uns im zweiten Durchgang dann aber deutlich besser. Was sicherlich auch an der Überzahl ab der 53. Minute lag.» Ein besonderes Lob hatte der Trainer auch für seine Einwechselspieler übrig, mit denen er sein goldenes Händchen bewies: «Gentrim Uka und Bersan Gökpinar haben uns heute den entscheidenden Schwung verliehen. Es freut mich sehr für diese junge Spieler, das war ein Tor fürs Selbstvertrauen.»

Punkto Marvin Hübel hatte Winsauer nichts Gutes zu berichten: «Marvin hat es voll erwischt, der Gegenspieler hat ihn mit dem Fuss im Gesicht getroffen. Einige Schnittwunden wurden inzwischen genäht. Gehirn und Knochen blieben glücklicherweise verschont. Ob Hübel für das Spiel am Samstag in Brühl fit ist, ist ungewiss.