, Michael Wehrle

Torjäger Teichmann taucht wieder auf

Traumwetter, sieben Tore, Dramatik und der richtige Sieger. Zumindest aus Sicht der einheimischen Fans. Fussballherz was willst du mehr. In einer packenden Partie besiegte der FC Baden den Nachwuchs des FC Luzern 4:3 (2:1).

Auf ihn hatten sie beim FC Baden seit Monaten gewartet. Auf Chris Teichmann, den Torjäger der vergangenen Saison. Doch der kam nach dem Aufstieg in die Promotion League einfach nicht in Fahrt. Ein Tor hatte er bisher erzielt, und das per Penalty. Dazu hatte er einen weiteren Penalty verschossen und so lief es dem 27-Jährigen in dieser Saison überhaupt nicht. Doch nun schoss er den FC Baden mit drei Toren fast alleine zum Sieg.

Neun Mal in Folge hatten die jungen Luzerner zuletzt gewonnen, souverän führen sie als Neuling die Tabelle der Promotion League an. Und sie zeigten auch im Badener Esp, dass sie keinesfalls zufällig ganz oben stehen. Die erste Chance hatte zwar auf Badener Seite Davide Giampà, doch setzte er seinen Kopfball übers Tor. Dann erarbeitet sich Dejan Jakovljevic eine Möglichkeit. Nur Sekunden später aber musste Badens Torhüter Marvin Hübel Kopf und Kragen riskieren, um den Luzerner Konter zu unterbinden. Nun waren die Gäste an der Reihe. Hübel parierte einen Freistoss von Mihailo Stevanovic glänzend, dann traf Luuk Breedijk frei vor dem Tor nur den Pfosten, den Nachschuss wehrte Patrick Muff ab. Hübel hielt auch gegen Ruben Dantas, der setzte eine Minute später noch einen Ball an den Pfosten, Hübel hielt den Nachschuss, ebenso wie ein Geschoss von Ronaldo Dantas.

Der FC Baden brauchte in dieser Phase etwas Glück und einen starken Torhüter. Dann begann die Teichmann-Show. Zunächst schoss er aus spitzem Winkel den Torhüter an, Giampà scheiterte mit dem Abpraller ebenso am Goalie, aber dann staubte Teichmann ab. Kurz darauf glich Thoma Monney per Kopf aus. Doch der FC Baden übernahm das Kommando. Jakovljevic nutzte vor der Pause einen der wenigen Fehlpässe der Gegner, schnappte sich den Ball und erzielte das 2:1.

Das Selbstvertrauen ist zurück
Das 3:1 hatte Giampà direkt nach dem Wechsel auf dem Fuss, der Goalie hielt. Doch mit dem neuen Selbstvertrauen knallte Teichmann wenig später den Ball unter die Latte und behielt auch die Nerven als er alleine aufs Tor lief. «Der erste Treffer hat mir Selbstvertrauen gegeben, das macht den Unterschied», sagte er.

Die Badener hatten die Partie im Griff, liessen Ball und Gegner laufen. Bis die ganze Abwehr nach einem Corner schlief, Breedijk erzielte per Kopf das 2:4 und direkt danach nutzte Tyron Owusu die Verwirrung zum Anschlusstreffer.

Es wurde nochmals eng, aber die Badener befreiten sich wieder vom Druck und brachten die Punkte ins Trockene. «Der Sieg ist verdient, aber wir haben es unnötig spannend gemacht und ich habe ein paar Geheimratsecken mehr», fand Trainer Michael Winsauer. Erneut zeigte der FC Baden eine Topleistung, wie schon zwei Wochen zuvor bei der Niederlage gegen Stade Nyonnais. Nur war diesmal auch das Glück auf der Seite der Aargauer.  

Das Telegramm: FC Baden – Luzern U21 4:3 (2:1)
Baden: Hübel; Laski, Franek Muff; Weilenmann (74. Brack), Cirelli, Ladner (60. Weber), Romano; Jakovljevic (80. Schär); Giampà, Teichmann (80. Capone). – Zuschauer: 675. – Tore: 22. Teichmann 1:0. 25. Monney 1:1. 44. Jakovljevic 2:1. 51. Teichmann 3:1. 67. Teichmann 4:1. 77. Breedijk 4:2. 78. 0wusu 4:3. – Bemerkungen: 12. Pfostenschuss Villiger (Luzern). 16. Pfostenschuss Ruben Dantas (Luzern). – Baden ohne Gökpinar (krank).