, Michael Wehrle

Baden hat Chancen für zwei Spiele, die Punkte holt Stade Nyonnais

Der FC Baden startete mit einer Niederlage in zweite Hälfte der Promotion League. In einem packenden Spiel verloren die Aargauer gegen Stade Nyonnais 1:3 (0:0) und waren dabei keinesfalls die schlechtere Mannschaft.

Die Fans des FC Baden verliessen natürlich geknickt das Stadion Esp. So hatten sie sich die erste Partie nach der Winterpause nicht vorgestellt. Doch Stade Nyonnais brachte der Mannschaft von Trainer Michael Winsauer die zweite Heimniederlage der Saison bei. Für die Mannschaften vom Genfer See ist das Esp ganz offensichtlich ein gutes Pflaster. Schliesslich hat vor Nyon auch schon Etoile Carouge in Baden gewonnen. «Und es war auch ein ähnliches Spiel wie gegen Carouge», fand Rajmond Laski. Auch damals hatten die Badener eine tolle Partie gespielt, und am Ende doch als Verlierer den Rasen verlassen.

Nun, diesmal war es sogar noch extremer. Von Beginn an boten beide Teams den 733 Zuschauerinnen und Zuschauern ein offensives Spektakel. Christian Gomis, der wirblige Mittelstürmer der Gäste, setzte nach einem Corner den Kopfball drüber. Dann aber waren die Badener dran. Fabio Capone, Davide Giampà und Dejan Jakovljevic vergaben gute, bis sehr gute Möglichkeiten. Und nach 17 Minuten knallte Jakovljevic dann den Ball auch noch an die Latte. Gut und gerne zehn Möglichkeiten erarbeiteten sich die Badener bis zur Pause. Die Waadtländer, im Angriff deutlich stärker als in der Defensive, hielten dagegen, blieben mit ihren schnellen Angreifern stets gefährlich. Doch die Badener Abwehrspieler liessen fast nichts zu. «Es war unglaublich intensiv, aber wir haben wohl 90 Prozent der Zweikämpfe gewonnen», brachte es Laski auf den Punkt. Ganz so spektakulär gings nach dem Wechsel nicht mehr weiter. Beide Mannschaften leisteten sich mehr Fehler als zuvor. Und doch verpassten Giampà und Capone kurz nach der Pause die längst verdiente Führung. Auf der anderen Seite hielt Goalie Marvin Hübel mit mehreren Paraden sein Tor sauber. Bis zur 57. Minute, da war er gegen den Volleykracher von Quentin Fouley chancenlos. Und wenig später nutzte Gomis einen Konter zum zweiten Tor.

Baden schien schon geschlagen, da rappelte sich die Mannschaft wieder auf, versuchte alles. Der eingewechselte Joël Brack löste mit seinem Anschlusstreffer per Kopf in der 89. Minute eine spektakuläre Schussphase aus. Baden riskierte alles, kam noch zu drei grossen Möglichkeiten, die letzte verhinderte Nyons Torhüter Francisco Guedes mit einer Glanzparade. Im Gegenzug erzielte Franck Kore mit dem letzten Ballkontakt des Spiels noch das dritte Tor. «Das war ein hochintensives Spiel», sagte Badens Captain Luca Ladner: «Wir haben wieder einmal Charakter gezeigt und bis zum Schluss nie aufgegeben.» Jeder habe alles gegeben, jeder für jeden gekämpft. Das beste Beispiel gab er dabei selbst, als er mit einem Sprint über 50 Meter eine Lücke in der Abwehr schloss und den Gegenspieler erfolgreich stoppte.  

Das sagt der Trainer
«Kopf hoch, es geht weiter. Ich gratuliere der Mannschaft für diese Leistung. Wir sind da, auch wenn wir jetzt verloren haben. Wir holen uns diese Punkte dann im nächsten Spiel. Das war Topniveau, einfach ein hochklassiges Spiel in der Promotion League.» 

Der Schlüssel
Zu viele Chancen liessen die Badener liegen, auch wenn nicht alle unbedingt zu einem Tor hätten führen müssen. Es fehlte teilweise die Kaltblütigkeit vor dem Tor, teilweise war es auch ganz einfach Pech. Besser machten es die Gäste. Der Mittelfeldspieler Quentin Fouley erzielte mit einem sensationellen Schuss von der linken Seite ins lange Eck die Führung für sein Team und brachte es damit auf die Siegesstrasse.

Das Telegramm FC Baden – Stade Nyonnais 1:3 (0:0)
Baden: Hübel; Laski, Franek Hasani; Weilenmann (61. Gökpinar), Cirelli, Ladner (65. Weber), Romano; Jakovljevic (83. Schär); Giampà, Capone (65. Brack). – Zuschauer: 733. – Tore: 57. Fouley 0:1. 62. Gomis 0:2. 89. Brack 1:2. 90.+6. Kore 1:3. – Bemerkungen: 17. Lattenschuss Jakovljivic. 49. Postenschuss Gomis. 88. Lattenschuss Escorza.  87. Gelb-Rot Pasche (Nyon, Foul, unsportliches Verhalten). – Baden ohne Teichmann (abwesend).