, Michael Wehrle

Ein Ende mit Wehmut

Nach einer Woche unter blauem Himmel müssen sich die Fussballer des FC Baden wieder an winterliche Verhältnisse gewöhnen. Das Trainingslager in Dubai haben sie genossen, obwohl das keine Ferienreise war.

«Es war einfach perfekt, alles war tipptopp, besser hätte es gar nicht sein können», bringt es Trainer Michael Winsauer auf den Punkt. Wehmut sei bei allen auf der Heimreise aufgekommen, alle hätten sie gerne noch ein paar Tage verlängert. «Und wenn du gerne noch geblieben wärst, dann spricht das doch für sich, ist ein Zeichen, dass es gepasst hat», betont Winsauer.

So selbstverständlich ist das nicht, ein solches Trainingslager ist für die Spieler des FC Baden schliesslich nicht die Normalität. «Die Mannschaft wollte ein Erlebnis, nach dem Aufstieg und der kurzen Sommerpause wünschten sich die Spieler etwas Spezielles», sagt Winsauer. Und dafür haben sie auch engagiert. «Die Spieler haben selbst Gas gegeben und Geld gesammelt, Sponsoren aufgetrieben, Matchbälle verkauft», erklärt Winsauer.

Gearbeitet hat der Trainer mit seinen Schützlingen im taktischen Bereich, Assistenztrainer Tom Lehmann nahm die Spieler aber auch in Sachen Kondition ran. Intensiv waren die Tage zwei und drei – einmal mit zwei Trainingseinheiten, einmal mit Training und dem gewonnen Testspiel. Zum Abschluss gönnte der Trainer dem Team einen freien Nachmittag mit dem Besuch eines Wasserparks.

Standards, Feinschliff und Einzelgespräche
Standards standen auf dem Programm, es ging auch um Feinschliff. Mit jedem Spieler sprach Winsauer einzeln über dessen Rolle. Alle 21 Feldspieler sowie die drei Torhüter waren dabei, ebenfalls Goalietrainer Beat Hubeli. «Und alle sind gesund geblieben, wir haben weder Verletzte noch Kranke», erzählt Winsauer. Das sei in den Vorbereitungswochen drei und vier auch nicht selbstverständlich. Gross am System feilte Winsauer nicht: «Wir setzten weiter auf unsere Stärken mit der 3er-Kette in der Abwehr, das funktioniert ja gut.» Ein bisschen Flexibilität habe er dennoch reingebracht, auch mal mit der 4er-Abwehr zu spielen.

Getroffen haben die Badener in Dubai übrigens den FC Kosova mit ihrem Trainer Ergün Dogru. Der war Winsauers Assistent, bis er im November dem Ruf der Zürcher folgte und den FC Baden Knall auf Fall verliess. «Wir hatten kurzen Smalltalk», sagt Winsauer. So kommt es am Samstag, 11. Februar, auch nicht wie ursprünglich geplant zum Testspiel gegen Kosova.

Und auch nicht zum Vergleich mit dem FC Linth, der dann als Gegner vorgesehen war, aber noch absagte. «Das hat mich vor Weihnachten noch ein paar Stunden Zeit und einige Telefonate gekostet», sagt der Trainer.

Letzter Test am 11. Februar gegen Weesen
Und so trifft der FC Baden im Stadion Esp um 14 Uhr im letzten Test vor dem Meisterschaftsstart auf dem FC Weesen. Die St. Galler belegen in der Gruppe 3 der 1. Liga Classic im Moment den drittletzten Platz und befinden sich in akuter Abstiegsgefahr. Der Aufsteiger hat in 16 Spielen ebenso viele Punkte gesammelt und hat einen Zähler Vorsprung auf Eschen/Mauren und zwei auf Freienbach. «Das ist nun kein Topgegner, aber das ist schon in Ordnung so», sagt Winsauer, der selbst in dieser Woche einige Tage in seiner Heimat Tirol verbringt, seine Verwandten besucht und mit der Familie auch mal auf die Ski steht. Lehmann wird in dieser Zeit zwei Mal die Trainings leiten.

Meisterschaftsstart ist am Samstag, 18. Februar, um 16 Uhr mit dem Heimspiel gegen das Spitzenteam von Stade Nyonnais. Am Dienstag wird dann entschieden, ob der FC Baden eine Woche später nach Chiasso reist. Die Tessiner haben Konkurs angemeldet, die Rechtsmittelfrist läuft bis zum 7. Februar. Ist der Konkurs endgültig, verliert der FC Baden die drei Punkte aus dem Heimsieg. Profitieren wird von dieser Regelung Breitenrain, das dann punktemässig zu den Aargauern aufschliesst. Auch Nyonnais, Etoile Carouge, Rapperswil und Bavois büssen je drei Zähler ein.