, Michael Wehrle

Kälte und Nieselregen stören die Fussballer gar nicht

Nach vier Wochen Pause rollt beim FC Baden der Ball wieder. Im ersten Training nach der Winterpause liess es Michael Winsauer noch locker angehen. Der neue Assistenztrainer, Tom Lehmann, gab seine ersten Anweisungen, Präsident Heinz Gassmann sprach zur Mannschaft.

Einen guten Start wünschte der Präsident. Und gab bekannt, dass er nun mit den Vertragsverhandlungen mit den Spielern beginne. Dann gings los bei Kälte und Nieselregen, die Spieler störten sich nicht daran. «Endlich wieder», sagten Daniele Romano und Fabio Capone auf dem Weg zwischen Kraftraum und offiziellem Trainingsstart. Kurz einlaufen, Laufschule für schnelle Beine und die Koordination und schon war der Ball im Spiel.

«Ich freue mich, dass es wieder los geht», sagt Trainer Winsauer. Auch wenn er sich in den vergangenen Wochen immer mal wieder mit dem Fussball beschäftigte, so habe er nach der intensiven Vorrunde doch Abstand gewonnen und Zeit mit der Familie verbracht. «Wir starten jetzt nicht von Null auf Hundert», betont Winsauer. Eine gute Stunde reichte fürs erste. Winsauer ist auch kein Kontrollfreak. Kein Spieler musste auf die Waage. «Ich vertraue allen, ausserdem habe jeder genug Erfahrung», sagt er. Und wenn einer über die Stränge geschlagen habe, dann sehe er das ja im Training. Zumal sich jeder Spieler auch selbst damit schade.

Denn 21 Feldspieler und drei Torhüter stehen momentan im Kader. «Wir haben auf allen Positionen einen Konkurrenzkampf, der belebt das Geschäft», sagt Winsauer. Ein weiterer Transfer ist nicht geplant. «Sicher wird der eine oder andere Testspieler mal bei einem Vorbereitungsspiel auflaufen, aber ich habe vollstes Vertrauen in die Mannschaft und deshalb auch gar nicht nach Verstärkungen gefragt», betont Winsauer.

«Wir wollen nach oben schielen, auf den Strich und dann schauen was herauskommt», umschreibt Winsauer das Ziel vorsichtig. Jeder Sportler wolle den Platz, auf dem er stehe, mindestens verteidigen. Und das ist beim FC Baden Platz drei, über dem Strich. «Die Erwartungen sind natürlich beim einen oder anderen gestiegen», weiss Winsauer. Ob es am Ende dann tatsächlich zu einem Aufstiegsplatz reiche, das werde sich herausstellen. Im oberen Drittel möchte sich der Trainer mit seinem Team aber schon festsetzen, zumal ein Platz unter den ersten sieben die Teilnahme am Schweizer Cup mit sich bringt.

«Der Pik im Training liegt in den Wochen zwei und drei», erklärt Winsauer. Dann werde es hart, bevor die Mannschaft am 28. Januar für eine Woche ins Trainingslager fliegt. Dort stehen dann teilweise auch zwei Einheiten auf dem Programm, dort hat Winsauer dann auch Zeit, an einem zweiten taktischen System zu feilen. «Wir wollen auch mit Viererkette in der Abwehr spielen können, uns eine gewisse Flexibilität zulegen, ausserdem setzt das einen neuen Reiz, neuen Impuls. Das erste Meisterschaftsspiel ist dann am Samstag, 18. Februar, gegen Stade Nyonnais.

Tom Lehmann ist für Athletik zuständig
Zum ersten Mal nahm Tom Lehmann die Spieler beim Sport unter die Lupe. Kennen gelernt hatten er sie schon kurz vor Weihnachten beim Essen zum Abschluss der Vorrunde. Lehmann ist für die Athletik der Spieler zuständig. «Wir machen nun Lauf- und Spielformen, steigern permanent», sagt er. Aber alles im Rahmen. «Die Zunge muss nicht am Boden hängen», betont er. Diese Zeiten seien vorbei. Jeden Spieler nehme er auch individuell unter die Lupe, arbeite an der Lauftechnik. In diesem Bereich hätten viele Fussballer Potenzial nach oben. Aber nur rund 20 Prozent betrage wohl der Anteil am Training ohne Ball.

«Wir lassen sie auch mal 20 Minuten nur spielen, mit oder ohne Vorgabe und schauen, was jeder draus macht, wie er sich bewegt», beschreibt er eine Trainingsform in der nächsten Zeit. Und daraus werden er und Winsauer auch Schlüsse ziehen, wie ein Spieler eventuell noch flexibler eingesetzt werden kann. Ohne den BH mit dem integrierten GPS arbeitet der FC Baden. «Das wäre sicher interessant», sagt Lehmann. Aber der FC Baden sei kein Profiverein. Und so ein System koste doch zwischen 10000 und 15000 Franken.