, Michael Wehrle

Der Trainer bleibt auch nächste Saison an Bord

Im Juni stieg der FC Baden endlich von der 1. Liga Classic in die Promotion League auf. Doch nur 24 Stunden später stand er ohne Trainer da. Mit Michael Winsauer übernahm ein Neuling den Job. Und mit Tom Lehmann hat er nun einen neuen Assistenten.

Die Freude über den Aufstieg war beim Präsidenten des FC Baden, Heinz Gassmann, nur kurz ungetrübt. Am Tag nach dem Erfolg kündigte Erfolgstrainer Ranko Jakovljevic. Ihn zog es zum FC Aarau.

Und so musste Gassmann schnell handeln. Doch er hatte eine Idee. Er rief bei Michael Winsauer an, der soeben den Dorfklub FC Sarmenstorf zum Gewinn des Aargauer Cups geführt hatte. Schnell waren sich die beiden einig und Winsauer wechselte von der 2. Liga gleich drei Klassen höher, in die Promotion League.

Im Fussballgeschäft geht es manchmal schnell und was gestern noch glänzte, ist plötzlich nichts mehr wert. Doch im Fall Winsauer hat Gassmann bisher einen absoluten Glücksgriff getan. Der 40-Jährige fand sofort den Draht zur Mannschaft und legte mit dieser eine sensationelle Vorrunde hin. So gut, dass sie beim FC Baden inzwischen schon vom nächsten Aufstieg träumen.

Und so ist es nicht erstaunlich, dass Gassmann in den vergangenen Tagen Nägel mit Köpfen machte und Winsauer bereits für die kommende Saison weiter verpflichtete. «Das war keine lange Sache, wir waren und schnell einig», betont der Präsident, der selbst das Amt des Sportchefs für die erste Mannschaft ausübt. «Diesmal sind wir früh dran, das gibt uns Planungssicherheit», sagt Gassmann. Denn sei die wichtigste Personalentscheidung gefallen. Nun gehe er die Vertragsverhandlungen mit den Spielern an.

Zu Beginn der Saison profitierte Winsauer auch von Ergün Dogru, der als erfahrener Trainer sein Assistent wurde. Inzwischen ist Dogru wieder weg, er folgte dem Lockruf des FC Kosova. Für ihn verpflichtete der FC Baden Tom Lehmann. Er wurde Winsauer empfohlen und der nahm Kontakt auf.

Der 61-Jährige bringt ebenfalls viel Wissen mit. Lehmann war zuletzt acht Jahre lang Athletiktrainer des FC Rapperswil-Jona, darunter zwei Jahre lang in der Challenge League. Er betreute auch die Frauen des Klubs, die in der höchsten Schweizer Liga spielen. Lehmann hat das höchste Diplom des Schweizerischen Fussballverbandes. Wie Winsauer ist er Lehrer, unterrichtet an der Kantonsschule Wetzikon.

«Die Aufgabe reizt mich», sagt Lehmann, der sich mit Winsauer auf Anhieb sehr gut verstand. Doch bevor er beim FC Baden zusagte, musste er die Freigabe von Rapperswil erhalten. «Ich kenne Baden», sagte er mit einem Schmunzeln, als er der Mannschaft vorgestellt wurde: «Hier sind wir 1:4 untergegangen.» Nun hoffe er, dass auch beim Rückspiel in Rapperswil der FC Baden die Oberhand behalte.

Winsauer setzt auch nach der Winterpause auf das bewährte Team. Wieder dabei sind Michael Schär nach seiner Weltreise und Torhüter Gabriele D’Ovidio. Dagegen sucht der bisherige Ersatzgoalie, Veljko Maksimovic eine neue Herausforderung.

«Nehmt mal Abstand vom Fussball, geniesst die Zeit mit der Familie», gab Winsauer seinen Spielern beim Saisonabschluss mit auf den Weg. Es sei eine intensive Zeit gewesen mit 84 Trainings, 18 Meisterschafts- und vier Testspielen. Trainingskönig ist Stürmer Fabio Capone, der nur vier Mal fehlte. Es folgen Captain Luca Ladner mit 78 und Mittelfeldmann Stefano Cirelli mit 77 Teilnahmen. «Erholt euch gut, aber habt ein Auge auf die Fitness», sagte Winsauer. Denn am 9. Januar geht’s schon wieder los.